Hessischer Mittelstandsbericht 2006 - HA Hessen Agentur GmbH
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<strong>HA</strong> <strong>Hessen</strong> <strong>Agentur</strong> <strong>GmbH</strong> – Standortentwicklung –<br />
bzw. oder Standorte im Ausland. 30 Die Internationalisierung zunehmend auch der<br />
Familienunternehmen dürfte deshalb eine weitere Lockerung der Standortverwurzelung<br />
zur Folge haben. Das heißt allerdings nicht zwangsläufig, dass das Unternehmen<br />
völlig die Bindung verliert, wie in Kapitel 5.2 noch erläutert wird.<br />
Doch auch die Tertiärisierung, also der wirtschaftliche Strukturwandel weg von der<br />
Herstellung hin zu den Dienstleistungen, kann ein Nachlassen der Standortbindung<br />
bewirken. In der jüngeren Vergangenheit sind besonders in <strong>Hessen</strong> viele wissensbasierte,<br />
unternehmensnahe Dienstleistungsunternehmen gegründet worden. Speziell<br />
für diese Unternehmen wird konstatiert: „Die zu erwartende Unternehmensbiographie<br />
läuft nicht mehr wie früher auf ein generationenübergreifendes Lebenswerk<br />
hinaus, sondern beschränkt sich bestenfalls auf eine Generation, häufig sogar auf<br />
einen wesentlich kürzeren Zeitraum.“ 31 Dies ist auch Ausdruck hoher Flexibilität,<br />
veränderter Arbeitsorganisation (z. B. Projektarbeit in wechselnden Teams) und<br />
ausgeprägter Anpassungsfähigkeit an die sich dynamisch wandelnden Märkte. Eine<br />
enge Bindung zum Standort und ein ausgeprägtes Verständnis als Familienunternehmen<br />
dürften sich unter diesen Voraussetzungen allerdings nur schwerlich entwickeln.<br />
Darüber hinaus ermöglichen die modernen Informations- und Kommunikationssysteme<br />
insbesondere diesen Dienstleistern höhere Freiheitsgrade in der<br />
Standortwahl32 – und damit auch eine vergleichsweise leichte Verlagerung an andere<br />
Standorte innerhalb oder außerhalb <strong>Hessen</strong>s.<br />
5.2 Einzelne Aspekte der Standortbindung<br />
Der Verwurzelung in der Standortgemeinde liegen vielfältige ökonomische wie auch<br />
persönliche Bestimmungsfaktoren zugrunde und diese drückt sich in zahlreichen<br />
Aktivitäten aus, von denen nachfolgend einige wichtige näher beleuchtet werden<br />
(vgl. Abbildung 10).<br />
30 Die Standortverwurzelung fällt auch bei denjenigen Familienunternehmen deutlich geringer aus, in denen Familienfremde<br />
Mitglied der Geschäftsführung sind. Die Zahl dieser Unternehmen in der Stichprobe ist jedoch zu klein, um hieraus belastbare<br />
Aussagen ableiten zu können.<br />
31 Mittelstandsbeirat beim Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie (2000), S. 3.<br />
32 Vgl. hierzu ausführlicher Bauer, C. (2001), S. 70ff.<br />
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