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ausgehen, dass man alle erreichte, wenn man etwas über das Medium Fernsehendarbot, <strong>zum</strong>indest diejenigen, die ein Fernsehgerät besaßen. Heute spricht mannicht mehr von einem großen Zielgruppenpublikum, sondern von vielen kleinenZielgruppen mit ganz individuellen Ausprägungen.Allgemeingültige Gesprächsthemen gibt es wohl kaum noch. Fernsehen ist längstnicht mehr ein Medium des Gemeinschaftserlebnisses, sondern vielmehr einMedium der Vereinzelung geworden (Trimborn, 1999).Somit liegt hier auch ein Problem oder vielmehr eine eventuelle Diskrepanzzwischen dem angesprochenen, gewollten Publikum und dem tatsächlicherreichten vor. Es ist mittlerweile fast undenkbar, eine Botschaft, die für dieAllgemeinheit oder für eine bestimmte „Gesellschaftsgruppe“ gedacht ist, mit demso beabsichtigten Effekt medial erfolgreich zu platzieren.Was in Wien erfolgreich funktionierte - nämlich mit einem medial inspirierten,öffentlichen Happening die Politiker, die Touristen, die Presse wie auch dienormalen Wiener und österreichischen Wähler anzusprechen und <strong>zum</strong> regenGedanken- bzw. lautstarken Wortaustausch zu veranlassen -, gelang sinngemäßbei „Talk 2000“ nur bedingt. 31 Da die bei jeder Sendung direkt angesprochenenArbeitslosen eher weniger der Rezipientengruppe dieser Sendung zu zuordnenwaren und diese Talkshow von der Öffentlichkeit ohnehin nur begrenztwahrgenommen wurde, blieb ihr von vornherein die öffentliche Resonanz versagt,die hingegen dem Wiener Happening auf einem belebten hauptstädtischen Platzmit seinen täglichen Presseberichten beschieden war. Vielmehr handelte es sichbei den Rezipienten der Talkshow um eine nur kleine Gruppe, die sich mit jenereher elitär anmutenden Talkshow wirklich auseinander setzte; wenn die Showdann doch noch aufgrund ihrer unkonventionellen und Energiegeladenen Machartvon der Presse aufgegriffen wurde, dann aber lediglich im Feuilleton- Teil einigerweniger Zeitungen.31Hier gelang es Schlingensief, sozusagen Täter und Opfer, Betroffene und nicht so Betroffene indas österreichische, aber auch europäische Bewusstsein des politischen undzwischenmenschlichen Seins zu bringen.116

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