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Hohenzollerische Heimat - Hohenzollerischer Geschichtsverein eV

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Eine sehr seltene Aufnahme vom 19- März 1942 von einer unbekannten Person zeigt die Glockenabnahme in Gruol. Pfarrer Reiher,<br />

der ebenfalls fotografiert hatte, bekam den Film unmittelbar von der Gestapo abgenommen. Aufdem Bild rechts der damalige Gruo-<br />

ler Mesner Josef Pfister, die weiteren Arbeiter stammen aus Owingen von der Baufirma Henne, die diese Arbeit auszuführen hatte.<br />

Die Glocken von rechts: Die große Glocke der Pfarrkirche aus dem Jahre 1429, dann die beiden Glocken von der Oberen Kirche aus<br />

dem Jahr 1725 und dazwischen die kleine Glocke der Heiligkreuzkapelle aus dem Jahre 1488. Die Rückführung und die Glockenfeier<br />

konnten nicht fotografiert werden, weil es 1947 keine Filme zu kaufen gab. Reproduktion: Foto Weber, Haigerloch.<br />

FRANZ-SEVERIN GÄßLER<br />

Der Leopoldplatz in Sigmaringen -<br />

Monument der Residenzund<br />

Landeshauptstadt 1<br />

Der Name des Bundeslandes Baden-Württemberg lässt vergessen,<br />

dass zwischen Baden und Württemberg ehemals Hohenzollern existierte<br />

- bis 1972 im Namen des Regierungsbezirks Südwürttemberg-Hohenzollern<br />

noch präsent und mit dem <strong>Hohenzollerische</strong>n<br />

Landeskommunalverband noch mit einer gewissen pohtischen Eigenständigkeit,<br />

bis 1952 im Namen des Bundeslandes Württemberg-Hohenzollern,<br />

bis 1945 als preußischer Regierungsbezirk<br />

mit teilweise provinzähnhcher Stellung und bis 1850 in Form<br />

zweier souveräner Fürstentümer: Hohenzollern-Hechingen und<br />

Hohenzollern-Sigmaringen 2 .<br />

Beiden Fürstentümern war es 1805 aufgrund persönlicher Beziehungen<br />

Amalie Zephyrines, der Gemahlin des Fürsten von Hohenzollern-Sigmaringen,<br />

zum Kaiserhof Napeoleons gelungen, der Mediatisierung<br />

zu entgehen. Hohenzollern-Sigmaringen ging sogar<br />

gestärkt aus den pohtischen Umwälzungen hervor. Es erreichte<br />

nicht nur die volle Souveränität über jene Gebiete, die zuvor österreichisches<br />

Lehen gewesen waren, sondern konnte zudem bedeutenden<br />

Gebietszuwachs verzeichnen. Wie Karlsruhe für Baden und<br />

Stuttgart für Württemberg waren fortan die beiden Residenzstädte<br />

81<br />

Hechingen und Sigmaringen auch Hauptstädte souveräner Staaten,<br />

bis die Revolution von 1848 den Bestand fürstlicher Rechte gefährdete<br />

und die Fürsten der beiden Staaten ihre Souveränitätsrechte<br />

gegen Entschädigung an die preußische Krone abtraten<br />

(Abb. 1).<br />

Sigmaringen blieb nach 1850 Residenzstadt und insbesondere Sitz<br />

der fürstlichen Hofkammer. Nach der Rückkehr des fürstlichen<br />

Hofs im Jahr 1871 erhielt die Stadt mit zahlreichen Neu- und Erweiterungsbauten<br />

für den fürstlichen und erbprinzlichen Hof und<br />

die fürstliche Verwaltung sowie mit dem Ausbau der fürstlichen<br />

Gärten und Anlagen ihren weiteren repräsentativen Ausbau als Residenzstadt.<br />

Hechingen verlor nicht nur seine Funktion als Landeshauptstadt,<br />

sondern auch die einer Residenz, als Friedrich Wilhelm<br />

Konstantin, der letzte Fürst von Hohenzollern-Hechingen, Stadt<br />

und Land verheß, um sich auf seinen schlesischen Besitzungen seiner<br />

Leidenschaft, der Musik, zu widmen.<br />

Im Gegensatz zu Hechingen war es in Sigmaringen während der<br />

Zeit der Souveränität gelungen, den Status der Landeshauptstadt<br />

auch städtebaulich darzustellen 1 . Innerhalb einer Dekade, von<br />

1839 bis 1848, hatte die Stadt eine Gestalt gewonnen, die sie von<br />

derjenigen der Landstädte und auch der Residenzorte des mediatisierten<br />

Adels in der näheren und weiteren Umgebung eindeutig unterschied<br />

(Abb. 2). Im Gegensatz zu diesen war die Stadterweiterung<br />

entsprechend der differenzierten Funktion der Landeshaupt-

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