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Barbara Hoffmann Zwischen Integration, Kooperation und Vernichtung

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wurde beispielsweise besagter Karl Phillip zum fünften Vorstandsmitglied gewählt. 1263<br />

Phillip galt, wie bereits erwähnt, als Mitglied der NSDAP. 1264 An einer in Salzburg am<br />

26. August 1946 stattgef<strong>und</strong>enen Vorbesprechung der „Obmänner <strong>und</strong> Vertreter der Blindenvereine<br />

von Kärnten, Oberösterreich, Salzburg, Steiermark, Tirol <strong>und</strong> Vorarlberg“ zur<br />

bevorstehenden „Länderkonferenz“ des „Österreichischen Blindenverbandes“ in Wien waren<br />

von sieben anwesenden blinden Männer drei ehemalige Vorsitzende von RBV-Gaubünden<br />

gewesen. 1265 Demnach übernahmen Ernst Neubacher in Tirol <strong>und</strong> Vorarlberg 1266 , Georg<br />

Briedl in Oberösterreich <strong>und</strong> Josef Schwaiger in Salzburg auch nach Ende des Zweiten<br />

Weltkrieges weiterhin Funktionen in Blindenverbänden. Diese drei waren 1939 allerdings<br />

die einzigen Funktionsträger im RBV gewesen, die von Karl Satzenhofer in seinem Beitrag<br />

in den „Marburger Beiträgen“ nicht als „Parteigenossen“ bezeichnet wurden. 1267 Da die<br />

Zeit nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges nicht dezidiert Teil der wissenschaftlichen<br />

Fragestellung dieser Arbeit ist, soll an dieser Stelle nur exemplarisch auf diese Gegebenheit<br />

hingewiesen werden. Eine eigene Untersuchung sollte klären, in welchem Ausmaß Funktionäre<br />

von NS-Blindenorganisationen auch nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges wieder<br />

im Blindenwesen tätig waren.<br />

1263 Vgl. ÖBSV, Protokoll der konstituierenden Versammlung des Österreichischen Blindenverbandes vom<br />

9.3.1946<br />

1264 Vgl. WStLA, M. Abt. 119, A 32, Zl. 6299/35, Interessengemeinschaft blinder Arbeiter, Fortl. Nr. 2177 Gemeinde<br />

Wien, Meldeblatt zur Registrierung der Nationalsozialisten vom 19.7.1945, Betreff: Phillip Karl;<br />

Kapitel II.11.2.<br />

1265 Vgl. ÖBSV, Abschrift, Protokoll über die in Salzburg, Landesblindenheim, stattfindende Vorbesprechung<br />

der Obmänner <strong>und</strong> Vertreter der Blindenvereine von Kärnten, Oberösterreich, Salzburg, Steiermark, Tirol<br />

<strong>und</strong> Vorarlberg zur Länderkonferenz in Wien vom 26.8.1946.<br />

1266 In Vorarlberg gab es nach dem Zweiten Weltkrieg zunächst keine eigene Blindenselbsthilfegruppe, sondern<br />

nur eine gemeinsame Organisation mit Tirol. Erst im November 1949 kam es zur Gründung einer<br />

eigenständigen Landesgruppe des ÖBSV in Vorarlberg. Vgl. Österreichischer Blinden- <strong>und</strong> Sehbehinderten-Verband,<br />

60 Jahre ÖBSV, S. 24–25.<br />

1267 Vgl. Satzenhofer, Neuorganisation, S. 160–162<br />

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