Regionaler Waldbericht Bayern - Bayerische Landesanstalt für Wald ...
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2. Schwerpunkt Wasserschutz<br />
ZUKUNFT WALD<br />
<strong>Wald</strong> und Wasser stehen in vielschichtiger Wechselwirkung. Verbreitung, Zusammensetzung, Wachstum,<br />
Struktur, Stabilität und Gesundheit unserer Wälder werden entscheidend von Wasser geprägt - Wasser in<br />
Form von Niederschlag, Bodenwasser und Grundwasser, von Oberflächengewässern wie Quellen, Bächen,<br />
Flüssen, Weihern und Seen und von wasserreichen Mooren. Neben der Wassermenge, die sowohl<br />
bei Mangel als auch bei Überfluss begrenzend <strong>für</strong> das Wachstum des <strong>Wald</strong>es wirkt, ist besonders die Beschaffenheit<br />
des Wassers (Wasserqualität bzw. Inhaltsstoffe im Wasser) <strong>für</strong> den <strong>Wald</strong> und die einzelnen<br />
Bäume wichtig. Im Wasser gelöste Nährstoffe sichern das ungestörte Baumwachstum. Andererseits belasten<br />
im Niederschlag oder im Boden- und Grundwasser enthaltene Schad- und Abfallstoffe unserer Industriegesellschaft<br />
den <strong>Wald</strong>. Der <strong>Wald</strong> wiederum beeinflusst zusammen mit dem <strong>Wald</strong>boden das Wasser<br />
in seiner Menge und seiner Qualität.<br />
Der Schutz des Wassers ist in vielen Rechtsvorschriften berücksichtigt. Der Schutzgedanke findet sich -<br />
neben den Vorgaben im <strong>Wald</strong>gesetz <strong>für</strong> <strong>Bayern</strong> - in Rechtsvorschriften mit mittelbar und unmittelbar<br />
wasserschützenden Inhalten wieder (z. B. im <strong>Bayerische</strong>n und Bundesnaturschutzgesetz, Immissionsrecht,<br />
Planungsrecht sowie <strong>Bayerische</strong>n Wassergesetz (BayWG) und Wasserhaushaltsgesetz (WHG)).<br />
Wasserschutzgebiete<br />
Mit knapp 141.000 ha nimmt <strong>Wald</strong> annähernd 2/3 der Fläche aller förmlich ausgewiesenen Wasserschutzgebiete<br />
in <strong>Bayern</strong> ein. Aber auch außerhalb dieser Schutzgebiete ist ein Großteil der <strong>Wald</strong>fläche von besonderer<br />
Bedeutung <strong>für</strong> Grund- und Oberflächenwasser, etwa durch Vermeidung von Erosion und Stoffeinträgen<br />
oder als Hochwasserschutz. <strong>Wald</strong> mit besonderer Bedeutung <strong>für</strong> den Wasserschutz ist <strong>für</strong> die<br />
Reinhaltung des Grundwassers sowie stehender oder fließender Oberflächengewässer von großer Wichtigkeit.<br />
Er verbessert die Stetigkeit der Wasserspende und wirkt ausgleichend auf den Wasserhaushalt. Er<br />
kann auch außerhalb festgesetzter oder hydrologisch begutachteter Wasserschutzgebiete (Wasserschutzgebiete,<br />
Heilquellen, wasserwirtschaftliche Vorranggebiete, Wassergewinnungsanlage, amtlich festgesetztes<br />
Überschwemmungsgebiet) vorliegen:<br />
• Die <strong>Wald</strong>bewirtschaftung verursacht im Vergleich zu anderen Bodennutzungsformen die geringste Belastung<br />
des Oberflächen- und Grundwassers mit schädlichen Stoffen.<br />
Wasser wird im Gegenteil im <strong>Wald</strong>boden gereinigt.<br />
• Die hohe Versickerungsrate gewährleistet eine gleichmäßige Wasserspende, auch bei langen Trockenperioden.<br />
• Bei Stark- und Dauerregen und bei Schneeschmelze verzögert der <strong>Wald</strong> den Oberflächenabfluss und<br />
dämpft damit Hochwasserspitzen.<br />
• Im Einzugsgebiet von Talsperren ist der <strong>Wald</strong> durch seine bodenschützende Wirkung besonders wichtig.<br />
Er sichert die Reinhaltung des Wassers und bewahrt Talsperren vor rascher Auffüllung durch Sedimente<br />
(v. a. Schlamm).<br />
Wasserqualität aus dem <strong>Wald</strong><br />
Im <strong>Wald</strong> gebildetes Grundwasser wird als hochwertiges Lebensmittel <strong>für</strong> die Trinkwasserversorgung genutzt.<br />
Die Qualität dieses Produkts ist so hoch, dass auf eine kostspielige Aufbereitung verzichtet werden<br />
kann. Die bayerischen <strong>Wald</strong>besitzer bewirtschaften den <strong>Wald</strong> naturnah und in der Regel ohne Dünge- und<br />
Pflanzenschutzmittel. Das Trinkwasser aus dem <strong>Wald</strong>e ist daher sauber. Grundwasser steht nicht unbegrenzt<br />
zur Verfügung. Die verfügbaren Grundwasservorkommen werden bayernweit schon zu etwa 75%<br />
genutzt. Gefahr droht dem Trinkwasser aus dem <strong>Wald</strong> durch den Eintrag von Schadstoffen aus der Luft.<br />
So kann saurer Regen schädliche Stoffe wie Aluminium oder Schwermetalle mobilisieren. Diese Stoffe<br />
können dann bei durchlässigem oder kalkarmen Untergrund bis ins Grundwasser gelangen und dessen<br />
Qualität beeinträchtigen. Auch Stickstoffverbindungen aus der Landwirtschaft und aus Kraftfahrzeugen<br />
können die Güte des Grundwassers aus dem <strong>Wald</strong> gefährden.<br />
Säurebelastung<br />
Nach Untersuchungen des <strong>Bayerische</strong>n Landesamts <strong>für</strong> Wasserwirtschaft (1997) gibt es Gebiete, die Versauerungsgefahr<br />
aufweisen. Hierzu gehören besonders die bayerischen Mittelgebirge mit Buntsandstein<br />
KRITERIUM 6 SEITE 181