Geschäftsbericht 2010/11 - MVV Investor
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<strong>MVV</strong> ENERGIE Zusammengefasster Lagebericht<br />
Der höhere Bilanzwert bei den assoziierten Unternehmen<br />
resultiert vor allem aus der positiven At-Equity-Bewertung<br />
sowie dem Zugang von Gesellschaften, die erstmalig im Wege<br />
der Equity-Methode einbezogen werden. Die übrigen Finanzanlagen<br />
enthalten sonstige Beteiligungen mit Mehrheitsbesitz,<br />
sonstige Beteiligungen, Ausleihungen und Wertpapiere. Einzelheiten<br />
zu den Veränderungen des Konsolidierungskreises<br />
stellen wir in den Erläuterungen zum Konzernabschluss dar.<br />
Bei den langfristigen sonstigen Forderungen und Vermögenswerten,<br />
die gegenüber dem letztjährigen Bilanzstichtag um<br />
13 Mio Euro zunahmen, schlug vor allem die gestiegene Marktbewertung<br />
der gemäß IAS 39 bilanzierten Energiehandelsgeschäfte<br />
zu Buche. Dem steht ein geringerer Rückgang bei<br />
den Energiehandelsderivaten mit einem Lieferzeitpunkt im<br />
Kalenderjahr 20<strong>11</strong> gegenüber, die aus dem langfristigen in den<br />
kurzfristigen Bereich umgegliedert wurden.<br />
Die KURZFRISTIGEN VERMÖGENSWERTE sanken gegenüber<br />
dem Bilanzstichtag des Vorjahrs um 43 Mio Euro auf 910 Mio<br />
Euro (– 5 %); Hauptgrund hierfür ist ein Rückgang der sonstigen<br />
Forderungen und Vermögenswerte um 77 Mio Euro, weil vor<br />
allem die kurzfristigen Ausleihungen und die Forderungen aus<br />
Sicherheitshinterlegungen geringer waren als zum Bilanzstichtag<br />
des Vorjahrs. Die Sicherheitshinterlegungen (sogenannte<br />
Margins), die im Rahmen von Energiehandelsgeschäften ausgetauscht<br />
werden, um das Kontrahentenrisiko mit externen<br />
Handelspartnern zu verringern, sanken von 69 Mio Euro am<br />
Vorjahresstichtag auf 40 Mio Euro zum 30. September 20<strong>11</strong>.<br />
Die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen haben sich<br />
gegenüber dem 30. September <strong>2010</strong> (432 Mio Euro) um 16 Mio<br />
Euro erhöht. Hier kam vor allem das Umsatzwachstum zum Tragen,<br />
insbesondere die Geschäftsausweitung im über regionalen<br />
Strom- und Gasvertrieb. Im Vergleich zum Vorquartal (Stichtag<br />
30. Juni 20<strong>11</strong>: 527 Mio Euro) hat sich der Forderungsbestand<br />
zum 30. September 20<strong>11</strong> um 79 Mio Euro verringert.<br />
Die fl üssigen Mittel hatten zum Bilanzstichtag einen Wert von<br />
169 Mio Euro und lagen damit um 21 Mio Euro über dem Stand<br />
zum 30. September <strong>2010</strong>. Hinsichtlich der Veränderung verweisen<br />
wir auf unsere folgenden Ausführungen zur Finanzlage.<br />
Auf der Passivseite ist das EIGENKAPITAL der <strong>MVV</strong> Energie<br />
Gruppe gegenüber dem 30. September <strong>2010</strong> um 159 Mio Euro<br />
auf 1,35 Mrd Euro (+ 13 %) gestiegen. Die Zunahme beruht<br />
neben dem Gesamtjahresergebnis (<strong>11</strong>7 Mio Euro) abzüglich<br />
der für das Vorjahr ausgeschütteten Dividenden (83 Mio Euro<br />
einschließlich Minderheiten) in erster Linie auf höheren Anteilen<br />
anderer Gesellschafter am Eigenkapital. Mit Ablauf des<br />
