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Hochschule<br />

Grund auf verän<strong>de</strong>rt!!!« Die Erläuterung:<br />

Harmonie, Nähe, Wärme, Menschlichkeit<br />

Vertrauen und natürlich therapeutisches<br />

Miteinan<strong>de</strong>r. Unter <strong>de</strong>n aktuellen Infos<br />

(die jedoch schon drei Jahre alt sind) liest<br />

man: »Es war die schönste Zeit meines Lebens!«<br />

Nichts zeigt <strong>de</strong>utlicher die kommunikative<br />

und soziale Funktion einer Universitätsbibliothek!<br />

Auf die sinnlichen Aspekte <strong>de</strong>s Bibliotheksbesuchs<br />

spielt auch das Buch von<br />

Jonas Fansa an: »Bibliotheksfl irt – Bibliothek<br />

als öffentlicher Raum«. Bad Honnef:<br />

Bock + Herrchen, 2008. Bemerkenswerterweise<br />

ist dieses Buch in fast allen Bibliotheken<br />

Deutschlands angeschafft wor<strong>de</strong>n<br />

– offenbar hat <strong>de</strong>r Autor mit seiner Fragestellung<br />

ein zentrales Thema <strong>de</strong>s Alltags<br />

in Universitätsbibliotheken berührt! Fan-<br />

»Bücher klauen in <strong>de</strong>r Bib ist hip!!«<br />

fand eine Medizinstu<strong>de</strong>ntin und<br />

grün<strong>de</strong>te eine Gruppe.<br />

sa meint mit »Flirt« aber keineswegs eine<br />

romantische Kommunikation zwischen<br />

<strong>de</strong>n Geschlechtern. Vielmehr charakterisiert<br />

»Flirt« die Kommunikation zwischen<br />

Nutzer und Bibliothek selbst, die als<br />

Raum wahrgenommen wird.<br />

Ist dieser Raum attraktiv, einla<strong>de</strong>nd, so<br />

zieht er in seinen Bann. In<strong>de</strong>m ein Leser die<br />

Bibliothek betritt, taucht er in einen Lernraum<br />

ein, <strong>de</strong>n viele nicht nur als ein großes<br />

gemeinsames »Arbeitszimmer« empfi n<strong>de</strong>n,<br />

son<strong>de</strong>rn in unterschiedlichen Abstufungen<br />

auch als einen Lebensraum, <strong>de</strong>r<br />

wichtige Phasen <strong>de</strong>s Studiums begleitet.<br />

Die erste Begegnung mit diesem Raum,<br />

<strong>de</strong>r erste Dialog, <strong>de</strong>r durch sinnliche Interaktion<br />

wahrgenommen wird, sollte gewinnend<br />

und prägend sein. Zugleich sollte<br />

diese Wahrnehmung, <strong>de</strong>r »Bibliotheksfl<br />

irt«, wie Fansa die Sinnlichkeit <strong>de</strong>r Begegnung<br />

mit <strong>de</strong>m Raum bezeichnet, dazu<br />

einla<strong>de</strong>n, diesen Raum zu erkun<strong>de</strong>n und<br />

sich schließlich darin wohl zu fühlen. Dass<br />

die Sinnlichkeit <strong>de</strong>r Begegnung mit <strong>de</strong>m<br />

Bibliotheksraum auch die Sinnlichkeit <strong>de</strong>r<br />

Begegnung mit <strong>de</strong>n diesen bevölkern<strong>de</strong>n<br />

Menschen mit einschließen kann, zeigen<br />

die oben genannten Gruppen.<br />

Berlin<br />

»Philologische Bibliothek Freie Universität<br />

Berlin (the brain)« heißt eine außergewöhnlich<br />

große Gruppe, die ihr Anliegen<br />

wie folgt beschreibt: Die interessanteste<br />

Bibliothek Deutschlands mit <strong>de</strong>n besten Öffnungszeiten?<br />

Ein gehyptes Statussymbol <strong>de</strong>r<br />

BuB | 63 (2011) 3<br />

FU? Diese Bibliothek hat das Potential zu<br />

polarisieren. Wer darüber diskutieren mag<br />

ist willkommen aber auch alle an<strong>de</strong>ren, die<br />

hier einfach nur lernen! :) Das Epitheton<br />

»The Brain« geht offenbar auf einen Beitrag<br />

von Nicolas Hansen im Deutschlandradio<br />

Kultur vom 27. Mai 2006 zurück. 6<br />

Gruppen wie diese zeigen sehr eindrücklich,<br />

wie intensiv Fragen <strong>de</strong>s Bibliotheksbaus<br />

von unseren Nutzern registriert und<br />

diskutiert wer<strong>de</strong>n.<br />

Hamburg<br />

Für die Staats- und Universitätsbibliothek<br />

sei hier eine Kuriosität erwähnt. »Bücher<br />

klauen in <strong>de</strong>r Bib ist hip!!« fand eine Medizinstu<strong>de</strong>ntin<br />

und grün<strong>de</strong>te eine Gruppe,<br />

die sie wie folgt beschreibt: Präp-Tisch<br />

Nr. 32 bitte umgehend einen Termin für<br />

ein unangenehmes Gespräch vereinbaren!!<br />

Ääähem … also jetzt dann wohl Tisch 62<br />

… kleine Mitglie<strong>de</strong>rän<strong>de</strong>rung :-D (Sorry, an<br />

