Regionaler Waldbericht Bayern - Bayerische Landesanstalt für Wald ...

ZUKUNFT WALD
Ein zweijähriger Vorbereitungsdienst mit abschließender Großer Forstlicher Staatsprüfung bei staatlichen
Forstbehörden in Bayern rundet die Universitätsausbildung ab und qualifiziert unter anderem zur Betriebsleitung
in staatlichen und kommunalen Forstbetrieben. Auch in privaten Forstbetrieben und in der
Holz be- und –verarbeitenden Industrie ist die Große Forstliche Staatsprüfung häufig wichtiges Einstellungskriterium.
2. Fortbildungsstandards
Bayerische Waldbauernschule
Die Bayerische Waldbauernschule (WBS) ist die zentrale Fortbildungsstätte für den Privat- und Körperschaftswald
und in ihrer Art einmalig in Deutschland. Sie vermittelt Waldbesitzern die Grundlagen der
Waldwirtschaft. Traditionell gehört ein Besuch der WBS für viele Waldbesitzer zum forstlichen Selbstverständnis.
Die WBS wurde bereits 1937 als Lehrstätte für den Privat- und Körperschaftswald gegründet. Sachbedarfsträger
ist der „Verein Bayerische Waldbauernschule e.V.“, dem u.a. der Bayerische Bauernverband
und Waldbesitzerverband sowie die forstlichen Zusammenschlüsse angehören.
Oberstes Ziel der Lehrgänge ist neben einer unfallsicheren Arbeit im Wald der Betriebsleiter mit Entscheidungskompetenz.
Dazu gehören u.a. die Bereiche Waldbau, Betriebswirtschaft und Marketing. Das
Pogramm der WBS umfasst in derzeit über 100 Lehrgängen und Veranstaltungen alle Aspekte der Waldwirtschaft.
Die steigende Nachfrage an Lehrgängen der WBS zeigt die Entwicklung der Teilnehmerzahlen (Abbildung
89). Die Auslastung der WBS lag im Jahr 2003 bei 107 % (Tabelle 24).
Schulung durch Bayerischen Waldbesitzerverband und Bayerischen Bauernverband
Die forstwirtschaftlichen Zusammenschlüsse, die Forstwirtschaftlichen Vereinigungen, der Bayerische
Waldbesitzerverband und der Bayerische Bauernverband bieten den Waldbesitzern zahlreiche Veranstaltungen
verschiedenster Art an. Die Information, Aus- und Fortbildung der Waldbesitzer erfolgt durch die
Forstbetriebsgemeinschaften/Waldbesitzervereinigungen sehr intensiv, da diese in ständigem Kontakt mit
ihren Mitgliedern vor Ort stehen. Das Angebot an die Waldbesitzer reicht von Motorsägenlehrgängen
(Wanderschulungen) über Rundschreiben bis hin zu Workshops und Lehrgängen.
Fortbildung innerhalb der Bayerischen Staatsforstverwaltung
Die gezielte Fortbildung der Beschäftigten der Bayerischen Staatsforstverwaltung hat seit Jahren eine hohe
Priorität. Im Durchschnitt werden von jedem Beschäftigten (Beamte und Angestellte) pro Jahr ca. 3 Arbeitstage
für Fortbildungsveranstaltungen aufgewendet (Abbildung 90). Die Fortbildungsveranstaltungen
umfassen die Bereiche Verhalten, forstfachliche Themen und EDV. Das Fortbildungsangebot erscheint
jährlich in Form einer Broschüre und umfasste im Jahr 2001 144, im Jahr 2003 134 und im Jahr 2004 175
Veranstaltungen zur Weiterbildung. Einige davon stehen grundsätzlich auch den Beschäftigten kommunaler
und privater Forstbetriebe offen. Daneben werden auf überregionaler Ebene Fortbildungsveranstaltungen
von den Forstdirektionen angeboten. Auf Ebene der Forstämter gehört es zum Standard, die Beschäftigten
im Rahmen von Mitarbeiterbesprechungen oder Exkursionen über neueste Entwicklungen
und Erkenntnisse zu informieren.
Fortbildung durch die Unfallversicherungsträger
Ihrem gesetzlichen Fortbildungsauftrag im Arbeits- und Gesundheitsschutz ist die Bayer. Landesunfallkasse
durch vielfältige Beteiligungen und eigene Fortbildungsveranstaltungen für Beschäftigte und Führungskräfte
aus dem Bereich der Bayer. Staatsforstverwaltung nachgekommen.
Beratung der Waldbesitzer und forstwirtschaftlichen Zusammenschlüsse
Die Beratung der Waldbesitzer und forstwirtschaftlichen Zusammenschlüsse durch die staatlichen Forstämter
ist eine weitere Ergänzung zum bestehenden Fortbildungsangebot. Es ist beabsichtigt im Zuge der
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