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Patriarchen und Propheten (1999) - Amazing Recordings

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710 <strong>Patriarchen</strong> <strong>und</strong> <strong>Propheten</strong>[712]daß Gott mit seinen Sünden so lange Geduld gehabt <strong>und</strong> mit derverdienten Vergeltung gezögert hatte. Nun war er auf dieser eiligen,kummervollen Flucht, in Sackleinen statt in Königsgewändergekleidet. Während seine Begleiter laut klagten, dachte er an diegeliebte Stadt, den Tatort seines Vergehens, <strong>und</strong> war doch nicht ohneHoffnung, als er sich der Güte <strong>und</strong> Langmut Gottes erinnerte. Erfühlte, der Herr würde in seiner Barmherzigkeit dennoch bei ihmbleiben.Manche Übeltäter haben ihre Sünde mit dem Hinweis auf DavidsFall zu entschuldigen versucht, aber nur wenige brachten seine Reue<strong>und</strong> Demut auf. Wer ertrüge Tadel <strong>und</strong> Vergeltung so geduldig <strong>und</strong>tapfer wie er? Er bekannte sein Unrecht <strong>und</strong> bemühte sich danachjahrelang, als treuer Diener Gottes seine Pflicht zu tun. Er hatte amAufbau des Reiches gearbeitet, das unter seiner Herrschaft starkgeworden <strong>und</strong> zu nie gekanntem Wohlstand gekommen war. Er hattereichlich Baumaterial zur Errichtung des Hauses Gottes zusammengebracht.Sollte nun seine ganze Lebensarbeit vergebens gewesensein? Sollten die Früchte jahrelanger Mühe, sollte das durch Opfer<strong>und</strong> Staatskunst aufgebaute Werk in die Hände seines rücksichtslosen,verräterischen Sohnes übergehen, der weder Gottes Ehre nochIsraels Wohl achtete? Es wäre verständlich gewesen, wenn David indieser großen Trübsal gegen Gott gemurrt hätte.Aber er sah in seinen eigenen Verfehlungen die Ursache dieserSchwierigkeiten. Die Worte des <strong>Propheten</strong> Micha atmen den Geist,der Davids Herz bewegte: „Wenn ich auch im Finstern sitze, so istdoch der Herr mein Licht. Ich will des Herrn Zorn tragen — dennich habe wider ihn gesündigt —, bis er meine Sache führe <strong>und</strong> mirRecht schaffe.“ Micha 7,8.9. Und der Herr verließ David nicht, dersich gerade in diesem Lebensabschnitt unter grausamstem Unrechtdemütig, selbstlos <strong>und</strong> von vornehmer Gesinnung zeigte. Niemalswar Israels Herrscher in den Augen des Himmels so wahrhaft großwie in der St<strong>und</strong>e seiner tiefsten Erniedrigung.Hätte David ungestraft in Frieden <strong>und</strong> Wohlergehen auf demThron bleiben dürfen, könnten Ungläubige dies mit einigem Rechtals Vorwurf gegen die Bibel ins Feld führen. Aber gerade die Erfahrung,durch die er gehen mußte, zeigt, daß der Herr Unrecht wederdulden noch entschuldigen kann. Und schließlich erkennen wir darausdas große Ziel, weshalb Gott die Sünde bekämpft. Selbst in

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