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Hohenzollerische Heimat - Hohenzollerischer Geschichtsverein eV

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Winter, Franz Xaver [Liste Pfarrer Nr. 44]<br />

*7.3.1830 Jungingen, o. 8.8.1853, + 6.1.1904<br />

zuvor Vikar in Hechingen, Fischingen 1854, Klosterwald 1855,<br />

Wilflingen 1857 - 1863, Hausen i.K. Juli 1863 - 4.9.1872, Habs-<br />

thal 1872 - 1886, Langenenslingen 1886 - 1904.<br />

(PA, 1, 2/10191-93, 3, 18/278, FDA 1906/61, ABEF)<br />

Winter, Matthäus [Liste Vikare Nr. 18]<br />

*1.12.1845 Jungingen, 0. 4.8.1869, + 18.7.1898<br />

Hausen i.K. September 1869-31.8.1870, Langenenshngen (Vikar,<br />

Kaplaneiverweser, Kaplan, Pfarrverweser) ab 1.9.1870 - 1886,<br />

Habsthal 1886, Veringenstadt 1887 - 1898.<br />

(2/10197, 3, FDA 1900/295, ABEF)<br />

Wolf, Wilhelm [Liste Pfarrer Nr. 50]<br />

•18.6.1881 Grosselfingen, 0.<br />

5.7.1904, + 3.7.1966 Hechingen<br />

Studium in Freiburg im Breisgau,<br />

Wald Juli 1904 - 8.2.1906, Nordrach<br />

9.2.1906 - 2.3.1907, Gengenbach<br />

4.3.1907 - 24.8.1908, Stein<br />

25.8.1908 - 15.4.1910, Hausen i.K.<br />

28.4.1910 - 15.11.1926, Thanheim<br />

16.(21.)6.1926 - 1.11.1954, Ruhestand<br />

in Hechingen.<br />

(PA (vermutlich Ausschnitt aus Konradsblatt, dort * 16.6.), 1, HH<br />

78/48, FDA 73/289f., ABEF)<br />

Woschek, Manfred (Liste Pfarrer Nr. 58]<br />

•18.4.1961 Oppeln, 0. 30.5.1987<br />

Engen 1987-19-9.1990, Biihl-Vimbach 20.9.1990- 14.10.1997,<br />

Hausen i.K. ab 15.10.1997.<br />

(ABEF, PA, PS 2002)<br />

Zilhart, Xaver [Liste Vikare Nr. 4]<br />

Hausen i.K. 1782 - 1790. (PA 220)<br />

Zornner, Wolfgang [Liste Pfarrer Nr. 6]<br />

Hausen i.K. ab 27.5.1535 -1540, nahm dann ein Jahr Absenz, war<br />

danach aber noch länger da. (1)<br />

Anmerkungen:<br />

Hausen, Dekanat Hechingen ist Hausen im Killertal,<br />

Hausen, Dekanat Sigmaringen ist Hausen am Andelsbach,<br />

Hausen, Dekanat Meßkirch ist Hausen im Tal (Donautal).<br />

WILLY BEYER<br />

Michael Lehmann - ein vergessener<br />

Kulturschaffender und Kulturkämpfer<br />

Hohenzollerns<br />

Betrachtungen über einen Verdrängungsprozess und der<br />

Versuch einer Erklärung<br />

(Fortsetzung)<br />

Die Funktion von August Evelt - ein Beitrag zu Lebenslauf<br />

und Wirken des Landgerichtspräsidenten und Politikers<br />

In der letzten Folge wurde aufgeführt, wie aus den einstigen Freunden<br />

Ludwig Egler und Michael Lehmann Feinde wurden. Eine<br />

Feindschaft, die sich mit Bezug auf den früher beschriebenen Prozess<br />

des Vergessens ziemlich negativ auf Lehmanns Publizität aus-<br />

17<br />

gewirkt haben muss. Der Beginn dieser Feindschaft ist auf das Jahr<br />

1873 anzusetzen. Dem Jahr, in dem durch das Erscheinen des Zoller<br />

unter Lehmanns Leitung ein oppositionelles Parteiorgan in Hohenzollern<br />

erschien, das als Zentrumsblatt dem regierungstreu<br />

und Bismarck ergebenen, liberalen Parteiorgan Hohenzollernsche<br />

Blätter unter Eglers Leitung gegenüberstand. Im selben Jahr übernahm<br />

Egler den Vereinsvorsitz im Musikverein, dessen Dirigent<br />

Lehmann seit 17 Jahren war.<br />

Mit Ludwig Egler und dem Kreisgerichtsdirektor August Evelt waren<br />

Lehmanns erbitterste politische Gegner aus Hechingen in wichtigen<br />

Positionen des Musikvereins gewesen. Es ist durchaus vorstellbar,<br />

