Hohenzollerische Heimat - Hohenzollerischer Geschichtsverein eV
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zelnen Regionen wird deutlich, das Betrachten der Fotos weckt<br />
Lust zu Ausflügen und Entdeckungsreisen. Der Reutlinger Journalist<br />
Wolfgang Alber gibt am Ende des Bandes eine zweiseitige Beschreibung<br />
der Südwestalb. Diese Zeilen und auch die kurzen Büdunterschriften<br />
sind dreisprachig gehalten (deutsch, englisch,<br />
französisch). Der Bildband ist ein ideales Souvenir für Besucher<br />
und Touristen, die ein .Andenken" mit nach Hause nehmen wollen,<br />
aber auch der in der Südwestalb Beheimatete dürfte Freude an den<br />
gelungenen Fotos haben (ISBN: 978-3-87407-736-1; 17,90 Euro).<br />
(ba)<br />
Württembegische und hohenzollerische Biographien<br />
Am 27. April 2007 wurde im Großen Sitzungssaal des Tübinger<br />
Rathauses der erste Band der "Württembergischen Biographien<br />
unter Einbeziehung hohenzollerischer Persönlichkeiten" der Öffentlichkeit<br />
vorgestellt. In der auf insgesamt fünf Bände geplanten<br />
Reihe der Kommission für geschichtliche Landeskunde in Baden-<br />
Württemberg mit Sitz in Stuttgart sollen Persönlichkeiten aus Württemberg,<br />
aber auch aus Hohenzollern beschrieben und bewertet<br />
werden, die im Zeitraum zwischen 1918 bis 1952, dem Jahr der<br />
Bildung des Südweststaates Baden-Württemberg, gestorben sind.<br />
Der vorgelegte Band der Reihe enthält insgesamt 179 Lebensbeschreibungen;<br />
13 Biographien davon sind Persönlichkeiten gewidmet,<br />
die aus Hohenzollern stammen oder dort wesentliche Jahre<br />
ihres Lebens und Schaffens verbracht haben.<br />
Beigesteuert hat Ines Mayer aus Bisingen Lebensbeschreibungen<br />
der jüdischen Mitbürger Paul Levi, Moritz Meyer und Leon<br />
HERBERT RÄDLE<br />
Eine Heiligenberger Wappenscheibe<br />
der Gräfin Apollonia von Zimmern<br />
zu Meßkirch, geborene von Henneberg<br />
Zu den Schätzen der Fürstenberg-Sammlungen auf Schloß Heiligenberg<br />
gehört auch eine prachtvolle Wappenscheibe der Gräfin<br />
Apollonia von Zimmern, geb. von Henneberg, Gattin des Grafen<br />
Gottfried Werner von Zimmern.<br />
Apollonia von Henneberg war seit Mitte der 30er Jahre mit Graf<br />
Gottfried Werner von Zimmern, Herrn zu Wildenstein und<br />
Meßkirch, verheiratet: die beiden sind bereits auf den Seitenflügeln<br />
des Wildensteiner Altars von 1536 als Stifterehepaar dargestellt.<br />
Gottfried Werner von Zimmern (1484-1554) war es, der die<br />
Pfarrkirche St. Martin in Meßkirch erbaute, wo noch heute ein<br />
großes Bronze-Epitaph an ihn erinnert. Bekannt geworden ist er<br />
vor allem als der große Föderer des Meisters von Meßkirch, welcher<br />
die Kirche St. Martin in den 30er Jahren des 16. Jahrhunderts<br />
mit zahlreichen Altären ausstattete, von denen freilich nur noch<br />
der "Dreikönigsaltar", einst Hochaltar, bis heute als Seitenaltar in<br />
der Kirche verbheben ist.<br />
Was andererseits Apollonia von Henneberg betrifft, deren obengenanntes<br />
Wappen unsere Abb. 1 zeigt, so entstammte sie dem hochangesehenen<br />
Adelsgeschlecht der Henneberger. Als deren Stammvater<br />
gilt Graf Poppo I. aus dem Geschlecht der Babenberger, welcher<br />
sich erstmals 1037 nach seiner Burg Henneberg (bei Meiningen)<br />
nannte 1 . Einer der bedeutendsten Angehörigen dieses Geschlechts<br />
