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Hessischer Mittelstandsbericht 2006 - HA Hessen Agentur GmbH

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<strong>Hessischer</strong> <strong>Mittelstandsbericht</strong> <strong>2006</strong> – Familienunternehmen<br />

70<br />

Angesichts der Komplexität des Nachfolgeprozesses sind fundierte Informationen<br />

Grundvoraussetzung für eine erfolgreiche Unternehmensübergabe. Dies betrifft sowohl<br />

den Übergeber als auch den Nachfolger. Die persönliche Beratung steht in der<br />

Einschätzung der befragten hessischen Familienunternehmer hierbei mit klarem<br />

Abstand an erster Stelle. Eher „standardisierte“ Informationsquellen wie z.B. Broschüren<br />

und Merkblätter sowie Informationsveranstaltungen werden deutlich weniger<br />

geschätzt. Die hohe Bedeutung einer individuellen Beratung zeigt sich auch darin,<br />

dass mehr als ein Drittel der Befragten ein laufendes „Coaching“ des Nachfolgers<br />

während der Anfangszeit im Unternehmen für sehr hilfreich hält. Eine stärkere Ausrichtung<br />

der Informations- und Beratungsangebote auf eine individuelle Beratung<br />

und die persönliche Ansprache sowohl der Unternehmer wie der Nachfolger – auch<br />

in Form von spezifischen Weiterbildungsangeboten für Nachfolger, die kürzlich ein<br />

Unternehmen übernommen haben – ist sicherlich nützlich. Zurückhaltend werden<br />

von den befragten hessischen Familienunternehmern Online-Kontaktbörsen zur<br />

Vermittlung von Übertragungen bewertet: Lediglich rund 10 % betrachten diese als<br />

sehr hilfreich. Da es sich um vergleichsweise neue Angebote handelt, wird sich eine<br />

höhere Akzeptanz noch finden. Einige Online-Angebote sind zudem offenbar verbesserungsbedürftig.<br />

Dies ist auch erforderlich, denn je weniger Unternehmen innerhalb<br />

der Familie übertragen werden (können), desto funktionsfähiger muss der<br />

„Markt“ für Unternehmensnachfolgen sein. Denkbar wäre z.B. eine Verbesserung<br />

des schwierigen Matching-Prozesses, indem Übergebern wie Übernehmern bei der<br />

exakten Formulierung ihrer Anforderungsprofile Hilfestellung geleistet wird.<br />

Wie die hessische Wirtschaft insgesamt befinden sich auch die Familienunternehmen<br />

in <strong>Hessen</strong> in einem fortwährenden Wandel. Befragt nach den Zukunftsperspektiven<br />

der Familienunternehmen ergibt sich aus der Befragung in Kurzfassung folgendes<br />

Bild:<br />

• Aufgrund des zunehmenden Wettbewerbs muss aus Sicht der befragten Familienunternehmer<br />

noch effizienter als bisher gewirtschaftet werden. Auch kleine<br />

Familienunternehmen können sich den zunehmend globalen Wettbewerbseinflüssen<br />

nicht dauerhaft entziehen.<br />

• Die „Familienunternehmen der Zukunft“ werden (noch) internationaler ausgerichtet<br />

sein als heute: Je stärker das Familienunternehmen jetzt schon auf Auslandsmärkten<br />

tätig ist, desto eher erwarten die Befragten, dass dies zukünftig<br />

noch weiter zunehmen wird. Ein „Aufholprozess“ zwischen den Unternehmen,<br />

die bereits intensive Verflechtungen mit dem Ausland unterhalten und denen,<br />

die auf den Inlandsmarkt fixiert sind, findet offenbar nicht statt. Letzteren fehlt<br />

oftmals vielfach die Möglichkeit zur Internationalisierung.

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