dass es innerhalb des Vereins zur Bildung eines liberalen<br />

Lagers gekommen war, das die Entlassung oder Abdankung des<br />

langjährigen Dirigenten forciert hat.<br />

Unter Berücksichtigung der damaligen gesellschaftlich-sozialen<br />

Normen und Wertevorstellungen war es sogar eine folgerichtige<br />

Konsequenz, dass Lehmann 1874 sein Dirigat niederlegen musste,<br />

oder, was wohl eher zutrifft, aus dem Musikverein entfernt wurde.<br />

Jedenfalls griffen sich beide Redakteure schon in 1873 gegenseitig<br />

in schärfster Form öffentlich an. Im Juh 1874 verkündete Lehmann<br />

stolz in seinem Blatt, dass der Zoller mit 1700 Exemplaren auflagenstärkste<br />

Zeitung Hohenzollerns sei. Im selben Jahr erhob der<br />

neue Musikvereinschef Ludwig Egler die schon erwähnte "Kotklümpchen-Klage"<br />

gegen Lehmann. Spätestens, nachdem Lehmann<br />

wegen "Amtsehrenbeleidigung des Reichskanzlers" Bismarck im<br />

Oktober 1874 seine fünfte Verurteilung und zweite Gefängnisstrafe<br />

erhielt, war der mehrfach vorbestrafte Dirigent schlichtweg nicht<br />

mehr tragbar für den Verein.<br />

Ob August Evelt Lehmann persönlich verurteilt hat, lies sich nicht<br />

nachweisen, ist aber denkbar. Entsprechende Dokumente, die darüber<br />

Aufschluss geben können sind derzeit, falls überhaupt vorhanden,<br />

nicht zugänglich. Gemeint ist ein Wust von vielen hundert<br />

Aktenbündel, die dem Brand von 1940 im Hechinger Landgericht<br />

nicht zum Opfer fielen und dort ungeordnet in desolatem Zustand<br />

lagern. Dass sich Evelt an der Verfolgung politischer Gegner wie<br />

auch immer beteiligt hat, ist anzunehmen. Immerhin war er ein<br />

sehr hoher Beamter im preußischen Obrigkeitsstaat und ein<br />

glühender Verehrer von Reichskanzler Bismarck, dessen persönliches<br />

Werk der Kulturkampf war. Als Chef des Kreisgerichts in Hechingen<br />

und liberaler Mandatsträger dürfte Evelt die politischen<br />

Urteile auch anderer, untergebener Richter nicht nur geduldet,<br />

sondern ausdrücklich forciert haben. Letztlich waren sie eine willkommene<br />

und legitime Art, sich politischer Gegner zu entledigen -<br />

auch wenn das nur zeitweise gelang. In diesem Zusammenhang sei<br />

auf den Sigmaringer Benefizat Dr. Johannes Evangelista Maier hingewiesen,<br />

der als pohtischer Häftling 1875 auf der Festung Ehrenbreitstein<br />

in Koblenz vier Wochen Festungshaft absitzen musste,<br />

um später trotzdem die Wahl gegen Hohenzollerns höchsten Justizbeamten,<br />

eben gegen August Evelt, zu gewinnen. Sowohl der<br />

Kreisgerichtsdirektor Evelt als auch die Richter Cramer und Büharz<br />

- alle liberale Wahlkandidaten - sind in der Abteilung für<br />

Strafsachen täüg gewesen. Und die Strafgerichtsinstanz sprach<br />

während der Kulturkampfzeit Urteile bei Verstößen gegen die Kirchengesetze<br />

aus. Etwa die wiederholten Verurteilungen des Freiburger<br />

Bischofs und Erzbistumsverweser Dr. Lothar Kübel. So erging<br />

am 14. Februar 1874 durch die I. Instanz der Abteilung für<br />

Strafsachen des Königlichen Kreisgerichts in Hechingen eine Verurteüung<br />

des Bischofs zu 300 Talern respektive 3 Monate Gefängnis,<br />

weil er die Versetzung eines Priesters von Trillfingen nach<br />

Empfingen nicht an die Königliche Regierung gemeldet hatte und

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