alle, die rausgeworfen wur<strong>de</strong>n … So ist das<br />

Leben …) Unter <strong>de</strong>n »aktuellen Infos« dieser<br />

bemerkenswerterweise fast ausnahmslos<br />

von Medizinern frequentierten Gruppe<br />

erfährt man: Beitritt zur Gruppe wird nur<br />

bei Bestehen <strong>de</strong>r Bücherklau-Mutprobe gewährt!!<br />

;o)<br />

Hessen<br />

Für Hessen mag die Universitätsbibliothek<br />

Frankfurt einen kleinen, aber typischen<br />

Einblick geben. Die Gruppe »Living in the<br />

Bib« ist: Für alle, die aus unterschiedlichsten<br />

Grün<strong>de</strong>n (keine Freun<strong>de</strong>, kein Zuhause,<br />

Prüfungen, Abschlussarbeiten) ihre Zeit<br />

lieber in <strong>de</strong>r Fachbereichsbibliothek im 17.<br />

Stock unseres geliebten Turms als woan<strong>de</strong>rs<br />

verbringen. Auch Entfl ohene/Entlassene und<br />

ambulant Behan<strong>de</strong>lte sind willkommen.<br />

Unter <strong>de</strong>n aktuellen Infos erfährt man:<br />

Der Arbeitsplatz am Fenster in <strong>de</strong>r zweiten<br />

Reihe im 17. Stock ist nun wie<strong>de</strong>r besetzt.<br />

Sonst gibt es schärfere Ausleihregelungen, wie<br />

ich festgestellt habe, und neue Arbeitsplatz-<br />

Bücherlisten. Und wir haben endlich eine<br />

sehr gute Aufsatz-Volltextsuche im OPAC.<br />

O<strong>de</strong>r ich habe sie endlich gefun<strong>de</strong>n ;-) Hier<br />

wird nicht nur <strong>de</strong>r Gedanke »Zweitwohnsitz<br />

UB« thematisiert, son<strong>de</strong>rn ebenfalls<br />

die Aufmerksamkeit, die <strong>de</strong>r »Vergabe«<br />

fester Arbeitsplätze im Lesesaal gewidmet<br />

wird.<br />

<strong>www</strong>.<strong>B–u–B</strong>.<strong>de</strong> 211<br />

Mecklenburg-Vorpommern<br />

Zu <strong>de</strong>n Neugründungen von studiVZ-<br />

Gruppen zum Thema Universitätsbibliothek<br />

gehört »Zweitwohnsitz UB Rostock«<br />

mit <strong>de</strong>r Gruppenbeschreibung: … für alle<br />

Lesesaal | BuB 211<br />

Dr. phil. Marcus<br />

Schröter, Studium<br />

<strong>de</strong>r Germanistik, Geschichte,<br />

Klassischen<br />

Philologie und KlassischenArchäologie<br />

in Freiburg und<br />

München; 2003 bis<br />

2008 Fachreferent<br />

für Geschichtswissenschaften und Altertumswissenschaften<br />

an <strong>de</strong>r Universitätsbibliothek<br />

Rostock, seit 2008 Fachreferent<br />

für Geschichtswissenschaften und<br />

Musikwissenschaft an <strong>de</strong>r Universitätsbibliothek<br />

Freiburg, Lehrbeauftragter<br />

am Deutschen Seminar <strong>de</strong>r Universität<br />

Freiburg. – Kontakt: marcus.schroeter@<br />

mail.ub.uni-freiburg.<strong>de</strong><br />

Mitlei<strong>de</strong>n<strong>de</strong>n, die zu Hause nicht zu Potte<br />

kommen … o<strong>de</strong>r einfach kein Zuhause haben<br />

und hier Unterschlupf suchen … Zur relativ<br />

späten Gründung dieser Gruppe hat<br />

sicher <strong>de</strong>r erst 2004 eröffnete Neubau <strong>de</strong>r<br />

UB Rostock beigetragen – erst jetzt kann<br />

man sich in <strong>de</strong>r Bibliothek richtig wohl<br />

fühlen! Hieran zeigt sich beson<strong>de</strong>rs, dass<br />

erst in <strong>de</strong>m Augenblick, in <strong>de</strong>m eine Bibliothek<br />

über einen soli<strong>de</strong>n baulichen Standard<br />

verfügt, sie attraktiv wird als Raum<br />

<strong>de</strong>s Lesens und <strong>de</strong>s Lernens und folglich in<br />

studiVZ-Gruppen thematisiert wird.<br />

Nie<strong>de</strong>rsachsen<br />

Stellvertretend für Nie<strong>de</strong>rsachsen sei eine<br />

bemerkenswerte Gruppe <strong>de</strong>r Universitätsbibliothek<br />

Braunschweig erwähnt, die<br />

einem offenbar ganz beson<strong>de</strong>ren Repräsentanten<br />

gewidmet ist: »UB-Bücher? Ich<br />

In Bielefeld gibt es<br />

die »Pädagogik Bib Sitzer«.<br />

leih’ nur bei Rudi!« Die stattliche Gruppe<br />

charakterisiert ihre Gründungsi<strong>de</strong>e wie<br />

folgt: Böse Blicke, weil du Arbeit verursachst?<br />

Ein gestörtes Telefonat, weil du ein<br />

Buch abgeben willst? Literatur ausleihen,<br />

aber alle Mitarbeiterinnen sind beim Kaffeeplausch?<br />

– Nicht bei Rudi! Dem besten<br />

Mitarbeiter <strong>de</strong>r UB! ** Eine Hommage an<br />

die Freundlichkeit an <strong>de</strong>r TUBS **<br />

Unter <strong>de</strong>n aktuellen Infos erfährt man:<br />

Mo-Fr vormittags: Keine Chance, Rudi ist<br />

nicht da. Komm’ am Nachmittag wie<strong>de</strong>r ;-)<br />

Offenbar lohnt es sich in Zeiten, da Bibliotheken<br />

immer mehr automatische Verbuchungssysteme<br />

einführen, das menschliche<br />

Antlitz <strong>de</strong>r Bibliothek gera<strong>de</strong> an <strong>de</strong>r

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