Regionaler Waldbericht Bayern - Bayerische Landesanstalt für Wald ...

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ZUKUNFT WALD Beschreibung: Forstliches Gutachten Nach Art. 32 Abs. 1 des Bayerischen Jagdgesetzes ist bei der Festsetzung der Abschusspläne für abschussplanpflichtiges Schalenwild vorrangig der Zustand der Vegetation, insbesondere der Waldverjüngung zu berücksichtigen. Hierzu ist den Forstämtern vorher Gelegenheit zu geben, sich auf der Grundlage eines forstlichen Gutachtens über eingetretene Wildschäden zu äußern und ihre Auffassung zur Situation der Waldverjüngung darzustellen. Die Forstlichen Gutachten sind für die an der Aufstellung der Abschusspläne Beteiligten ein wertvolles Hilfsmittel und stellen für die unteren Jagdbehörden eine wesentliche Entscheidungsgrundlage bei der Abschussplanung dar. Sie liefern ein wichtigen Beitrag zur Versachlichung der Diskussion in der Wald-Wild-Frage. Es ist damit gleichzeitig ein Kontrollinstrument, das hegegemeinschaftsweise zeigt, ob die aufgestellten Abschusspläne bzw. deren Erfüllung zur Erreichung der Ziele ausreichend war. Das Forstliche Gutachten trägt somit dazu bei, stabile und standortgemäße Wälder in Bayern zu erhalten und zu schaffen. Dazu gehört, dass die natürliche Verjüngung vorhandener, gemischter Altbestände sowie die Saat und Pflanzung von Hauptbaumarten i.W. ohne Schutzmaßnahmen erfolgen kann. Die bayernweiten Ergebnisse der Forstlichen Gutachten werden in einem Abschlussbericht „Forstliches Gutachten zur Situation der Waldverjüngung“ dargestellt. Ein entsprechender Bericht ist auf der Grundlage des Beschlusses des Bayerischen Landtages vom 19. März 1986 (Drs. 10/9715) jeweils im dreijährigen Abstand dem Bayerischen Landtag vorzulegen. Ergebnisse 2003 Im Frühjahr 2003 wurde zum siebten Mal seit 1986 in allen Hegegemeinschaften die Verbissbelastung mittels Stichprobeninventur an rund 2 Mio. jungen Bäumen erhoben und in einem Gutachten die Situation der Waldverjüngung dargestellt. Die Ergebnisse des Gutachtens dienen den unteren Jagdbehörden als Grundlage für die Abschussplanung für Schalenwild (außer Schwarzwild). Die Ergebnisse der Verbissinventur zeigen, dass in Bayern im Wesentlichen alle Baumarten, die für standortgerechte, stabile Mischbestände von Bedeutung sind, in nennenswertem Anteil in der Verjüngung vorkommen. Die Verbissbelastung an den jungen Bäumen durch Reh-, Rot- und Gamswild ist gegenüber der letzten Erhebung im Jahre 2000 geringfügig zurückgegangen (Abbildung 61 und 62). Der Verbiss bei Fichte und Kiefer ist in der Regel in den allermeisten Hegegemeinschaften gering. Dagegen ist beim Laubholz und insbesondere bei der Tanne nach wie vor vielerorts ein zu hoher Verbiss festzustellen. Die Verbissbelastung ist im Staatswald wie in den Vorjahren deutlich günstiger. Die Ergebnisse des Forstlichen Gutachtens sind auch unter www.forst.bayern.de einzusehen. Bewertung von Zielen aus RWB 2000: Die Ergebnisse der Forstlichen Gutachten zeigen, dass örtlich in Bayern eine Anpassung der Schalenwilddichte weiterhin notwendig ist. Insbesondere die oftmals standörtlich notwendigen Mischbaumarten können sich noch nicht ausreichend aufgrund zu häufigen Verbiss durch Schalenwild verjüngen. Der Vergleich mit dem Staatswald zeigt, dass eine konsequente Anpassung der Wildbestände zu einer deutlich günstigeren Verjüngungssituation führt. Es ist daher erforderlich, weiterhin alle Maßnahmen zu ergreifen, die eine Verbesserung der Gesamtsituation ermöglichen. Hierunter fällt auch eine verstärkte Aufklärung der Waldbesitzer, der Jagdausübungsberechtigten und der Jagdgenossenschaften. Eingebunden sollen hierbei verstärkt die forstwirtschaftlichen Vereinigungen sowie die Arbeitsgemeinschaft der Jagdgenossenschaften. Die Zielsetzung bleibt daher erhalten. SEITE 132 KRITERIUM 4
Datenteil: Abbildung 61: Zeitreihe Leittriebverbiss (1991 bis 2003) Anteil der Pflanzen mit Leittriebverbiss (%) 50 40 30 20 10 0 Eiche Tanne Buche Fichte Kiefer 1991 1994 1997 2000 2003 Jahr ZUKUNFT WALD KRITERIUM 4 SEITE 133
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Regionaler Waldbericht Bayern 2005
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