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Patriarchen und Propheten (1999) - Amazing Recordings

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176 <strong>Patriarchen</strong> <strong>und</strong> <strong>Propheten</strong>[173]Gott allein sein. Denn nur Gott konnte Esaus Herz besänftigen. Daswar des Erzvaters ganze Hoffnung.Es war eine verlassene, bergige Gegend, Schlupfwinkel wilderTiere <strong>und</strong> Versteck von Räubern <strong>und</strong> Mördern. Einsam <strong>und</strong> schutzlosbeugte sich Jakob in großer Not zur Erde. Es war Mitternacht <strong>und</strong>alles, was ihm das Leben lebenswert machte, weit weg in Gefahr<strong>und</strong> Todesnot. Aber das bitterste war der Gedanke, daß seine eigeneSünde diese Gefahr über die Unschuldigen heraufbeschworen hatte.Laut weinend betete er zu Gott.Da legte sich plötzlich eine schwere Hand auf ihn. Er vermutete,ein Feind wolle ihm ans Leben, <strong>und</strong> versuchte, sich dem Griffdes Gegners zu entwinden. In der Dunkelheit rangen beide um dieOberhand. Keiner sprach ein Wort. Jakob setzte seine ganze Kraftein <strong>und</strong> ließ in seinen Anstrengungen auch nicht einen Augenblicknach. Während er so um sein Leben kämpfte, lag das Bewußtseinder Schuld schwer auf ihm; er wurde seiner Sünden gewahr, die sichtrennend zwischen ihn <strong>und</strong> Gott stellten. Aber in der höchsten Noterinnerte er sich der Verheißungen Gottes, <strong>und</strong> von ganzem Herzenflehte er um seine Gnade.Der Kampf dauerte bis zum Morgengrauen. Dann legte der Fremdeseine Hand auf Jakobs Hüfte, <strong>und</strong> im Augenblick wurde dieserzum Krüppel. Jetzt erkannte der Erzvater das Wesen seines Gegners.Er begriff, daß er mit einem himmlischen Boten gekämpft <strong>und</strong> deshalbtrotz schier übermenschlicher Anstrengung den Sieg nicht hatteerringen können. Es war Christus, „der Engel des B<strong>und</strong>es“ (Maleachi3,1), der sich Jakob offenbarte. Der Patriarch war jetzt kampfunfähig<strong>und</strong> litt heftige Schmerzen, aber er wollte seinen Halt nicht verlieren.Reuig <strong>und</strong> gebrochen klammerte er sich an den Engel, „er weinte<strong>und</strong> bat ihn“ (Hosea 12,5) <strong>und</strong> flehte um seinen Segen. Er mußtedie Gewißheit der Sündenvergebung haben. Auch die körperlichenSchmerzen konnten ihn nicht von diesem Verlangen abbringen. SeineEntschlossenheit wurde nur noch größer, sein Glaube ernster <strong>und</strong>beharrlicher. Der Engel versuchte, sich zu befreien. Er drängte: „Laßmich gehen, denn die Morgenröte bricht an.“ Aber Jakob antwortete:„Ich lasse dich nicht, du segnest mich denn.“ 1.Mose 32,27. Hättedaraus vermessenes Selbstvertrauen gesprochen, wäre Jakob aufder Stelle getötet worden. Aber es war die Zuversicht eines Men-

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