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Schlingensiefs Fernsehen ist „virtuelle Sozialarbeit“, quasi christlicheGruppenstunde und Ensemblespiel, entsprechend der heutigen ästhetischenDarstellungsmuster des Entertainment-TV.Grimm spricht von einer Orientierungshilfe, die das Fernsehen den Nutzernanbietet. Demgegenüber sprechen Medienmacher von Realitätserfahrungen, diedie Talkshows und auch „Big Brother“ liefern, was die Rezipienten schließlich ansolche Formate binden sollen. Für Schlingensief gehen eine solche Orientierungbzw. ein solcher Realitätsbegriff in die falsche Richtung. Nach seiner Auffassungwerden die Zuschauer nicht richtig sensibilisiert für das, auf was es im Lebenankommen sollte. Der amerikanische Sprachwissenschaftler Avram NoamChomsky äußert sich folgendermaßen: „Die Massenmedien im eigentlichen Sinne,haben im wesentlichen die Funktion, die Leute vom Wichtigsten fernzuhalten“ 24 .Nach Theodor Wiesengrund Adorno, dem bedeutenden Philosophen undSoziologen der Frankfurter Schule, habe das Publikum ein Recht darauf nichtangeschmiert zu werden, auch wenn es darauf bestehe angeschmiert zu werden 25 .Dieses Bonmot könnte auf die Arbeit von Schlingensief gemünzt sein undcharakterisiert zudem das heutige Konsum- und Medienzeitalter auf nahezuunnachahmliche Weise.Die Medienpädagogik fordert kritische und kompetente Mediennutzung, die Medienselbst sprechen von ihrer objektiven und kritischen Auseinandersetzung mit derRealität und dem Nutzer verspricht man, dem politisch-öffentlichen Auftrag gerechtzu werden und zur allgemeinen Aufklärung und Erziehung durchBildungsförderndes Fernsehen beizutragen. Schlingensief erscheint hier als „Mannmit der Moralkelle“, wie Ihn der Journalist Peter Kümmel („Die Zeit“, 21.3 2002)einmal nannte. Er fordert ebenfalls von jedem eine kritische Betrachtung derMedien, aber vor allem auch der zwischenmenschlichen, politischen undkulturellen Realität, die tendenziell nur noch über die Medien vermittelt werde.Letztlich will er mit seinen Beiträgen eine allgemein kritische, gegebenenfalls sogar24 Entnommen der Internetseite www.aphorismen.de , 20.05. 200325 Entnommen der Internetseite www.aphorismen.de, 18.05.2003112

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