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Regionaler Waldbericht Bayern - Bayerische Landesanstalt für Wald ...

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ZUKUNFT WALD<br />

Die in den 80er-Jahren intensiv einsetzende <strong>Wald</strong>schadensforschung untersuchte die Zusammenhänge<br />

zwischen Luftverschmutzung und den beobachteten <strong>Wald</strong>schäden. Das dabei erkannte Ausmaß des Eintrags<br />

von Luftverunreinigungen führte zu gewaltigen Anstrengungen der Luftreinhaltepolitik, die in den<br />

Einbau von Entschwefelungsanlagen in Großfeuerungsanlagen und von Katalysatoren bei PKW mündeten.<br />

Abbildung 15 zeigt die dabei erreichten Erfolge <strong>für</strong> Schwefeldioxid (SO2). So konnten die SO2-<br />

Emissionen in <strong>Bayern</strong> von 721.000 Tonnen im Jahr 1976 auf knapp 72.000 Tonnen im Jahr 2001 drastisch<br />

gesenkt werden.<br />

Abbildung 15: Schwefeldioxidemissionen in <strong>Bayern</strong> 1976-2001 nach Hauptverursachern<br />

(Quelle: Energieberichte des BayStMWVT, Berechnungen des BayStMLU; Abweichungen zu früheren<br />

Angaben durch Aktualisierung des Berechnungsverfahrens bedingt)<br />

Entwicklung der Stickoxide<br />

Hauptsächlich bei Verbrennungsvorgängen wie im Kfz-Verkehr, Industrie, oder Hausbrand entstehen<br />

Stickoxide. Diese können bei geeigneter Wetterlage über weite Distanzen transportiert werden. So sind<br />

hohe Stickoxidwerte auch in emittentenferneren Bereichen zu finden. Beispielsweise werden bei Hochdrucklagen<br />

die Stickoxide aus dem Großraum München in wenigen Stunden in den Alpenraum verfrachtet<br />

(„Alpines Pumpen“).<br />

Die emittierten Stickoxide führen nicht nur zur Stickstoffübersättigung und Versauerung der Böden sondern<br />

sind gleichzeitig auch Vorläufersubstanzen <strong>für</strong> Ozon.<br />

Insgesamt hält bei den Stickoxidemissionen seit einigen Jahren der Trend einer leichten Abnahme an. Neben<br />

den Kraft- und Heizwerken hat vor allem die Industrie ihre Emissionen aus der Verbrennung von Öl,<br />

Kohle und Gas inzwischen deutlich verringert. So beteiligen sich beispielsweise über 2700 Firmen am<br />

Umweltpakt II der <strong>Bayerische</strong>n Staatsregierung zur Energieeinsparung.<br />

Im Gegensatz zur begrenzten Anzahl der Schwefeldioxidemittenten handelt es sich bei den Stickstoffproduzenten<br />

um eine Vielzahl kleiner Emittenten, den Kraftfahrzeugen. Deren Entgiftung ist daher eine wesentlich<br />

schwierigere Aufgabe, gleichzeitig aber eine Verpflichtung <strong>für</strong> jeden einzelnen Autofahrer.<br />

Auch die Messungen an den <strong>Wald</strong>klimastationen bestätigen die nur geringe Reduktion der Stickoxidemissionen;<br />

(Abbildung 16) Die Werte fluktuieren nur mäßig und liegen bis auf wenige Ausnahmen dauerhaft<br />

im Bereich von 10 bis 20 kg ha -1 a -1. Vorausgesetzt, die Wälder waren in den Jahrzehnten vor Beginn der<br />

Messungen ähnlichen Einträgen ausgesetzt, dann sind bislang mehrere Hundert Kilogramm Stickstoff je<br />

Hektar großflächig in die Wälder gelangt. Diese Menge beansprucht die Speicherleistung der Wälder stark<br />

KRITERIUM 2 SEITE 47

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