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Hessischer Mittelstandsbericht 2006 - HA Hessen Agentur GmbH

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<strong>Hessischer</strong> <strong>Mittelstandsbericht</strong> <strong>2006</strong> – Familienunternehmen<br />

8<br />

• Auf der anderen Seite gibt es Abgrenzungen, die auf die Selbstbeschreibung der<br />

Unternehmen und das beobachtbare Verhalten der Unternehmen abstellen.<br />

Denn wer sollte besser wissen, ob es sich bei einem Unternehmen um ein Familienunternehmen<br />

handelt oder nicht, als das Unternehmen bzw. dessen Führung<br />

selbst?<br />

Es ist nicht die Aufgabe des Hessischen <strong>Mittelstandsbericht</strong>s, sich an der Diskussion<br />

über die „richtige“ Definition zu beteiligen, zumal für eine empirische Untersuchung<br />

ausgefeilte Definitionen meist nicht dienlich sind. Deshalb wurde für die Befragung<br />

hessischer Familienunternehmen ein pragmatischer Ansatz gewählt: Die mittelständischen<br />

Unternehmen – gemäß EU-Definition7 – wurden um Auskunft darüber gebeten,<br />

ob sich Mitglieder der Eigentümerfamilie in der Geschäftsführung oder dem Vorstand<br />

befinden – d. h. explizit auf die bereits erwähnte Verschränkung von Eigentum<br />

und Leitungsfunktion abgestellt. Wird dies bejaht, ist es ein Familienunternehmen,<br />

wird dies verneint, ist es kein Familienunternehmen im Sinne dieser Untersuchung. 8<br />

Ergänzend wurden die hessischen Unternehmen auch direkt gefragt, ob sie sich als<br />

Familienunternehmen verstehen.<br />

2.3 Konzeption der Befragung<br />

Grundlage der Unternehmensbefragung „Familienunternehmen in <strong>Hessen</strong>“ ist die<br />

Unternehmensdatenbank MARKUS. MARKUS ermöglicht u. a. eine Selektion der<br />

Unternehmen nach Branchen, Anzahl der Mitarbeiter, Umsatz und Tochterunternehmen<br />

bzw. Beteiligungen, so dass die für die Umfrage erforderliche Auswahlgrundlage<br />

gewonnen werden kann. Ob es sich tatsächlich um ein Familienunternehmen<br />

handelt und ob sich das Unternehmen als solches versteht, wird – wie im<br />

vorangegangenen Abschnitt erläutert – durch die Befragung selbst erhoben.<br />

Die Aufnahmekriterien von MARKUS gewährleisten, dass praktisch nur wirtschaftsaktive<br />

Unternehmen erfasst werden und die Daten in Verbindung mit ihrer regelmäßigen<br />

Pflege und Aktualisierung eine hohe Zuverlässigkeit aufweisen. Der Eintrag<br />

im Handelsregister ist eines der Aufnahmekriterien. Hieraus resultiert eine starke<br />

Untererfassung der Kleingewerbetreibenden, was für die Befragung jedoch unerheblich<br />

ist, da eine Abschneidegrenze von fünf Beschäftigten festgelegt wurde. 9 Da<br />

Freiberufler nicht verpflichtet sind, sich im Handelsregister eintragen zu lassen, sind<br />

diese zu einem erheblichen Teil ebenfalls nicht in MARKUS enthalten. Aus diesem<br />

7 Selbstverständlich gibt es auch Familienunternehmen, die nicht unter die Mittelstandsdefinition der EU fallen, da sie z. B.<br />

mehrere Tausend Beschäftigte haben. Diese großen Familienunternehmen sind definitionsgemäß nicht Gegenstand des<br />

Hessischen <strong>Mittelstandsbericht</strong>s.<br />

8 Diese Vorgehensweise wird u. a. auch vom Institut für Mittelstandsforschung Bonn beschritten. Vgl. z. B. Bundesverband<br />

der deutschen Industrie e.V., Ernst & Young AG u. IKB Deutsche Industriebank AG (Hrsg.) (2005), S. 4.<br />

9 Damit unterscheidet sich der vorliegende Bericht von anderen Untersuchungen zu Familienunternehmen und zum Mittelstand,<br />

die eine oft deutlich höhere Abschneidegrenze festlegen.

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