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Fortschreibung des Räumlichen Entwicklungskonzeptes des ...

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4. Historische Entwicklung <strong>des</strong> Oderbruchs<br />

Das Oderbruch ist eine breite, fast ebene Flussniederung im Landkreis Märkisch-Oderland. Es<br />

liegt an der Grenze zu Polen und erstreckt sich zwischen Altglietzen und Lebus auf einer<br />

Länge von ca. 60 km. Die breiteste Stelle beträgt ca. 22 km. Als Abgrenzung <strong>des</strong> Oderbruchs<br />

kann man die Gemarkungsgrenzen von Dolgelin, Sachsendorf, Werder, Hathenow und<br />

Reitwein entlang der „Reitweiner Nase“ in Richtung Lebus als unterste Grenze, die<br />

Bun<strong>des</strong>straße B167 bis zur Kreisgrenze Landkreis Barnim als „Breitenabgrenzung“ sowie die<br />

Kreisgrenze zum Landkreis Barnim als obere Abgrenzung betrachten.<br />

Viele Bodendenkmale zeugen von einer frühzeitigen Besiedelung <strong>des</strong> Oderbruchs. Hier wird<br />

davon ausgegangen, dass die Bewohner bis in die Mitte <strong>des</strong> 19. Jahrhunderts hinein von<br />

ziemlich unvermischter slawischer Abstammung waren.<br />

Es gibt aber auch viele Baudenkmale in den einzelnen Orten, die Zeugnis über eine<br />

Besiedelung ablegen.<br />

Die einst siedlungsfeindliche Gewässerlandschaft <strong>des</strong> Oderbruchs (liegt teilweise unter dem Oderniveau)<br />

wird seit der Trockenlegung überwiegend landwirtschaftlich genutzt.<br />

Das Oderbruch vor der Trockenlegung<br />

Das Oderbruch gehört zu einem Urstromtal in der eiszeitlich geformten Landschaft <strong>des</strong><br />

norddeutschen Tieflan<strong>des</strong>. Vor der Trockenlegung wurde das Oderbruch jährlich 2mal<br />

überschwemmt. Nur auf wenigen Sandinseln, welche sich auf einer Fläche von 3 bis 4<br />

Quadratmeilen großen Gebiet befanden, lagen Siedlungen (Reetz, Meetz [Mädewitz], Lebbin<br />

[Lewin], Trebbin, Großbaaren, Kleinbaaren [Groß- und Kleinbarnim], Wustrow und Altwriezen<br />

[heute Ortsteil von Wriezen]), deren Bewohner sich überwiegend von der Fischerei ernährten.<br />

Fischfang und Viehzucht bildeten bereits im Mittelalter eine bedeutende Existenzgrundlage<br />

für die Oderbrücher.<br />

Das Landschaftsbild ließ sich mit dem Spreewald vergleichen, da viele kleine und einige<br />

größere Flussarme der Oder durch einen dichten Eichen-Erlen-Auenmischwald flossen.<br />

Kleine Chronologie der Entwicklung im Oderbruch<br />

Jahr Ereignis damals Stand heute<br />

1247 erstmalige Erwähnung Wriezens Grundzentrum mit Teilfunktion eines<br />

(„oppidum Wrezne“) als Handelsplatz Mittelzentrums und Amtssitz<br />

an der Oder<br />

Ziel der Kreisentwicklung bleibt die<br />

- 1337 erhielt Wriezen Stadtrecht<br />

- 16. Jhd. – Entwicklung Fischhandel, Anbau<br />

von Wein (1573 gab es 25 Weinberge),<br />

Herstellung von Gerstenbier<br />

- 1692 – 1874 Hechtreißerzunft<br />

- 1773 Gründung einer Schnallen- und<br />

Hakenfabrik<br />

- 1874/76 landwirtschaftliche Lehranstalt<br />

- 1856 erstes städtisches Krankenhaus<br />

- 1870 höhere Bürgerschule, später<br />

Realprogymnasium<br />

- 1865 Errichtung Gaswerk<br />

- 1867 erste Eisenbahnverbindung Wriezen-<br />

Eberswalde<br />

Stabilisierung der zentralen Funktionen und<br />

eine ausgewogene Stadtentwicklung.<br />

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