13.07.2015 Aufrufe

pdf zum downloaden - FMC FILMS

pdf zum downloaden - FMC FILMS

pdf zum downloaden - FMC FILMS

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Seine sozialethischen Anliegen bindet er stets in den Prozess seineskünstlerischen Schaffens ein, so dass sich sein Bemühen um verantwortbareNormen des zwischenmenschlichen Verhaltens sowohl in seinen theatralen alsauch in seinen medialen Projekten wieder findet. Dieser Anspruch überträgt erfolgerichtig – und dies ist ein weiterer Verdienst seiner Fernsehkritik – auf diegesamte Unterhaltungsbranche. Dementsprechend unter in Anerkennung diesesBemühens unterstützt und fördert die Bundeszentrale für politische Bildung nichtnur sein Sendeformat „Freakstars 3000“, sondern auch sein Theaterstück„Hamlet“, nach Gustav Gründgens gleichnamiger Fassung und wollte damitunterstreichen, dass eine von politischer und ethischer Verantwortung freie „reine“Unterhaltung eine Gefahrdung der politischen Kultur hierzulande darstelle: „DasHamlet- Projekt in Zürich und an der Volksbühne war für die Bundeszentralewichtig, um gerade ein politisch sehr weit links stehendes junges Publikum (wie esdie Volksbühne hat) durch gezielte Provokation in einen Dialog mit rechtsextremenAuffassungen (in der gleichen Altersgruppe) zu bringen und um die beiderseitigenPositionen zu überprüfen. Dies ist auch in hohem Masse gelungen.“ 22 In seinemStück „Hamlet“ besetzt Schlingensief die Rollen nicht nur mit Berufsschauspielern,sondern bezieht junge und mehr oder weniger aussteigewillige Neonazis in dasBühnengeschehen mit ein; so wurden unter dem Motto „Nazis rein, Nazis raus“,ganz bewusst rechtsextreme Jugendliche in die neutrale Schweiz und nach Berlingebracht, um sie dort gegebenenfalls durch Theaterspielen zu resozialisieren.4.2.4 „Reality-Soap“ – Zur Unterhaltung im Fernsehen„Problematisch am Fernsehen ist nicht, dass es uns unterhaltende Themenpräsentiert, problematisch ist, dass es jedes Thema als Unterhaltung präsentiert“(Postman, 1988, S. 110), schrieb Neil Postmann in seinem Buch „Wir amüsierenuns zu Tode“ von 1988 im Blick auf die heutige Unterhaltungsindustrie.Schlingensief sieht dies wohl nur bedingt als Problem an; er fühlt sich vielmehr22 Äußert sich Herr Ehmke von der „bpb“ im Nachhinein über diesen provokanten Ansatz vonChristoph Schlingensief – siehe Interview im Anhang, Frage 3.103

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!