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Geschäftsbericht 2010/11 - MVV Investor

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Operative Risiken und Chancen<br />

Wesentliche operative Unsicherheiten entstehen aus dem<br />

Betrieb von Anlagen zur Energieerzeugung. Ein Ausfall einer<br />

Anlage könnte dazu führen, dass wir die geplanten Mengen<br />

nicht produzieren können. Hinzu kommen möglicherweise<br />

Kosten für die Reparatur der Anlage. Zudem könnte es nötig<br />

werden, Kunden mit Ersatzlieferungen zu bedienen, was in der<br />

Regel ebenfalls zu steigenden Kosten führt. Wir wirken dem<br />

systematisch entgegen: Zum einen warten wir unsere Anlagen<br />

regelmäßig und halten sie möglichst lange auf einem hohen<br />

Qualitätsniveau; zum anderen schließen wir entsprechende Ausfallversicherungen<br />

ab. Chancen für höhere Erzeugungsmengen<br />

und geringere Kosten ergeben sich beispielsweise daraus, dass<br />

Revisionszeiten kürzer dauern können als veranschlagt oder<br />

dass die Verfügbarkeit der Anlagen die geplanten Benutzungsstunden<br />

übersteigen kann.<br />

Sowohl in der thermischen Abfallverwertung als auch bei unseren<br />

Biomasseanlagen besteht die Gefahr, dass Brennstoff von<br />

schlechter Qualität für einen geringeren Output der Anlage<br />

bei gleichbleibendem Input sorgt. Eine bessere Qualität führt<br />

umgekehrt auch zu mehr Output. Wir führen ein permanentes<br />

Qualitätsmanagement durch und kontrollieren den zugeführten<br />

Brennstoff.<br />

Große Projekte – wie beispielweise der Bau von neuen Erzeugungsanlagen<br />

mit großer Kapazität – sind häufi g mit einer langen<br />

Planungs- und Bauphase verbunden. Daraus ergeben sich hohe<br />

Anforderungen an das Konzept und die Kalkulation dieser Projekte.<br />

Unser Investitionsausschuss, dem mehrere Fachabteilungen<br />

des Hauses beratend zur Seite stehen, prüft die Projekte daher im<br />

Vorfeld. Dennoch können wir nicht ausschließen, dass sich Projekte<br />

verzögern oder die tatsächlichen Kosten aufgrund aktueller<br />

Entwicklungen die Plankosten übersteigen.<br />

Es ist uns ein wichtiges Anliegen, qualifi zierte Mitarbeiterinnen<br />

und Mitarbeiter zu gewinnen und im Unternehmen zu<br />

halten. Darum bieten wir auf allen Ebenen der <strong>MVV</strong> Energie<br />

zielgerichtete Personalentwicklungsprogramme an. Besondere<br />

Aufmerksamkeit widmen wir der Förderung von Frauen<br />

in Führungspositionen. Wir bereiten uns intensiv auf die Folgen<br />

des demografi schen Wandels vor und setzen uns für<br />

eine ausgeglichene Work-Life-Balance ein. Das Risiko, keinen<br />

geeigneten Ersatz für Schlüsselpositionen zu fi nden, halten wir<br />

für gering. Im Kapitel Nachhaltigkeit informieren wir ausführlich<br />

über unsere Mitarbeiterpolitik und unsere verschiedenen<br />

Personalmaßnahmen.<br />

IT-, Modell-, Organisations- und Sicherheitsrisiken /-chancen<br />

betrachten wir ebenfalls in diesem Risikofeld. Sie spielen<br />

jedoch aktuell nur eine untergeordnete Rolle. Dies gilt auch<br />

für Risiken aus auslaufenden Konzessionen.<br />

Mengenrisiken und -chancen<br />

Sowohl auf der Beschaffungs- als auch auf der Absatzseite<br />

können Mengenschwankungen das Ergebnis unserer<br />

Geschäftstätigkeiten positiv oder negativ beeinfl ussen.<br />

Da wir viele Kunden mit Wärme versorgen (Fernwärme, Gas),<br />

spielt der Witterungsverlauf in der Heizperiode (Oktober bis<br />

April) eine große Rolle für uns: Kältere Temperaturen wie im<br />

Dezember <strong>2010</strong> führen dazu, dass wir deutlich größere Mengen<br />

absetzen können. Wärmere Temperaturen – wie im April 20<strong>11</strong> –<br />

bewirken das Gegenteil: Die Kunden heizen weniger, unsere<br />

Absatzmengen und unser Gewinn gehen zurück. Insgesamt<br />

war die Heizperiode im Berichtszeitraum etwas kühler als wir<br />

erwartet hatten, aber milder als im Vorjahr.<br />

Ebenso kann ein verändertes Abnahmeverhalten aufgrund<br />

von Wärmedämmung beziehungsweise ähnlichen Effi zienzmaßnahmen<br />

oder aus veränderten wirtschaftlichen Rahmenbedingungen<br />

zu Mengenschwankungen führen.<br />

Weitere Mengenveränderungen können dadurch entstehen,<br />

dass unsere Kunden im liberalisierten Energiemarkt zu Wettbewerbern<br />

wechseln. Dem begegnen wir beispielsweise, indem<br />

wir innovative wettbewerbsfähige Produkte wie zum Beispiel<br />

den Energiefonds Strom/Gas entwickeln.<br />

Der Konjunkturverlauf hat nur einen indirekten Einfl uss auf<br />

unser Geschäft – zum Beispiel dann, wenn von uns versorgte<br />

Unternehmen aufgrund der wirtschaftlichen Lage ihre Produktion<br />

verringern und somit weniger Energie von uns abnehmen.<br />

Gesetzliche Risiken<br />

Unter „Gesetzliche Risiken“ fassen wir Einfl üsse auf unsere<br />

Geschäftsentwicklung zusammen, die sich aus der Regulierung<br />

oder aus rechtlichen Risiken ergeben können.<br />

Regulierungsrisiken entstehen im Wesentlichen dadurch, dass<br />

zuständige Behörden wie die Bundesnetzagentur (BNetzA)<br />

oder die Kartellämter in die Preisgestaltung eingreifen. Bislang<br />

waren davon hauptsächlich die Netzentgelte betroffen, die von<br />

der BNetzA festgesetzt wurden. Es ist nicht ausgeschlossen,<br />

<strong>MVV</strong> Energie <strong>2010</strong> / <strong>11</strong><br />

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