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Regionaler Waldbericht Bayern - Bayerische Landesanstalt für Wald ...

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ZUKUNFT WALD<br />

Indikator Kennzahl<br />

42 Niederwald, Mittelwald, Hutewald Fläche ha S<br />

Ziel RWB 2000:<br />

Mittel- und Niederwälder sollen an geeigneten Standorten erhalten werden.<br />

Ziel:<br />

Mittel- und Niederwälder sollen unter geeigneten Bedingungen erhalten werden.<br />

Quelle:<br />

BWI II<br />

Turnus der Aktualisierung:<br />

BWI 10 - 20 Jahre (zurzeit ca. 15 Jahre, je nach Bedarf)<br />

Bezug zu operationalen Empfehlungen von Lissabon (Kurzfassung)<br />

Nr. 4.2.d: Historische Bewirtschaftungsformen fördern.<br />

Beschreibung:<br />

1. Historische <strong>Wald</strong>nutzungsformen (Hute-, Nieder- und Mittelwald)<br />

In <strong>Bayern</strong> haben sich in einigen Landschaften noch Flächen mit historischen <strong>Wald</strong>nutzungsformen wie<br />

Hutewälder, Mittel- und Niederwälder erhalten. Ein Schwerpunkt bildet der Regierungsbezirk Unterfranken,<br />

wo v. a. im Privat- und Körperschaftswald derartige Wälder noch in bemessenen Umfang anzutreffen<br />

sind. Eine Beschreibung dieser <strong>Wald</strong>nutzungsformen erfolgte bereits im Regionalen <strong><strong>Wald</strong>bericht</strong> 2000.<br />

Mittel- und Niederwälder sind v. a. aus ökologischer Sicht sehr wertvolle <strong>Wald</strong>ökosysteme. Zahlreiche<br />

Untersuchungen (LfU, LWF, u.a.) belegen diese besondere Bedeutung. Mittelwälder zeichnen sich durch<br />

eine hohe Strukturvielfalt aus, die verschiedensten Tier- und Pflanzenarten Lebensraum bietet. Ging man<br />

in der Vergangenheit davon aus, dass die Artenfülle v. a. von Offenlandarten geprägt ist, zeigen neuere<br />

Untersuchungen, dass die überwiegende Zahl der hier verstärkt auftretenden Arten typische <strong>Wald</strong>arten<br />

sind, die aber an exklusive Strukturen wie besonntes Totholz oder Lücken gebunden sind (Müller et. al.<br />

2004). Typische Arten, die von dieser Strukturvielfalt profitieren, sind die xylobionten Käfer, verschiedene<br />

Vogelarten, Nachtschmetterlinge und Ameisen. Die höchste Artenvielfalt von Nachtschmetterlingen und<br />

xylobionten Käfern findet man auf schwachwüchsigen Standorten in Eichenmischwäldern (Hacker& Müller<br />

2003). Niederwälder mit intensiver Nutzung der Stockausschläge bieten nur bestimmten Artengruppen<br />

eine verbesserte Lebensgrundlage. Auf entsprechenden Standorten können hier bis zu 90 % aller gefährdeten<br />

Tagfalterarten in einem <strong>Wald</strong>gebiet vorkommen (Bolz 2001, Treiber 2003).<br />

Bewertung von Zielen aus dem RWB 2000:<br />

Die Betriebsarten Nieder-, Mittel- und Plenterwald weisen gegenüber dem schlagweisen Hochwald mit 2,3<br />

Millionen Hektar eine geringe Verbreitung auf. Die historisch bedeutsamen Betriebsarten Nieder- und<br />

Mittelwald, die durch Stockausschlag und Schwachholzerzeugung gekennzeichnet sind, sind mit ca. 28 000<br />

Hektar auf knapp 1 % der <strong>Wald</strong>fläche vertreten. Die Fläche ist gegenüber der letzten Inventur relativ konstant.<br />

Der hohen Bedeutung dieser Wälder <strong>für</strong> den Naturschutz wird somit Rechnung getragen und in<br />

seinem Flächenumfang erhalten.<br />

SEITE 160 KRITERIUM 4<br />

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