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Regionaler Waldbericht Bayern - Bayerische Landesanstalt für Wald ...

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Sachgemäß ist <strong>Wald</strong>bewirtschaftung nur, wenn sie den Prinzipien der Nachhaltigkeit<br />

folgt. So wäre es bspw. unsachgemäß, hiebsunreife Bestände einzuschlagen.<br />

Ein Kleinwaldbesitzer kommt diesen Vorgaben nach, wenn er nach<br />

der Nutzung hiebsreifer Bestände die Flächen wieder bestockt (Art. 15 Bay-<br />

<strong>Wald</strong>G). Damit lässt das Bay<strong>Wald</strong>G dem kleinparzellierten <strong>Wald</strong>besitz eine<br />

gewisse betriebliche Freiheit. Kleinprivatwald kann in vielen Fällen nur in<br />

Form des aussetzenden Betriebs bewirtschaftet werden.<br />

Das Nachhaltigkeitsprinzip hat in <strong>Bayern</strong> eine über Jahrhunderte reichende<br />

Tradition. Seit zwei Jahrhunderten hat die bayerische Forstwirtschaft trotz<br />

schwerster Nöte in Kriegs- und Nachkriegszeiten Bestand, ohne ihr Produktionskapital<br />

dauerhaft zu übernutzen. Zeitweise gab es zwar – etwa zur Nachkriegszeit<br />

– großflächige Kahlflächen und teilweise übernutzte Wälder. Dem<br />

vorbildlichen Engagement aller bayerischen <strong>Wald</strong>besitzer ist es jedoch zu verdanken,<br />

dass alle Wunden des <strong>Wald</strong>es inzwischen wieder verheilt sind. In Anbetracht<br />

weltweiter Holzübernutzung und beschleunigter <strong>Wald</strong>zerstörung erscheint<br />

das bayerische Beispiel konsequenter nachhaltiger <strong>Wald</strong>bewirtschaftung<br />

geradezu als ideal. Es kommt darin die vorbildliche <strong>Wald</strong>gesinnung der<br />

bayerischen <strong>Wald</strong>besitzer zum Ausdruck. Die langjährige, teilweise über viele<br />

Generationen reichende Verbundenheit der bayerischen <strong>Wald</strong>besitzer mit ihrem<br />

<strong>Wald</strong> ist ein entscheidender Garant <strong>für</strong> eine nachhaltige, pflegliche Bewirtschaftung<br />

der Wälder.<br />

Während – den Zeitbedürfnissen gehorchend – in den letzten<br />

200 Jahren unter Nachhaltigkeit in der Forstwirtschaft in erster Linie<br />

die Maxime verstanden worden ist, nicht mehr Holz zu nutzen<br />

als laufend nachwächst, erfüllt nachhaltige <strong>Wald</strong>bewirtschaftung<br />

heute ein breiteres Spektrum. Nachhaltigkeit bedeutet heute über<br />

die Holzlieferung hinaus dauerhafte biologische Vielfalt und Bewahrung<br />

der positiven Wirkungen des <strong>Wald</strong>es. Nachhaltigkeit bezieht<br />

außer der Holzproduktion auch alle anderen vom <strong>Wald</strong> erbrachten<br />

Funktionen mit ein, nämlich dauerhafte Schutzwirkungen,<br />

ständige Bereitstellung als Erholungsraum, permanente Zufluchtstätte<br />

<strong>für</strong> Tiere und Pflanzen usw. Das ursprünglich ungeschriebene<br />

Gesetz der Nachhaltigkeit ist heute fest in den <strong>Wald</strong>gesetzen des<br />

Bundes und im <strong>Wald</strong>gesetz <strong>für</strong> <strong>Bayern</strong> verankert.<br />

ZUKUNFT WALD<br />

Forstliche Nachhaltigkeit<br />

– in <strong>Bayern</strong><br />

eine jahrhundertealte<br />

Tradition<br />

KAPITEL 3 SEITE 17

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