heft_ 2007.indd - Gymnasium Nepomucenum Rietberg

Bemerkung:
Es erscheint sehr fraglich, ob in der Klosterkirche in der
Krypta tatsächlich auch Franz Adolf Wilhelm beigesetzt wur-
de. Zwar berichtet G. F. Rosenkranz in „Das Land Rietberg
und seine Grafen“(erschienen 1853, S. 88), „…er (Franz Adolf
Wilhelm) starb mit dem Reichsbanne beladen am Ort seiner
Zuflucht (Straßburg) am 15. März 1690 und schloss die Rei-
he der Rietberger Grafen aus dem Ostfriesischen Geschlecht.
Sein Körper kam nach Rietberg, um in der Mitte der übrigen
dort bestatteten Mitglieder der gräflichen Familie zu ruhen...“
Allerdings befindet sich im Straßburger Münster in der An-
dreas-Kapelle an der Südseite des Domes in der Nähe der be-
rühmten „Engelssäule“ ein monumentales Denkmal für den
Domherrn und Dechanten Franz Adolph Wilhelm mit folgen-
der Inschrift auf dem Postament:
FRANCISCO ADOLPHO FRISIAE ORIENTALIS ET RITTBERGEN-
SAE COMITI METROPOLITANAE COLONIENSIS ET CATHEDRA-
LIS ARGENTINENSIS ECCLESIARUM RESPE DECANO ET SCHO-
LASTICO ANNO SALUTIS MDCLXXXX DIE XV MARTII PIE IN
DOMINO MORTUO ET IN HAC CAPELLA SEPULTO HOC MO-
NUMENTUM PONI CURAVIT ILLUSTRISSIMUS ET PIETISSIMUS
DOMINUS LUDOVICUS DE GOVY DE CARTIGNY ERATUS AR-
GENT VICARIUS GENERALIS EXECUTORTESTENTARIUS
REQUIESCAT IN PACE
In freier Übersetzung (nach Dr. Alfred Ecker, „Maria
Ernestine Franziska“, 1982, S.7) lautet diese Inschrift:
FRANZ ADOLPH DEM GRAFEN OSTFRIESLANDS UND RITT-
BERGS DEM DECHANTEN BZW SCHOLASTER DER KÖLNER
METROPOLITANKIRCHE UND DER STRASZBURGER KATHED-
RALKIRCHE DEM IM JAHRE DES HEILS 1690 AM 15. MÄRZ
FROMM IM HERRN VERSTORBENEN UND IN DIESER KAPELLE
BEGRABENEN LIESZ DIESES MONUMENT ERRICHTEN DER ER-
LAUCHTESTE UND VEREHRUNGSWÜRDIGSTE HERR LUDWIG
VON GOUY VON CARTIGNY GENERALVIKAR DES STRASZ-
BURGER EPISKOPATS TESTAMENT VOLLSTRECKER
ER RUHE IN FRIEDEN
In oben genannter Schrift von Dr. Alfred Ecker finden wir
noch den Hinweis auf die Eintragung im Rietberger Memori-
enbuch (heute im Archiv der Franziskaner in Werl):
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