07.12.2012 Aufrufe

Geschäftsbericht 2010/11 - MVV Investor

Geschäftsbericht 2010/11 - MVV Investor

Geschäftsbericht 2010/11 - MVV Investor

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

94<br />

<strong>MVV</strong> ENERGIE Zusammengefasster Lagebericht<br />

beruht. Das Risikomanagementsystem reagiert sehr sensitiv auf<br />

potenziell bestandsgefährdende Risiken. Dadurch können wir<br />

frühzeitig reagieren, wenn sich die Risikosituation verändert.<br />

Unsere Standards, Verfahren und Instrumente entwickeln wir<br />

kontinuierlich weiter.<br />

Wir haben die organisatorischen Voraussetzungen, um mögliche<br />

Gefährdungen und Potenziale frühzeitig zu erkennen,<br />

relevante Informationen rasch weiterzugeben und die aktuelle<br />

Chance / Risiko-Situation transparent zu bewerten. Monatlich<br />

meldet jeder Risikoträger die Unsicherheiten an das zentrale<br />

Risikocontrolling. Wir analysieren und aggregieren die Daten<br />

und führen dann eine Risiko- und Chancenbewertung auf<br />

Konzernebene durch. Wenn es notwendig ist, stoßen wir<br />

Maßnahmen an, die der Risikovermeidung, -reduzierung oder<br />

-überwälzung dienen. Der Vorstand und die Einzelgesellschaften<br />

werden auf monatlicher Basis informiert, der Aufsichtsrat<br />

quartalsweise; sie erhalten Risikoberichte über die Risiko- und<br />

Chancensituation aus legaler Sicht wie auch aus der Perspektive<br />

des Geschäftsfeldmanagements. In besonderen Fällen<br />

wird der Vorstand unmittelbar unterrichtet; dieser berichtet<br />

dann wiederum direkt dem Aufsichtsrat.<br />

Die Systematik wird jährlich durch die interne Revision sowie den<br />

Abschlussprüfer auf ihre Wirksamkeit geprüft, insbesondere,<br />

ob die Anforderungen nach § 91 Abs. 2 AktG erfüllt werden.<br />

Gesamtrisiko<br />

Auch wenn wir im Branchenumfeld steigende Unsicherheiten<br />

im Vergleich zu früheren Geschäftsjahren beobachten, gibt es<br />

aus Sicht des Vorstands der <strong>MVV</strong> Energie Gruppe keine Anhaltspunkte<br />

dafür, dass Risiken einzeln oder in ihrer aggregierten<br />

Gesamtheit den Fortbestand des Unternehmens im Berichtszeitraum<br />

gefährdet haben oder darüber hinaus gefährden könnten.<br />

Die Gesamtrisikosituation unserer Unternehmensgruppe war im<br />

Geschäftsjahr <strong>2010</strong>/<strong>11</strong> stabil.<br />

Folgende Faktoren haben für unser Geschäftsergebnis besondere<br />

Bedeutung:<br />

• Witterungsverlauf,<br />

• Preisfl uktuationen auf den Beschaffungs- und<br />

Absatzmärkten,<br />

• Änderungen der gesetzlichen Rahmenbedingungen,<br />

• Eingriffe von Regulierungsbehörden.<br />

Wir unterscheiden die nachfolgenden sechs wesentlichen<br />

Katego rien, die unsere Geschäftsentwicklung wie auch die<br />

Vermögens-, Finanz- und Ertragslage beeinfl ussen können.<br />

<strong>MVV</strong> Energie <strong>2010</strong> / <strong>11</strong><br />

Preisrisiken und -chancen<br />

Preise können sowohl auf der Bezugs- als auch auf der Absatzseite<br />

erheblich schwanken und in Kombination mit offenen<br />

Positionen das Ergebnis unseres Konzerns positiv oder negativ<br />

beeinfl ussen.<br />

Um die Energiepreisrisiken und -chancen aktiv zu steuern,<br />

schließen wir über unsere Ende September 20<strong>11</strong> umfi rmierte<br />

Energiehandelstochter <strong>MVV</strong> Trading GmbH (früher 24/7 Trading<br />

GmbH) entsprechende Absicherungsgeschäfte ab. Die Marktpreisrisiken<br />

werden im Risikomanagement von <strong>MVV</strong> Trading<br />

durch ein mehrstufi ges Limitsystem überwacht. Es werden<br />

gängige Verfahren wie beispielsweise Value at Risk, Stresstest<br />

und Messgrößen zum Risikokapital eingesetzt. Weitere<br />

Informationen zu dieser Gesellschaft befi nden sich im Kapitel<br />

Bedeutung des zentralen Energiehandels.<br />

Einen großen Effekt auf unsere Ergebnissituation kann die<br />

Entwicklung des Clean Dark Spread (CDS) haben. Der CDS<br />

ergibt sich aus der Differenz aus den Verkaufserlösen für Strom<br />

und den dafür anfallenden Erzeugungskosten. Die Erzeugungskosten<br />

setzen sich hauptsächlich aus den Kosten für den<br />

Brennstoffeinkauf (Kohle, Gas) sowie den Emissionszertifi katen<br />

(CO 2) zusammen. Die Preise an den Rohstoffmärkten können<br />

stark schwanken. Da der Zeitpunkt für den Brennstoffeinkauf<br />

häufi g vom Zeitpunkt des Stromverkaufs abweicht, entstehen<br />

hierdurch zusätzliche Unsicherheiten. Im Berichtsjahr sind die<br />

Erzeugungskosten (insbesondere Kohle) stärker gestiegen als<br />

die Strompreise, was zu einem geringeren CDS geführt hat.<br />

Generell können steigende Beschaffungskosten zu einem<br />

Ertragsrückgang im Vertrieb führen, wenn diese nicht vollständig<br />

an die Kunden weitergegeben werden können. Das<br />

kann auch dadurch verursacht werden, dass höhere Strompreise<br />

im Marktumfeld nicht durchsetzbar sind, was zu verringerten<br />

Margen führen würde.<br />

Wir sind im Bereich der thermischen Abfallverwertung nun auch<br />

in Großbritannien aktiv, daher gewinnen Risiken und Chancen<br />

aus Wechselkursveränderungen künftig an Bedeutung für<br />

unsere Gruppe. Im Berichtsjahr haben wir eine entsprechende<br />

Absicherungsstrategie gegen wesentliche Risiken hieraus entwickelt<br />

und beschlossen sowie die notwendigen Vorkehrungen<br />

für das operative Risikomanagement getroffen.

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!