war zu Beginn der Neuzeit der Mainzer Erzbischof<br />
Berthold von Henneberg (1481-1504), der als Erzkanzler des Rei-<br />
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Schmalzbach. Karl Werner Steim verfasste Biographien von dem<br />
vom Nazi-Regime verfolgten Pfarrer Franz Schach, von Pfarrer Wühelm<br />
Sickinger und von Karl Waldner, ehemals Rektor des Fideliskonvikts<br />
in Sigmaringen. Monika Spiller handelte über den Hofmaler<br />
Gustav Bregenzer. Über den Architekten und Landeskonservator<br />
Wilhelm Friedrich Laur schrieb Franz-Severin Gäßler. Die Lebensbeschreibungen<br />
von Erzabt Ildefons Schober und Pater Sebastian<br />
von Oer von Beuron übernahm Sr. Johanna Buschmann, Rietberg.<br />
Den Artikel über den in Gorheim beigesetzten ehemaligen<br />
Generalminister des Franziskanerordens und Titularerzbischof von<br />
Nazianz, Dionysius Schuler, schrieb Karl Suso Frank.<br />
Otto H. Becker schließlich steuerte in dem Band Lebensbeschreibungen<br />
von Studienrat Cyriakus Grünewald, der zeitweise Vorsitzender<br />
des Vereins für Geschichte, Kultur und Landeskunde Hohenzollerns<br />
und kommissarischer Leiter des Staatsarchivs Sigmaringen<br />
war, sowie von Gustav Hebeisen, Direktor der Fürstlichen<br />
Sammlungen, des Archivs und der Bibliothek in Sigmaringen und<br />
Vorsitzender des Vereins für Geschichte und Altertumskunde in<br />
Hohenzollern, bei. Weitere Biographien hohenzollerischer Persönlichkeiten<br />
werden in den folgenden Bänden erscheinen. Mit<br />
diesem Projekt leistet die Kommission für geschichtliche Landeskunde<br />
in Baden-Württemberg unter der Mitarbeit von Forschern<br />
aus dem Hohenzollernland auch einen wichtigen Beitrag zur weiteren<br />
Erschließung der hohenzollerischen Geschichte.<br />
(Bk)<br />
ches maßgeblichen Einfluß auf den jungen König und Kaiser Maximilian<br />
I. ausübte.<br />
Die in der Überschrift genannte Wappenscheibe zeigt in einem von<br />
reichem Schweifwerk gerahmten Oval das gevierte Wappen der<br />
Apollonia von Henneberg mit den Emblemen Säule und Hahn (welche<br />
Stärke und Wachsamkeit symbolisieren). Inschrift, Signatur<br />
und Jahreszahl fehlen. Die dreidimensional sich gegenseitig durchdringenden<br />
Roll- und Beschlagwerkformen sind, wie wir sehen,<br />
mit figürlichen, tierischen und vegetabüen Motiven besetzt. Die<br />
Farbgebung in Gold, Rot und Blau macht einen vornehmen und<br />
zurückhaltenden Eindruck.<br />
Die Scheibe dürfte in Basel oder Schaföiausen in der Zeit um<br />
1570/80 entstanden sein. Ihre Gestaltung erinnert nach Ansicht<br />
von Fachleuten an ähnliche dort entstandene Arbeiten, denen niederländische<br />
Ornamentstiche zugrundehegen.<br />
Zum Schluß noch eine generelle Bemerkung! Die Gepflogenheit,<br />
Wappenscheiben anfertigen zu lassen und sie gegenseitig auszutauschen<br />
war im 16. Jh. ein weit verbreiteter Brauch geworden,<br />
nicht nur in Adelskreisen, sondern auch beim wohlhabenden städtischen<br />
Bürgertum und sogar bei Klöstern. Durch gegenseitiges<br />
Schenken von Wappen- oder Kabinettscheiben, wollte man demonstrieren,<br />
wie weit die eigenen Verbindungen reichten, mit welchen<br />
anderen Familien, Fürsten, Städten oder Klöstern man in<br />
freundschaftlichen oder politischen Beziehungen stand.<br />
ANMERKUNG<br />
1 So Gerhard Taddey, Lexikon der deutschen Geschichte, Stuttgart<br />
(Kröner) 1983, s.v. Henneberg