Regionaler Waldbericht Bayern - Bayerische Landesanstalt für Wald ...
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ZUKUNFT WALD<br />
Allerdings ist nicht jeder Zuwachs auch nutzbar: Zu hohe Erntekosten in schwer zugänglichen Lagen,<br />
rechtliche Einschränkungen z. B. in Schutzgebieten, aber auch mangelnde Absatzmöglichkeiten führen<br />
dazu, dass Holz im <strong>Wald</strong> verbleibt.<br />
Bei Fichte und Kiefer wurde der überwiegende Teil des Zuwachses entnommen (Abbildung 36). Bei Buche<br />
und Eiche verblieb der weitaus größte Teil des Zuwachses im <strong>Wald</strong>. Der Überblick über Entnahme<br />
und Zuwachs bei Fichte nach Durchmesserklassen zeigt, dass in den Klassen zwischen 10 bis 60 cm<br />
Durchmesser der Zuwachs in weitgehend gleichmäßigem Anteil entnommen wurde (Abbildung 37).<br />
Gleichgewicht zwischen Holzzuwachs und Holzentnahmen während der letzten zehn<br />
Jahre am Beispiel des bayerischen Staatswaldes<br />
Der aktuelle jährliche Holzzuwachs im Staatswald liegt in einer Größenordnung von 6 Mio. m3 (8,3 fm/ha<br />
und Jahr). Etwa 0,8 Mio. m3 oder knapp 15 % des Gesamtzuwachses werden im Alpenraum geleistet.<br />
Dort sind die Nutzungsmöglichkeiten insbesondere durch schwierige Geländeverhältnisse aber auch<br />
durch sonstige Einschränkungen begrenzt. In den im Gebirge gelegenen Staatswäldern wird deshalb nur<br />
knapp die Hälfte des Zuwachses genutzt. Anders ist die Situation im Flachland, wo der nutzbare Zuwachs<br />
bereits weitgehend ausgeschöpft wird. Dabei ist zu berücksichtigen, dass es auch hier viele Bereiche<br />
gibt, die aufgrund von rechtlichen (z. B. Schutzgebiete) oder standörtlichen (z. B. steile Einhänge, Felskuppen)<br />
Einschränkungen nicht oder nur teilweise nutzbar sind. Altholzinseln oder Totholz, das zur Erhöhung<br />
der biologische Vielfalt im <strong>Wald</strong> belassen wird, sind ein weiteres Beispiel <strong>für</strong> Zuwachs, der im<br />
<strong>Wald</strong> verbleibt. Und oftmals gebietet es schon die wirtschaftliche Vernunft, in Bereichen mit hohen Bringungskosten<br />
und/oder schlechten Holzqualitäten extensiv zu wirtschaften und den Zuwachs nicht vollständig<br />
zu nutzen. Damit wird deutlich, dass Gesamtzuwachs und nutzbarer Zuwachs nicht gleichgesetzt<br />
werden dürfen. Kein Forstbetrieb, der mit naturnahen Wäldern arbeitet kann den Gesamtzuwachs vollständig<br />
nutzen. Bei der Einschlagshöhe der letzten 5 Jahre blieb die Nachhaltigkeit der Holznutzung aber<br />
auch unter Berücksichtigung dieser Gesichtspunkte voll gewahrt (Abbildung 38).<br />
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