<strong>MVV</strong> Energie <strong>2010</strong> / <strong>11</strong><br />
6. November <strong>2010</strong> endete der vertraglich vereinbarte Zeitraum,<br />
in dem die Stadt Kiel der <strong>MVV</strong> Energie AG ihren Anteil an<br />
der Stadtwerke Kiel AG von 49 % zum Kauf anbieten konnte<br />
(Put-Option). Als Folge der verfallenen Put-Option wurde der<br />
Marktwert der Option von 121 Mio Euro, der bisher bei den<br />
kurzfristigen Finanzschulden passiviert war, in die Anteile<br />
anderer Gesellschafter umgegliedert; unsere Beteiligung an der<br />
Stadtwerke Kiel AG wird demnach zu 51 % im Eigenkapital<br />
und zu 49 % im Minderheitenkapital ausgewiesen.<br />
Für die Steuerung unserer Gruppe bereinigen wir auch unsere<br />
Bilanz um die kumulierten Bewertungseffekte nach IAS 39: Wir<br />
reduzieren die Vermögensseite um die positiven Marktwerte<br />
der Finanzderivate und die darauf entfallenden latenten Steuern,<br />
die zum 30. September 20<strong>11</strong> insgesamt einen Wert von<br />
218 Mio Euro erreichten (30. September <strong>2010</strong>: 180 Mio Euro).<br />
Auf der Passivseite bereinigen wir die Schulden um die negativen<br />
Marktwerte von 250 Mio Euro zum 30. September 20<strong>11</strong><br />
(30. September <strong>2010</strong>: 226 Mio Euro) und beim Eigenkapital den<br />
hier wirksamen Saldo von 32 Mio Euro (30. September <strong>2010</strong>:<br />
46 Mio Euro). Auf dieser Basis errechnet sich eine bereinigte<br />
Eigenkapitalquote zum 30. September 20<strong>11</strong> von 39,5 %; zum<br />
30. September <strong>2010</strong> lag sie bei 35,7 %.<br />
Die LANGFRISTIGEN SCHULDEN gingen von 1,50 Mrd Euro zum<br />
Bilanzstichtag des Vorjahrs um <strong>11</strong>5 Mio Euro auf 1,39 Mrd<br />
Euro zum Bilanzstichtag des Berichtsjahrs zurück. Hierzu trugen<br />
im Wesentlichen durch planmäßige Tilgungen reduzierte<br />
langfristige Finanzschulden und die nach IAS 39 zu bilanzierenden<br />
Finanzderivate mit einem Lieferzeitpunkt im Kalenderjahr<br />
20<strong>11</strong> bei, die von den langfristigen in die kurzfristigen anderen<br />
Verbindlichkeiten umgegliedert wurden. Dem standen insbesondere<br />
erhöhte langfristige Rückstellungen für Restrukturierung<br />
sowie höhere passive latente Steuern aus Bewertungseffekten<br />
der Energiehandelsgeschäfte gegenüber.<br />
Die KURZFRISTIGEN SCHULDEN erhöhten sich gegenüber dem<br />
30. September <strong>2010</strong> (950 Mio Euro) um 24 Mio Euro auf 974 Mio<br />
Euro. Dieser Anstieg beruht zum einen auf einer Zunahme der<br />
kurzfristigen Finanzschulden und der kurzfristigen anderen Verbindlichkeiten.<br />
Bei den kurzfristigen Finanzschulden haben die<br />
Neuaufnahmen und die Umgliederungen aus dem langfristigen<br />
Bereich den Rückgang überkompensiert, der – mit dem Auslaufen<br />
der Put-Option Kiel – durch die Umgliederung des Marktwerts<br />
der Option in die Anteile anderer Gesellschafter entstanden<br />
ist (siehe Eigenkapital). Durch das Auslaufen der Put-Option ist<br />
die tägliche fällige Kaufpreisverpfl ichtung entfallen. Zu weiteren<br />
Einzelheiten verweisen wir auf die Erläuterungen zur Bilanz im<br />
Konzernabschluss.