Geschäftsbericht 2010/11 - MVV Investor
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wir Altholz als Brennstoff ein. Insgesamt betreiben wir in unserer<br />
Unternehmensgruppe in unseren Geschäftsfeldern Umwelt<br />
und Energie dienstleistungen zwölf Biomasseanlagen. In diesen<br />
Anlagen wurden im Geschäftsjahr <strong>2010</strong>/<strong>11</strong> rund 0,4 Mio<br />
Tonnen feste Biomasse zur Energieerzeugung eingesetzt und<br />
daraus eine Strommenge von rund 417 Mio kWh CO 2-neutral<br />
erzeugt. Verglichen mit einer Stromerzeugung aus fossilen Einsatzstoffen<br />
schonen wir mit diesen effi zienten Kraftwerken die<br />
fossilen Rohstoffe und verringern den Kohlendioxidausstoß.<br />
Unser Teilkonzern <strong>MVV</strong> Energiedienstleistungen setzt in seinen<br />
Biomasseheiz- und Biomasseheizkraftwerken vor allem Frischholz,<br />
Holzhackschnitzel und Holzpellets ein. Unsere Wertschöpfungskette<br />
schließt die Herstellung von Brennstoffen mit ein:<br />
Wir sichern eine dauerhaft ausreichende Brennstoffversorgung,<br />
indem wir langfristige Verträge mit Holzlieferanten abschließen.<br />
Aufbereitete Gewerbeabfälle nutzen wir in den Heizkraftwerken<br />
in Gersthofen und Korbach. Im Biomasseheizkraftwerk<br />
in Mertingen werden aus heimischem Holz Dampf für das Werk<br />
der Molkerei Zott sowie Strom für 2 500 Haushalte produziert.<br />
Gemeinsam mit den Stadtwerken Ludwigsburg-Kornwestheim<br />
versorgt unser Teilkonzern <strong>MVV</strong> Energiedienstleistungen GmbH<br />
die ARENA Ludwigsburg mit Wärme aus Biomasse. In Breuberg<br />
betreiben wir das Biomasseheizwerk der AHG Klinik Hardberg;<br />
darüber hinaus haben wir für insgesamt 15 Jahre die Wartung<br />
der neuen Heizzentrale, des Nahwärmenetzes sowie der Hausstationen<br />
übernommen.<br />
Die <strong>MVV</strong> Energiedienstleistungen GmbH wird das Universitätsklinikum<br />
Tübingen (UKT) mit umweltfreundlich erzeugter Wärme<br />
versorgen. Es ist geplant, dass bis Ende des Jahres 2012 das<br />
40 Jahre alte Heizkraftwerk des UKT auf den Betrieb mit Holzhackschnitzeln<br />
umgerüstet wird; bislang wird es mit Öl und Gas<br />
befeuert. Durch Erhöhung der Energieeffi zienz und den Einsatz<br />
von Holz verringern wir die CO 2-Emissionen um bis zu 20 000<br />
Tonnen pro Jahr oder um bis zu 98 %. Die Energiekosten für<br />
unseren Kunden werden sich durch dieses zukunftsweisende<br />
Konzept um zirka 20 % verringern.<br />
Auch die Energieversorgung Offenbach (EVO) setzt bei den<br />
erneuerbaren Energien verstärkt auf den regional wachsenden<br />
Rohstoff Holz und den Ausbau der dezentralen Energieversorgung<br />
mit Biomasse: Im neuen Holzpelletwerk, das im<br />
Mai 20<strong>11</strong> offi ziell in Betrieb genommen wurde, werden Sägespäne<br />
und Resthölzer zu 65 000 Tonnen Presslingen pro Jahr<br />
verarbeitet – bei Bedarf kann die Kapazität verdoppelt werden.<br />
Das benachbarte Biomasseheizkraftwerk liefert die Wärme für<br />
die Trocknung der Hölzer. Bis zu 50 000 Tonnen Steinkohle<br />
können in der Heizperiode 20<strong>11</strong>/12 durch die erzeugten<br />
Industrie pellets ersetzt werden; im Heizkraftwerk der EVO<br />
werden dadurch bis zu 80 000 Tonnen CO 2 pro Jahr eingespart.<br />
Einen einzigartigen regionalen Wirtschaftskreislauf will die EVO<br />
mit der Gemeinde Hainburg auf den Weg bringen: Resthölzer<br />
aus der Landschaftspfl ege der Gemeinde sollen – zu Pellets<br />
gepresst – zukünftig als Brennmaterial in den Heizungen<br />
von etwa 100 Einfamilienhäusern eingesetzt werden. Die<br />
Energie versorgung Offenbach betreibt mittlerweile insgesamt<br />
40 Nahwärmenetze im Rhein-Main-Gebiet. In 22 Netzen wird<br />
die Wärme mit Erdgas und in 18 Nahwärmenetzen auf Basis<br />
von Holzpellets erzeugt. Im hessischen Raunheim hat die Energieversorgung<br />
Offenbach eine der größten Pelletheizungen in<br />
Deutschland mit einer thermischen Leistung von 4,4 MW in<br />
Betrieb genommen – genug Wärme, um über ein Nahwärmenetz<br />
rund 2 600 Wohnungen zu versorgen.<br />
Investitionsschwerpunkt Biogas und Biomethan<br />
Bereits seit dem Geschäftsjahr 2007/08 investieren wir verstärkt<br />
in das Biogasgeschäft und zwar in Anlagen mit einer Leistung<br />
zwischen 500 und 1 000 kW. Unsere Tochtergesellschaft <strong>MVV</strong><br />
Energiedienstleistungen GmbH betreibt inzwischen vier Biogasanlagen:<br />
in Oehna / Brandenburg, in Mechau / Sachsen-Anhalt, in<br />
Karow / Mecklenburg-Vorpommern und in Voßhöhlen / Schleswig-<br />
Holstein. Diese haben im Berichtsjahr wie im Vorjahr insgesamt<br />
rund 16 GWh Strom erzeugt und in das jeweilige öffentliche<br />
Netz eingespeist. Wir nutzen zudem die Abwärme, die bei der<br />
Stromerzeugung entsteht, zur kostengünstigen Prozess- und<br />
Heizwärmeversorgung von nahegelegenen Industrie- und<br />
Gewerbebetrieben.<br />
Seit dem Berichtsjahr investieren wir zudem gezielt in Biomethanprojekte.<br />
Die Deutsche Energie-Agentur (dena), ein von der Bundesrepublik<br />
Deutschland sowie privaten <strong>Investor</strong>en getragenes<br />
Kompetenzzentrum für Energieeffi zienz, erneuerbare Energie<br />
und intelligente Energiesysteme, bewertet Biomethan als eine<br />
der effi zientesten Bioenergieformen mit hohem Klimaschutzpotenzial.<br />
Das aufbereitete und eingespeiste Bioerdgas kann<br />
deutschlandweit verteilt und in Bioheizkraftwerken dezentral<br />
zur Wärme-/ Dampfversorgung oder im Verkehrssektor als Treibstoff<br />
in Erdgasfahrzeugen eingesetzt werden. Dies erschließt<br />
uns viele Optionen für ein nachhaltiges Produktangebot.<br />
<strong>MVV</strong> Energie <strong>2010</strong> / <strong>11</strong><br />
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