heft_ 2007.indd - Gymnasium Nepomucenum Rietberg
heft_ 2007.indd - Gymnasium Nepomucenum Rietberg
heft_ 2007.indd - Gymnasium Nepomucenum Rietberg
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
milie machen können, führt John Boynton Priestley den Zu-<br />
schauern in seinem Bühnenstück „Die Zeit und die Conways“<br />
vor Augen. Keine leichte Kost also, die der Literaturkurs des<br />
<strong>Gymnasium</strong> <strong>Nepomucenum</strong> <strong>Rietberg</strong> am Donnerstagabend<br />
im Stadttheater Lippstadt servierte.<br />
In drei Akten bekam das Publikum in der ausverkauften „Stu-<br />
diobühne“ einen detaillierten Einblick in das Leben der Fa-<br />
milie Conway. Aufstieg und Niedergang der Großbürger-Dy-<br />
nastie standen im Mittelpunkt der Handlung, die vorwiegend<br />
durch die Dialoge und weniger durch die Aktionen der Figu-<br />
ren lebte.<br />
Durch einen dramaturgischen Kunstgriffs Priestleys im zwei-<br />
ten Akt wird den Zuschauern deutlich, dass zarte Keime für<br />
den bevorstehenden Verfall der Familie schon in der Gegen-<br />
wart gesät werden. Trotz des gleich bleibenden Bühnenbil-<br />
des wird der Zeitsprung für das Publikum auch optisch er-<br />
kennbar: Die Nachwuchsschauspieler vom GNR um ihren<br />
Lehrer Heinz Hundt hatten sich für eine auffällig dunklere<br />
Beleuchtung der Szenerie während des zweiten Aktes, der in<br />
der Zukunft spielt, entschieden.<br />
Neben der Aufführung im Stadttheater Lippstadt fand natür-<br />
lich auch in unserer Aula das Ensemble ein dankbares Publi-<br />
kum bei einer zweiten Aufführung<br />
Aber zurück zum Anfang: Im ersten Akt präsentieren sich die<br />
Conways als lebenslustige Familie, die im Geld schwimmt. Je-<br />
der einzelne von ihnen hat große Zukunftspläne. Der eben<br />
erst zu Ende gegangene Erste Weltkrieg ist längst vergessen,<br />
der 21. Geburtstag von Tochter Kay steht im Mittelpunkt des<br />
Interesses. Zu der Verkleidungsparty ist auch Ernest Beevers<br />
eingeladen, der aus der Unterschicht kommt, sich aber durch<br />
seine geschäftliche Tüchtigkeit empor gearbeitet hat.<br />
Ernüchterung im zweiten Akt, der Zukunft: Die Familie trifft<br />
sich wiederum an Kays Geburtstag. Diesmal allerdings nicht<br />
um zu feiern, sondern um eine Lösung für die bedrohliche<br />
finanzielle Situation zu finden. Niemand hat erreicht, was<br />
er erreichen wollte; Sohn Robin hat sich in den Alkohol ge-<br />
flüchtet, Tochter Madge ist eine verbitterte Provinzlehrerin<br />
geworden, die ihre alten Ideale von Völkerverständigung und<br />
sozialer Gerechtigkeit längst über Bord geworfen hat.<br />
Der dritte Akt spielt wieder in der Gegenwart des ersten Ak-<br />
tes: Nach der ausschweifenden Geburtstagsfeier von Tochter<br />
Auf dem Bild, das die Familie<br />
Conway in glücklichen Tagen<br />
zeigt, spielen in der Familienszene<br />
(v. l.) Kay (Julia Dervenich),<br />
Hazel (Andrea Gerwing),<br />
Alan (Julian Kuper),<br />
Joan Helford (Christine Echterhoff),<br />
Robin (Julian Osthues)<br />
und Mrs. Conway (Kathrin<br />
Lipsmeier).<br />
[98]