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204 204 BuB | Lesesaal<br />

Im elektronischen Lesesaal <strong>de</strong>s Neubaus <strong>de</strong>r Chinesischen Nationalbibliothek stehen 460 öffentliche<br />

Computer zur Verfügung. Insgesamt können 720 000 elektronische Bücher, Zeitschriften<br />

und Zeitungen eingesehen wer<strong>de</strong>n.<br />

(mit »Hase-Felix«-Vorhängen) und ein<br />

Zeitschriftenlesesaal für die Kleinen. Im<br />

ehemaligen Schalterraum in <strong>de</strong>r ersten<br />

Etage ist <strong>de</strong>r zentrale Lesesaal untergebracht.<br />

Die zweite Etage bietet ein Lernzentrum<br />

für Schulen. Die Ausstattung<br />

mit Buch- und AV-Medien ist vorbildlich,<br />

und auch in die Digitalisierung von Büchern<br />

und Zeitschriften ist die Bibliothek<br />

inzwischen eingestiegen. Im Rahmen <strong>de</strong>r<br />

Maßnahmen zur Mo<strong>de</strong>rnisierung <strong>de</strong>r<br />

Stadt, die Wuhan wie eine riesige Baustelle<br />

erscheinen lassen, wäre allerdings<br />

auch für die Kin<strong>de</strong>rbibliothek ein Neubau<br />

wünschenswert. In ihm ließen sich aktuelle<br />

Medienangebote mit einem mo<strong>de</strong>rnen<br />

Bibliotheksambiente verbin<strong>de</strong>n.<br />

Weltmetropole Shanghai und<br />

die Bibliotheksnutzer <strong>de</strong>r Zukunft<br />

Shanghai, mit rund 24 Millionen Einwohnern<br />

die größte Stadt Chinas, <strong>de</strong>monstriert<br />

ihre wirtschaftliche Potenz an <strong>de</strong>r<br />

Promena<strong>de</strong> <strong>de</strong>s Huang Pu. Dort stehen<br />

sich die repräsentativen Bank- und Hotelgebäu<strong>de</strong><br />

im britischen Kolonialstil auf <strong>de</strong>r<br />

Bund-Seite und eine <strong>de</strong>r weltweit beeindruckendsten<br />

Skylines mit <strong>de</strong>r »Perle <strong>de</strong>s<br />

Orients«, <strong>de</strong>m höchsten Fernsehturm Asiens<br />

(468 Meter), und <strong>de</strong>m World Financial<br />

Center, das höchste Gebäu<strong>de</strong> Chinas (491<br />

Meter), auf <strong>de</strong>r Pudong-Seite gegenüber.<br />

In <strong>de</strong>r Stahlproduktion hat Shanghai inzwischen<br />

Duisburg vom ersten Platz <strong>de</strong>r<br />

Weltrangliste verdrängt und Rotterdam<br />

als größten Hafen mit <strong>de</strong>m höchsten Güterumschlag<br />

<strong>de</strong>r Welt abgelöst.<br />

Ihre Weltoffenheit <strong>de</strong>monstrierte<br />

Shanghai von Mai bis Oktober 2010 auch<br />

mit <strong>de</strong>r Austragung <strong>de</strong>r World Expo, an<br />

<strong>de</strong>r insgesamt 222 Län<strong>de</strong>r und internationale<br />

