Geschäftsbericht 2010/11 - MVV Investor
Geschäftsbericht 2010/11 - MVV Investor
Geschäftsbericht 2010/11 - MVV Investor
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
Operative Risiken und Chancen<br />
Wesentliche operative Unsicherheiten entstehen aus dem<br />
Betrieb von Anlagen zur Energieerzeugung. Ein Ausfall einer<br />
Anlage könnte dazu führen, dass wir die geplanten Mengen<br />
nicht produzieren können. Hinzu kommen möglicherweise<br />
Kosten für die Reparatur der Anlage. Zudem könnte es nötig<br />
werden, Kunden mit Ersatzlieferungen zu bedienen, was in der<br />
Regel ebenfalls zu steigenden Kosten führt. Wir wirken dem<br />
systematisch entgegen: Zum einen warten wir unsere Anlagen<br />
regelmäßig und halten sie möglichst lange auf einem hohen<br />
Qualitätsniveau; zum anderen schließen wir entsprechende Ausfallversicherungen<br />
ab. Chancen für höhere Erzeugungsmengen<br />
und geringere Kosten ergeben sich beispielsweise daraus, dass<br />
Revisionszeiten kürzer dauern können als veranschlagt oder<br />
dass die Verfügbarkeit der Anlagen die geplanten Benutzungsstunden<br />
übersteigen kann.<br />
Sowohl in der thermischen Abfallverwertung als auch bei unseren<br />
Biomasseanlagen besteht die Gefahr, dass Brennstoff von<br />
schlechter Qualität für einen geringeren Output der Anlage<br />
bei gleichbleibendem Input sorgt. Eine bessere Qualität führt<br />
umgekehrt auch zu mehr Output. Wir führen ein permanentes<br />
Qualitätsmanagement durch und kontrollieren den zugeführten<br />
Brennstoff.<br />
Große Projekte – wie beispielweise der Bau von neuen Erzeugungsanlagen<br />
mit großer Kapazität – sind häufi g mit einer langen<br />
Planungs- und Bauphase verbunden. Daraus ergeben sich hohe<br />
Anforderungen an das Konzept und die Kalkulation dieser Projekte.<br />
Unser Investitionsausschuss, dem mehrere Fachabteilungen<br />
des Hauses beratend zur Seite stehen, prüft die Projekte daher im<br />
Vorfeld. Dennoch können wir nicht ausschließen, dass sich Projekte<br />
verzögern oder die tatsächlichen Kosten aufgrund aktueller<br />
Entwicklungen die Plankosten übersteigen.<br />
Es ist uns ein wichtiges Anliegen, qualifi zierte Mitarbeiterinnen<br />
und Mitarbeiter zu gewinnen und im Unternehmen zu<br />
halten. Darum bieten wir auf allen Ebenen der <strong>MVV</strong> Energie<br />
zielgerichtete Personalentwicklungsprogramme an. Besondere<br />
Aufmerksamkeit widmen wir der Förderung von Frauen<br />
in Führungspositionen. Wir bereiten uns intensiv auf die Folgen<br />
des demografi schen Wandels vor und setzen uns für<br />
eine ausgeglichene Work-Life-Balance ein. Das Risiko, keinen<br />
geeigneten Ersatz für Schlüsselpositionen zu fi nden, halten wir<br />
für gering. Im Kapitel Nachhaltigkeit informieren wir ausführlich<br />
über unsere Mitarbeiterpolitik und unsere verschiedenen<br />
Personalmaßnahmen.<br />
IT-, Modell-, Organisations- und Sicherheitsrisiken /-chancen<br />
betrachten wir ebenfalls in diesem Risikofeld. Sie spielen<br />
jedoch aktuell nur eine untergeordnete Rolle. Dies gilt auch<br />
für Risiken aus auslaufenden Konzessionen.<br />
Mengenrisiken und -chancen<br />
Sowohl auf der Beschaffungs- als auch auf der Absatzseite<br />
können Mengenschwankungen das Ergebnis unserer<br />
Geschäftstätigkeiten positiv oder negativ beeinfl ussen.<br />
Da wir viele Kunden mit Wärme versorgen (Fernwärme, Gas),<br />
spielt der Witterungsverlauf in der Heizperiode (Oktober bis<br />
April) eine große Rolle für uns: Kältere Temperaturen wie im<br />
Dezember <strong>2010</strong> führen dazu, dass wir deutlich größere Mengen<br />
absetzen können. Wärmere Temperaturen – wie im April 20<strong>11</strong> –<br />
bewirken das Gegenteil: Die Kunden heizen weniger, unsere<br />
Absatzmengen und unser Gewinn gehen zurück. Insgesamt<br />
war die Heizperiode im Berichtszeitraum etwas kühler als wir<br />
erwartet hatten, aber milder als im Vorjahr.<br />
Ebenso kann ein verändertes Abnahmeverhalten aufgrund<br />
von Wärmedämmung beziehungsweise ähnlichen Effi zienzmaßnahmen<br />
oder aus veränderten wirtschaftlichen Rahmenbedingungen<br />
zu Mengenschwankungen führen.<br />
Weitere Mengenveränderungen können dadurch entstehen,<br />
dass unsere Kunden im liberalisierten Energiemarkt zu Wettbewerbern<br />
wechseln. Dem begegnen wir beispielsweise, indem<br />
wir innovative wettbewerbsfähige Produkte wie zum Beispiel<br />
den Energiefonds Strom/Gas entwickeln.<br />
Der Konjunkturverlauf hat nur einen indirekten Einfl uss auf<br />
unser Geschäft – zum Beispiel dann, wenn von uns versorgte<br />
Unternehmen aufgrund der wirtschaftlichen Lage ihre Produktion<br />
verringern und somit weniger Energie von uns abnehmen.<br />
Gesetzliche Risiken<br />
Unter „Gesetzliche Risiken“ fassen wir Einfl üsse auf unsere<br />
Geschäftsentwicklung zusammen, die sich aus der Regulierung<br />
oder aus rechtlichen Risiken ergeben können.<br />
Regulierungsrisiken entstehen im Wesentlichen dadurch, dass<br />
zuständige Behörden wie die Bundesnetzagentur (BNetzA)<br />
oder die Kartellämter in die Preisgestaltung eingreifen. Bislang<br />
waren davon hauptsächlich die Netzentgelte betroffen, die von<br />
der BNetzA festgesetzt wurden. Es ist nicht ausgeschlossen,<br />
<strong>MVV</strong> Energie <strong>2010</strong> / <strong>11</strong><br />
95<br />
KONZERNLAGEBERICHT<br />
ZUSAMMENGEFASSTER LAGEBERICHT