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Trennung von Infrastruktur und Betrieb - Bundesverband Öffentliche ...

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Die Wassergewinnung erfolgt regelmäßig durch Förderung <strong>von</strong> Gr<strong>und</strong>-<br />

<strong>und</strong> Quellwasser, welches im Jahre 2001 75% der Wasserversorgung in<br />

Deutschland ausmachte. Gr<strong>und</strong>- <strong>und</strong> Quellwasser wird vor allem wegen<br />

der verhältnismäßig geringen Verschmutzung bevorzugt, weil es nur in<br />

geringem Maße oder teilweise gar nicht vor der Weiterleitung an die<br />

Verbraucher gereinigt werden muss (OELMANN, 2005). In Abhängigkeit<br />

der Qualität des gewonnenen Wassers wird in der Produktionsstufe der<br />

Wasseraufbereitung die Reinigung des Wassers vorgenommen. An dieser<br />

Stelle sei darauf verwiesen, dass die zur Aufbereitung des Frischwassers<br />

verwendeten Verfahren in sehr ähnlicher Form auch in der Aufbereitung<br />

<strong>von</strong> Abwasser Verwendung finden. Im Rahmen des Wassertransports<br />

wird Frischwasser <strong>von</strong> den Produzenten zu den jeweiligen<br />

Versorgungsgebieten transportiert. Innerhalb dieser Gebiete erfolgt die<br />

eigentliche Wasserverteilung. Hier handelt es sich im Gegensatz zu den<br />

Transportleitungen um regional begrenzte Leitungen, die dem Transport<br />

über kurze Strecken dienen <strong>und</strong> bei denen mit Hilfe zusätzlicher Pumpen,<br />

der in den Haushalten benötigte Wasserdruck aufgebaut wird. Führt<br />

man für diese Wertschöpfungskette eine disaggregierte Analyse zur<br />

Identifizierung potenzieller resistenter natürlicher Monopole durch,<br />

gelangt man zu dem Ergebnis, dass zumindest im Bereich des Wassertransports<br />

sowie der Wasserverteilung resistente natürliche Monopole<br />

vorliegen.<br />

Mögliche Entflechtungspotenziale scheinen im Bereich der Wasserversorgung<br />

kaum gegeben zu sein, da Wettbewerb auf den vor- <strong>und</strong> nachgelagerten<br />

Ebenen in den allermeisten Bereichen keine Rolle spielen<br />

dürfte. Darüber hinaus dürften bei integriertem Angebot aller Wertschöpfungsstufen<br />

in einem Unternehmen beträchtliche Verb<strong>und</strong>vorteile<br />

anfallen. Man kann sicherlich da<strong>von</strong> ausgehen, dass aufgr<strong>und</strong> bestehender<br />

Hygienevorschriften die integrierte Erbringung <strong>von</strong> Wassergewinnung,<br />

Wasseraufbereitung <strong>und</strong> Wassertransport bzw. –verteilung<br />

wesentliche Effizienzvorteile bieten wird. Damit Wasser wirklich in der<br />

notwendigen Qualität zum Endverbraucher geliefert werden kann, sind<br />

erhebliche Koordinationsprozesse zwischen den unterschiedlichen Wertschöpfungsstufen<br />

notwendig, die im Rahmen einer vertikalen Separierung<br />

kaum effizient erbracht werden können. Aus diesen Überlegungen<br />

kann darüber hinaus geschlossen werden, dass eine vertikale Separierung<br />

die erforderlichen Investitionsanreize in erheblichem Maße einschränken<br />

würde. Aufgr<strong>und</strong> des kaum möglichen Wettbewerbs auf den<br />

vor- <strong>und</strong> nachgelagerten Märkten erübrigt sich eine Analyse potenzieller<br />

Diskriminierungsanreize.<br />

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