Organisationen beteiligt waren.<br />

Deren Pavillons zum Thema »Better city<br />

– Better life« zogen rund 73 Millionen Besucher<br />

an. Die Urban Planning Exhibition<br />

Hall am People’s Square im Zentrum<br />

Shanghais vermittelt die gigantischen Planungen<br />

und Projekte, mit <strong>de</strong>nen die Stadtplaner<br />

die Zukunft <strong>de</strong>r Stadt und <strong>de</strong>s Lebens<br />

<strong>de</strong>r Menschen in ihr gestalten wollen.<br />

Verglichen mit solchen Superlativen<br />

nimmt sich das Viertel <strong>de</strong>r ehemaligen<br />

»Französischen Konzession« gera<strong>de</strong>zu<br />

beschei<strong>de</strong>n aus, hat aber mit seinen alten<br />

Villen im europäischen Stil und <strong>de</strong>n Platanenalleen,<br />

mit Museen, Galerien, Buchhandlungen,<br />

Verlagshäusern, Cafés und<br />

Restaurants einen ganz eigenen Charme.<br />

Einer weiteren Facette <strong>de</strong>r wechselvollen<br />

Geschichte Shanghais begegnet man im<br />

Hongkou District in <strong>de</strong>r Ohel Moishe<br />

Synagoge aus <strong>de</strong>m Jahr 1907. Sie erinnert<br />

seit 2008 als Ge<strong>de</strong>nkstätte und Museum<br />

an die Zufl ucht, die die Stadt Tausen<strong>de</strong>n<br />

verfolgter Ju<strong>de</strong>n aus Deutschland und Österreich<br />

von 1933 bis 1943 bot.<br />

Auch die Shanghaier Kin<strong>de</strong>rbibliothek<br />

ist in einem Gebäu<strong>de</strong> im französischen Kolonialstil<br />

<strong>de</strong>r 1930er-Jahre untergebracht.<br />

Es befi n<strong>de</strong>t sich – zusammen mit einem<br />

mo<strong>de</strong>rnen Erweiterungsbau – in einem<br />

Innenhof zur South Nanjing Lu, einer <strong>de</strong>r<br />

beliebtesten Geschäftsstraßen Shanghais.<br />

Über eine wun<strong>de</strong>rbare Wen<strong>de</strong>ltreppe aus<br />

dunklem Kirschbaumholz und die mit<br />

<strong>www</strong>.<strong>B–u–B</strong>.<strong>de</strong><br />

Ausland<br />

Jugendstilmotiven aus Glas verzierten<br />

Durchgangstüren gelangt man in die zwei<br />

Etagen <strong>de</strong>r Bibliothek. Die Räumlichkeiten<br />

erinnern an eine Wohnung, die in<br />

Vierzehn Tage sind eine kurze Zeit –<br />

je<strong>de</strong>nfalls viel zu kurz, um ein so<br />

riesiges Reich wie China zu erkun<strong>de</strong>n.<br />

unterschiedlich gestaltete Lesezonen mit<br />

thematisch zusammengestellten Büchern<br />

und Zeitschriften aufgeteilt ist.<br />

Ein Raum ist mit PCs ausgestattet, an<br />

<strong>de</strong>nen die Kin<strong>de</strong>r das Internet nutzen, digitalisierte<br />

Medien einsehen o<strong>de</strong>r mit Malprogrammen<br />

selbst kreativ wer<strong>de</strong>n können.<br />

Für die Vorschulkin<strong>de</strong>r gibt es im benachbarten<br />

Erweiterungsbau großzügige<br />

Veranstaltungsräume, in <strong>de</strong>nen Sprach-,<br />

Musik- und Kunstkurse stattfi n<strong>de</strong>n und<br />

erste Leseerfahrungen gesammelt wer<strong>de</strong>n<br />

können. Das ist alles schön und nett anzusehen,<br />

dürfte aber auf Kin<strong>de</strong>r nur begrenzt<br />

und auf Jugendliche mit ihren alltäglichen<br />

Erfahrungen im Umgang mit mo<strong>de</strong>rnen<br />

Medien wohl überhaupt nicht anziehend<br />

wirken.<br />

Dr. Jan-Pieter<br />

Barbian, 1958 in<br />

Saarbrücken geboren.<br />

Studium <strong>de</strong>r<br />

Geschichte, Germanistik<br />

und Philosophie.<br />

1986 Magister<br />

Artium, 1991<br />

Promotion mit einer<br />

Studie über »Literaturpolitik im ›Dritten<br />

Reich‹. Institutionen, Kompetenzen, Betätigungsfel<strong>de</strong>r«<br />

(gebun<strong>de</strong>ne Ausgabe<br />

im Archiv für Geschichte <strong>de</strong>s Buchwesens<br />

1993, aktualisierte Taschenbuchausgabe<br />

dtv 1995). Von 1987 bis 1991<br />

Wissenschaftlicher Mitarbeiter im Fach<br />

Neuere und Neueste Geschichte an <strong>de</strong>r<br />

Universität Trier. Von 1991 bis 1998<br />

Fachbereichsleiter für Kulturelle Bildung<br />

an <strong>de</strong>r Volkshochschule <strong>de</strong>r Stadt Duisburg.<br />

Seit 1999 Direktor <strong>de</strong>r Stadtbibliothek<br />

Duisburg. Zahlreiche Publikationen<br />

zur Literatur- und Kulturpolitik <strong>de</strong>r NS-<br />

Zeit, zu Film und Politik in <strong>de</strong>r Weimarer<br />

Republik, zur Geschichte <strong>de</strong>s Ruhrgebiets<br />

nach 1945, zu <strong>de</strong>n <strong>de</strong>utsch-französischen<br />

Wissenschaftsbeziehungen im<br />

18. und frühen 19. Jahrhun<strong>de</strong>rt, zu <strong>de</strong>n<br />

<strong>de</strong>utsch-nie<strong>de</strong>rländischen Beziehungen<br />

in <strong>de</strong>r Weimarer Republik und zu <strong>de</strong>n<br />

<strong>de</strong>utsch-polnischen Beziehungen im<br />

20. Jahrhun<strong>de</strong>rt. – Kontakt: J.Barbian@<br />

Stadt-Duisburg.<strong>de</strong><br />

BuB | 63 (2011) 3

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