Geschäftsbericht 2010/11 - MVV Investor
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<strong>MVV</strong> ENERGIE Zusammengefasster Lagebericht<br />
beruht. Das Risikomanagementsystem reagiert sehr sensitiv auf<br />
potenziell bestandsgefährdende Risiken. Dadurch können wir<br />
frühzeitig reagieren, wenn sich die Risikosituation verändert.<br />
Unsere Standards, Verfahren und Instrumente entwickeln wir<br />
kontinuierlich weiter.<br />
Wir haben die organisatorischen Voraussetzungen, um mögliche<br />
Gefährdungen und Potenziale frühzeitig zu erkennen,<br />
relevante Informationen rasch weiterzugeben und die aktuelle<br />
Chance / Risiko-Situation transparent zu bewerten. Monatlich<br />
meldet jeder Risikoträger die Unsicherheiten an das zentrale<br />
Risikocontrolling. Wir analysieren und aggregieren die Daten<br />
und führen dann eine Risiko- und Chancenbewertung auf<br />
Konzernebene durch. Wenn es notwendig ist, stoßen wir<br />
Maßnahmen an, die der Risikovermeidung, -reduzierung oder<br />
-überwälzung dienen. Der Vorstand und die Einzelgesellschaften<br />
werden auf monatlicher Basis informiert, der Aufsichtsrat<br />
quartalsweise; sie erhalten Risikoberichte über die Risiko- und<br />
Chancensituation aus legaler Sicht wie auch aus der Perspektive<br />
des Geschäftsfeldmanagements. In besonderen Fällen<br />
wird der Vorstand unmittelbar unterrichtet; dieser berichtet<br />
dann wiederum direkt dem Aufsichtsrat.<br />
Die Systematik wird jährlich durch die interne Revision sowie den<br />
Abschlussprüfer auf ihre Wirksamkeit geprüft, insbesondere,<br />
ob die Anforderungen nach § 91 Abs. 2 AktG erfüllt werden.<br />
Gesamtrisiko<br />
Auch wenn wir im Branchenumfeld steigende Unsicherheiten<br />
im Vergleich zu früheren Geschäftsjahren beobachten, gibt es<br />
aus Sicht des Vorstands der <strong>MVV</strong> Energie Gruppe keine Anhaltspunkte<br />
dafür, dass Risiken einzeln oder in ihrer aggregierten<br />
Gesamtheit den Fortbestand des Unternehmens im Berichtszeitraum<br />
gefährdet haben oder darüber hinaus gefährden könnten.<br />
Die Gesamtrisikosituation unserer Unternehmensgruppe war im<br />
Geschäftsjahr <strong>2010</strong>/<strong>11</strong> stabil.<br />
Folgende Faktoren haben für unser Geschäftsergebnis besondere<br />
Bedeutung:<br />
• Witterungsverlauf,<br />
• Preisfl uktuationen auf den Beschaffungs- und<br />
Absatzmärkten,<br />
• Änderungen der gesetzlichen Rahmenbedingungen,<br />
• Eingriffe von Regulierungsbehörden.<br />
Wir unterscheiden die nachfolgenden sechs wesentlichen<br />
Katego rien, die unsere Geschäftsentwicklung wie auch die<br />
Vermögens-, Finanz- und Ertragslage beeinfl ussen können.<br />
<strong>MVV</strong> Energie <strong>2010</strong> / <strong>11</strong><br />
Preisrisiken und -chancen<br />
Preise können sowohl auf der Bezugs- als auch auf der Absatzseite<br />
erheblich schwanken und in Kombination mit offenen<br />
Positionen das Ergebnis unseres Konzerns positiv oder negativ<br />
beeinfl ussen.<br />
Um die Energiepreisrisiken und -chancen aktiv zu steuern,<br />
schließen wir über unsere Ende September 20<strong>11</strong> umfi rmierte<br />
Energiehandelstochter <strong>MVV</strong> Trading GmbH (früher 24/7 Trading<br />
GmbH) entsprechende Absicherungsgeschäfte ab. Die Marktpreisrisiken<br />
werden im Risikomanagement von <strong>MVV</strong> Trading<br />
durch ein mehrstufi ges Limitsystem überwacht. Es werden<br />
gängige Verfahren wie beispielsweise Value at Risk, Stresstest<br />
und Messgrößen zum Risikokapital eingesetzt. Weitere<br />
Informationen zu dieser Gesellschaft befi nden sich im Kapitel<br />
Bedeutung des zentralen Energiehandels.<br />
Einen großen Effekt auf unsere Ergebnissituation kann die<br />
Entwicklung des Clean Dark Spread (CDS) haben. Der CDS<br />
ergibt sich aus der Differenz aus den Verkaufserlösen für Strom<br />
und den dafür anfallenden Erzeugungskosten. Die Erzeugungskosten<br />
setzen sich hauptsächlich aus den Kosten für den<br />
Brennstoffeinkauf (Kohle, Gas) sowie den Emissionszertifi katen<br />
(CO 2) zusammen. Die Preise an den Rohstoffmärkten können<br />
stark schwanken. Da der Zeitpunkt für den Brennstoffeinkauf<br />
häufi g vom Zeitpunkt des Stromverkaufs abweicht, entstehen<br />
hierdurch zusätzliche Unsicherheiten. Im Berichtsjahr sind die<br />
Erzeugungskosten (insbesondere Kohle) stärker gestiegen als<br />
die Strompreise, was zu einem geringeren CDS geführt hat.<br />
Generell können steigende Beschaffungskosten zu einem<br />
Ertragsrückgang im Vertrieb führen, wenn diese nicht vollständig<br />
an die Kunden weitergegeben werden können. Das<br />
kann auch dadurch verursacht werden, dass höhere Strompreise<br />
im Marktumfeld nicht durchsetzbar sind, was zu verringerten<br />
Margen führen würde.<br />
Wir sind im Bereich der thermischen Abfallverwertung nun auch<br />
in Großbritannien aktiv, daher gewinnen Risiken und Chancen<br />
aus Wechselkursveränderungen künftig an Bedeutung für<br />
unsere Gruppe. Im Berichtsjahr haben wir eine entsprechende<br />
Absicherungsstrategie gegen wesentliche Risiken hieraus entwickelt<br />
und beschlossen sowie die notwendigen Vorkehrungen<br />
für das operative Risikomanagement getroffen.