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Regionaler Waldbericht Bayern - Bayerische Landesanstalt für Wald ...

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ZUKUNFT WALD<br />

ten, günstigen Umweltbedingungen über mehr oder weniger lange Zeiträume erhalten werden. Inzwischen<br />

liegen bereits rd. 1.300 kg Saatgut 28 verschiedener Baumarten bestandesweise getrennt in den Betrieben<br />

des ASP Laufen und Bindlach in Kühlräumen. Die Form der Lagerung ist technisch einfach und preiswert.<br />

Über Doppellagerung wird die Gefahr des Verlustes verringert. Genetische Prüfungen legen jedoch<br />

den Verdacht nah, dass Verluste an Keimfähigkeit gepaart sind mit Verlusten an genetischer Diversität.<br />

Daher wird diese Form der Generhaltung überprüft.<br />

7. Vorhandene Einrichtungen in der <strong>Bayerische</strong>n Staatsforstverwaltung<br />

Am 22.6.1989 beschloss der <strong>Bayerische</strong> Landtag die Anlage einer forstlichen Genbank. Der vorhandene<br />

fachliche und technische Vorlauf an dem ASP mit ihren beiden Samenklengen und Pflanzgärten führte<br />

dazu, dass sie mit der Koordinierung des bayerischen Generhaltungsprogramms beauftragt wurde. Das<br />

ASP wurden Sondermittel bereitgestellt <strong>für</strong><br />

• verbesserte Saatguterntetechniken,<br />

• schonende Saatgutaufbereitung in klimatisierten Räumen,<br />

• erweiterte Kühlkapazität <strong>für</strong> die langfristige Saatgutlagerung,<br />

• ein neues Pflanzenkühlhaus speziell <strong>für</strong> Hochlagenpflanzgut,<br />

• insgesamt drei Planstellen<br />

Etwa 60 ausgebildete Zapfenpflücker (Forstwirte) verteilt über die Forstämter in ganz <strong>Bayern</strong> verfügen<br />

über eine ausgereifte Klettertechnik und eine gute Ausrüstung. Es bestehen zwei funktionsfähige moderne<br />

Samenklengen zur Aufbereitung des geernteten Saatguts. Die Lagerung des Saatguts zwischen +4° C und -<br />

15 °C ist ausreichend <strong>für</strong> normale Saatgutvorratshaltung ohne schwerfrüchtiges Saatgut. Ferner gibt es ca.<br />

18 ha Baumschulfläche aufgeteilt auf zwei Pflanzgärten - in Laufen/Salzach und Bindlach bei Bayreuth -<br />

zur Rückführung von ex-situ-Erhaltung zurück in den <strong>Wald</strong> (in situ).<br />

4. Genetische Untersuchungen in Labor- und Feldversuchen<br />

Genetische Variation ist Grundlage der Angepasstheit und Anpassungsfähigkeit der Wälder. Sie ist eine<br />

wichtige Komponente der Biodiversität, deren Sicherung aus ökologischer und ökonomischer Sicht wichtig<br />

ist. An dem ASP wird die genetsiche Zusammensetzung von <strong>Wald</strong>baumpopulationen mittels biochemisch-genetischer<br />

Methoden (Isoenzymanalysen) und molekulargenetischer Methoden (DNA-Analysen)<br />

untersucht. Für die Hauptbaumarten in <strong>Bayern</strong> (Tanne, Fichte, Buche, Eiche) liegen inzwischen umfangreiche<br />

Kenntnisse zu Art und Ausmaß der genetischen Variation aus solche Laboruntersuchungen vor.<br />

Punktuelle Untersuchungen gibt es <strong>für</strong> zahlreiche Nebenbaumarten, wie Bergahorn, Linde, Vogelkirsche.<br />

Zur Zeit wird die Douglasie untersucht. <strong>Wald</strong>bauliche Maßnahmen und Maßnahmen zur Generhaltung<br />

wurden mit diesen Methoden auf ihre genetischen Auswirkungen hin überprüft. In den letzten drei Jahren<br />

wurden im Labor die Grundlagen <strong>für</strong> das weltweit erste System zur Überprüfbarkeit der Herkunft bei<br />

forstlichem Vermehrungsgut (Herkunftssicherung) geschaffen, das als „ZüF-System“ auf privatrechtlicher<br />

Basis in die Praxis umgesetzt wurde.<br />

Gleichzeitig werden durch das ASP Feldversuche durchgeführt, die langjährig ausgerichtet sind und in denen<br />

die Angepasstheit verschiedener Herkünfte an unterschiedliche Standortbedingungen geprüft wird.<br />

Die Ergebnisse aus Labor- und Feldversuchen dienen der forstlichen Praxis als Entscheidungshilfen bei<br />

der natürlichen und künstlichen Verjüngung von <strong>Wald</strong>beständen, bei Durchforstungseingriffen, bei der<br />

Herkunftssicherung, bei Maßnahmen zur Generhaltung, so dass auch die genetische Komponente der<br />

Nachhaltigkeit gewahrt wird.<br />

5. Generhaltungsbestände<br />

Genschutzwälder sind nur ausnahmsweise notwendig. Ein entsprechendes Konzept liegt jedoch vor.<br />

Dieser Indikator enthält i. ü. eine Vielzahl von Einzelaussagen, zu denen auf die grundsätzlichen Aussagen<br />

verwiesen wird. Abschließend muss noch auf einen wichtigen Aspekt hingewiesen werden: Nicht die<br />

Größe und die Zahl der vorhandenen Samenplantagen oder Genbanken bzw. die Investition in „ex-situ-<br />

KRITERIUM 4 SEITE 147

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