Regionaler Waldbericht Bayern - Bayerische Landesanstalt für Wald ...

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ZUKUNFT WALD Beschreibung: Ein besonderes Anliegen naturnaher Forstwirtschaft ist die Arten- und Struktur- Vielfalt. Für den ökologischen Reichtum der Wälder ist sie besonders wichtig. Vor mehr als 100 Jahren bereits forderte der Münchner Waldbauprofessor Karl Gayer in seinem Buch „Der gemischte Wald“, verschiedene standortgemäße Baumarten in stufigen Beständen möglichst kleinräumig zu mischen. Auch heute setzt die naturnahe Forstwirtschaft auf eine an der Natur orientierte Mischung der Baumarten, um die Gesundheit und die Widerstandskraft der Wälder langfristig zu erhalten und zu verbessern. Mischwälder prägen den Wald in Bayern: Auf 83 % der Waldfläche sind zwei oder mehrere Baumarten am Waldaufbau beteiligt (Abbildung 51). Reine Laubmischwälder und Mischbestände, in denen Laubbaumarten dominieren, machen einen Anteil von 23 % aus. Darüber hinaus sind Laubbäume auf 40 % der Waldfläche Beständen beigemischt, in denen der Anteil an Nadelbäumen überwiegt. Die häufig kritisierten Nadelbaumreinbestände Nadelbaumreinbestände erreichen nur einen Anteil von 16 % (ca. 390.000 ha). Veränderungen in Wäldern laufen zwangsläufig relativ langsam ab. Daher wird es noch einige Zeit dauern, bis sich auch in den heute noch nadelholzdominierten Mischwäldern und in den Nadelbaumreinbeständen durch die konsequente Verjüngung von Laubbaumarten ein Wandel hin zu naturnahen Mischwäldern vollzogen hat. Mindestens 62 verschiedene Baumarten kommen in den bayerischen Wäldern vor. In dieser bunten Vielfalt konnten auch etwa 18 besonders seltene einheimische Baumarten wie beispielsweise Elsbeere, Eibe, Mehlbeere oder Moorbirke ihren wichtigen Platz in den bayerischen Wäldern behaupten. Durch Waldpflege, Förderprogramme und spezielle Nachzuchtprogramme werden die seltenen, für die Vielfalt der Wälder besonders wichtigen Baumarten unterstützt. Mit einem Anteil von etwa 1,7 % machen „fremdländische“, d.h. nicht bei uns heimische Baumarten wie z. B. Douglasie, Weymouthskiefer, Roteiche und Robinie nur einen kleinen Anteil an der gesamten Waldfläche aus. Vor allem Fichte, Kiefer, Buche und Eiche prägen heute als Hauptbaumarten das Erscheinungsbild unserer Wälder. Kann man den „selteneren“ heimischen Baumarten Lärchen, Tannen, Bergahornen, Birken und Eschen in unseren Wäldern noch recht häufig begegnen, so sind viele andere wie z. B. Aspe, Hainbuche und Schwarzerle nur kleinflächig oder regional begrenzt anzutreffen. Ein besonderes Anliegen naturnaher Forstwirtschaft ist es, die Vielfalt der heimischen, standortgerechten Baumarten zu erhöhen. Die Daten der Bundeswaldinventur machen deutlich, dass das Bemühen der Waldbesitzer um eine breitere Baumartenvielfalt (Baumarten-Diversität) recht erfolgreich war; über die Hälfte der Aufnahmepunkte weisen in der Hauptbestockung drei oder mehr unterschiedliche Baumarten auf (Abbildung 52). Als „Reinbestand“ aus einer Baumart werden nur 17 % der Wälder eingestuft. Dazu können allerdings neben reinen Fichten- oder Kiefernwäldern beispielsweise auch Buchenwälder zählen, deren dichtes Blätterdach konkurrenzschwächere Arten an der Entfaltung hindert. Für die ökologische Beurteilung spielt es eine wichtige Rolle, inwieweit die jeweils vorhandenen Baumarten der natürlichen Waldzusammensetzung zuzurechnen sind. Aus den Inventurdaten der Bundeswaldinventur geht hervor, dass – unabhängig von der Anzahl der Baumarten – vom einschichtigen Bestand bis hin zum baumartenreichen Wald – auf 73 % der Aufnahmepunkte solche Baumarten vorkommen, die der potenziell natürlichen Vegetation (pnV) angehören (Abbildung 53). Bewertung von Zielen aus dem RWB 2000: Die Entwicklung der letzten Jahrzehnte zeigt, dass die noch vorhandenen Reinbestände vermehrt in standortgerechte Mischwälder umgewandelt werden. Im Zuge der staatlichen Beratung und Förderung sowie der Information der Waldbesitzer durch die Interessensvertretungen konnte dieser Trend im Berichtszeitraum fortgeführt werden. Die Zielsetzung wurde somit umgesetzt. SEITE 122 KRITERIUM 4
Datenteil: Abbildung 51: Mischwald-Typen (Quelle: LWF, 2004) 17% 16% 1% Mischwald-Typen 40% 7% 16% 3% Laubwälder aus einer Baumart Mischwälder aus Laubbäumen Laub-Nadel-Mischwälder Wälder mit mehreren gleichrangigen Baumarten Nadel-Laub-Mischwälder Mischwälder aus Nadelbäumen Nadelwälder aus einer Baumart Abbildung 52: Verteilung der Baumartenvielfalt (Hauptbestockung) (Quelle: LWF, 2004) ZUKUNFT WALD KRITERIUM 4 SEITE 123
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Regionaler Waldbericht Bayern 2005
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Regionaler Waldbericht Bayern Stand
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ZUKUNFT WALD Im Oktober 1998 einigt
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ZUKUNFT WALD · Unabhängigkeit (di
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