Regionaler Waldbericht Bayern - Bayerische Landesanstalt für Wald ...

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ZUKUNFT WALD Vor allem Kiefern und Fichten haben erheblich an Boden verloren. Die Laubwaldfläche stieg dagegen um 136.000 ha an (Abbildung 55), dies entspricht der 2–fachen Ausdehnung des Bodensees. Buchen und Eichen, aber auch „Andere Laubbäume mit hoher Lebensdauer“ (Hainbuche, Esche, Bergahorn, Spitzahorn, Feldahorn, Linde, Ulme, Kirsche, Robinie, Kastanie, Elsbeere) wie Eschen, Ahorne und Hainbuchen sowie „Andere Laubbäume mit niedriger Lebensdauer“ (Birke, Erle, Pappel, Balsampappel, Weide, Vogelbeere, sonstige Laubbäume) wie Birken, Erlen, Pappeln und Weiden zählen zu den Gewinnern dieser Entwicklung. Die „kurzlebigen“ Baumarten spielen als Phosphor und Kalipumpe für die Gesundheit der Waldböden eine wichtige Rolle und wirken sich als Beimischung in jüngeren Beständen z.T. positiv auf das Wachstum der Hauptbaumarten aus; auch zur Artenvielfalt in den Wäldern tragen sie wesentlich mit bei. Wegen ihrer kürzeren Lebenserwartung kommen Birken, Erlen und Co. jedoch in den älter werdenden Beständen immer weniger vor. In beeindruckender Weise wirkte sich der in den letzten zwei Jahrzehnten eingeschlagene Weg zu einer naturnahen Forstwirtschaft auf den Laubbaumanteil in der jüngsten Waldgeneration aus. Die jungen Wälder sind heute so reich an Laubbäumen wie seit langem nicht mehr: Jeder zweite Jungbaum unter 20 Jahren ist ein Laubbaum (Abbildung 56). Nicht nur in der Gruppe der unter 20-jährigen Wälder nahm der Laubbaumanteil seit der letzten Waldinventur besonders deutlich zu, auch unter dem Kronendach der Altbäume hat sich häufig laubbaumreicher Jungwuchs eingestellt. Dies zeigt, dass sich Bayerns Waldbesitzer eng am zentralen Ziel naturnaher Forstwirtschaft orientieren: dem stabilen, artenreichen und leistungsfähigen Mischwald. Betrachtet man Bayerns Wälder insgesamt, dann prägen vor allem Fichten, Kiefern, Buchen und Eichen heute deren Erscheinungsbild (Abbildung 57): Mit rund 45 % nimmt die Fichte den weitaus größten Anteil an der Waldfläche ein. Deutlich an Fläche eingebüßt hat die Kiefer in den letzten fünfzehn Jahren. Durch die Aufgabe der Streunutzung und die zunehmenden Stickstoffeinträge aus der Luft verbesserte sich die Qualität vieler nährstoffarmer Böden. Beim „Sorgenkind“ Weißtanne zeigt sich ein ermutigendes Signal. Erstmals konnte der Rückgang dieser für die Stabilität der Wälder so wichtigen Baumart gestoppt werden. Angesichts eines Flächenanteils von 2,1 % sind allerdings auch weiterhin große Anstrengungen notwendig, um dieser Baumart den Platz in unseren Wäldern zurückzugeben, den sie einstmals eingenommen hat. Bewertung von Zielen aus dem RWB 2000: Die Ergebnisse der BWI II zeigen, dass die Zielsetzung einer Zunahme von Laubholz erreicht werden konnte. Bei der Tanne konnte lediglich ein weiterer Rückgang verhindert werden. Es gilt daher künftig verstärkt durch Information und Beratung die Waldbesitzer über die für die Stabilität so wichtigen Tanne aufzuklären und vorhandene Fördermöglichkeiten auszunutzen. Die Zielsetzung bleibt daher für den RWB 2005 in gleicher Form erhalten. SEITE 126 KRITERIUM 4
Datenteil: Abbildung 54: Anteil der Laubbäume in Bayerns Wäldern (Quelle: LWF, 2004) Anteil in Prozent 90% 80% 70% 60% 50% 40% 30% 20% 10% 0% 22% 78% Anteil der Laubbäume in Bayerns Wäldern 26% 74% 32% 1970 1987 2002 Abbildung 55: Flächenbilanz nach Baumarten (Quelle: LWF, 2004) Jahr 68% ZUKUNFT WALD Laubbäume Nadelbäume KRITERIUM 4 SEITE 127
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Regionaler Waldbericht Bayern 2005
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