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Barbara Hoffmann Zwischen Integration, Kooperation und Vernichtung

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Gesamt 1–20<br />

Jahre<br />

21–50<br />

Jahre<br />

über 50<br />

Jahre<br />

früh<br />

erbl.<br />

spät<br />

erbl.<br />

beschult in Heimen**)<br />

Wien (Stadt u. Land) 1.372 204 538 630 646 726 179 286<br />

Niederösterreich 323<br />

Oberösterreich 447 40 117 290 165 282 24 36<br />

Steiermark 704<br />

Kärnten 275<br />

Salzburg 165 17 148 35 130 3 25<br />

Tirol 226 7 10<br />

Vorarlberg 91<br />

Burgenland 60<br />

Zahl der Zivilblinden 3.663<br />

Hierzu Zahl der<br />

Kriegsblinden in allen<br />

B<strong>und</strong>esländern<br />

Gesamtzahl der Blinden<br />

in der Österreichischen<br />

Republik<br />

350<br />

4.013<br />

**) mitgezählt sind hier auch jene Blinden, die in allgemeinen Versorgungshäusern befürsorgt<br />

werden. Quelle: Siegfried Altmann, Das Blindenwesen in Österreich, in: Carl Strehl (Hrsg.), Handbuch<br />

der Blindenwohlfahrtspflege. Teil II. Europa <strong>und</strong> Nordamerika, Marburg 1930, S. 146–162,<br />

S. 149.<br />

Abb. 01: Erhebung über blinde Menschen von Siegfried Altmann (1928).<br />

Diese Zahl entspricht in etwa den Verhältnissen in Deutschland. Für das Gebiet des „Altreiches“<br />

wurden 1938 von der „Tarifkommission der Deutschen Eisenbahnverwaltung“,<br />

laut Angaben des RBV, 32.000 Zivilblinde angenommen. 145 Danach gab es also r<strong>und</strong> 35.650<br />

Zivilblinde im „Deutschen Reich“ einschließlich der „Ostmark“.<br />

In einem von Peter Meurer herausgegebenen „Ratgeber für Blinde“, 146 der 1939 im Verlag<br />

des RBV erschien, wurden die Zahlen für das „Deutsche Reich“ allerdings nicht bestätigt.<br />

Zu Österreich wurden keine Angaben gemacht, sondern nur die Zahlen der zur Zeit der<br />

Weimarer Republik durchgeführten „Reichsgebrechlichenzählung“ aus dem Jahre 1926/27<br />

wiedergegeben. 147 Diese Zählung gilt in der Fachliteratur als die wichtigste statistische Erhebung<br />

dieser Art in der <strong>Zwischen</strong>kriegszeit, auch wenn ihre Ergebnisse in Frage gestellt<br />

werden müssen, da nur ein Teil der Daten von MedizinerInnen erhoben wurde. 148 Ihre<br />

Ergebnisse können daher wieder nur ungefähre Richtwerte liefern. Da es eine vergleichbare<br />

umfassende Befragung in diesem Zeitraum in Österreich nicht gab, lohnt es sich trotzdem,<br />

diese Auswertung näher zu betrachten. Nach den Angaben dieser Statistik lebten damals<br />

im „Deutschen Reich“ 33.192 blinde Menschen, 19.157 Männer <strong>und</strong> 14.035 Frauen. 149 Das<br />

bedeutet, der Anteil der blinden Männer überwog mit 57,72 Prozent zu 42,28 Prozent. 150<br />

145 Vgl. BAB, Reichsverkehrsministerium, R 5/3048, Auszug 194. Sitzung der ständigen Tarifkommission der<br />

Deutschen Eisenbahnverwaltung in München vom 6., 7., 8.12.1938, S. 141.<br />

146 Meurer, Ratgeber für Blinde.<br />

147 Vgl. Bartels, Hygiene, S. 1–15, hier S. 1.<br />

148 Richter, Blindheit <strong>und</strong> Eugenik, S. 8<br />

149 Vgl. o. A., Die Ergebnisse der Reichsgebrechlichenzählung 1915/1926, S. 408.<br />

150 Auch bei der „Gebrechlichenzählung“ im Rahmen der Volkszählung 1910 in der österreichisch-ungarischen<br />

Monarchie überwog die Zahl der männlichen Blinden, wenn auch zu einem geringen Prozentsatz<br />

von 51,58 Prozent zu 48,42 Prozent. Hierbei wurde die Angabe für die Alpenländer herangezogen.<br />

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