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Hessischer Mittelstandsbericht 2006 - HA Hessen Agentur GmbH

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<strong>Hessischer</strong> <strong>Mittelstandsbericht</strong> <strong>2006</strong> – Familienunternehmen<br />

2<br />

hen Schicksale – was in den vor uns liegenden Jahren zunehmend deutlicher werden<br />

wird.<br />

Denn: Bislang waren mittelständische Familienunternehmen eine Selbstverständlichkeit;<br />

sie waren immer da, und die Übergabe an die nächste Generation verlief<br />

meist in geordneten Bahnen. Dieser kontinuierliche Ablauf wird nun durch demografische<br />

Einflüsse erheblich gestört: Es wird zunehmend mehr Übergeber als Übernehmer<br />

geben. Bis 2015 sollen etwa 50 Prozent (!) aller hessischen Familienunternehmen<br />

an einen Nachfolger oder eine Nachfolgerin weitergegeben werden – aber<br />

oft gibt es in den Familien keine Kinder. Viel spricht sogar dafür, dass die Zahl der in<br />

den nächsten zehn Jahren gewünschten Übergaben die der potenziellen Übernehmer<br />

oder Übernehmerinnen überhaupt – also aus der Familie stammend oder von<br />

dritter Seite – übersteigt.<br />

Misslingende Unternehmensübergaben gefährden den Erhalt von lebensfähigem<br />

ökonomischen Leistungspotenzial im Mittelstand – und damit von Wachstumschancen,<br />

von künftigen Beschäftigungsmöglichkeiten und, besonders bei Familienunternehmen,<br />

auch der Verankerung der Wirtschaft in der Gesellschaft. Diese Gefährdung<br />

wurde zunächst in dem ersten <strong>Mittelstandsbericht</strong> 2004 als eher abstrakte<br />

Folge der demografischen Entwicklung dargestellt – in den kommenden Jahren wird<br />

sie konkret. Hier zeichnet sich eine zentrale wirtschaftspolitische Aufgabe der kommenden<br />

Jahre ab, die mit der Änderung des Erbschaftsteuergesetzes beginnt und<br />

mit passender Finanzierung (die 90 Prozent der Befragten für wichtig oder sehr<br />

wichtig halten) noch lange nicht aufhört.<br />

Dieser Bericht soll für den sich abzeichnenden Handlungsbedarf sensibilisieren und<br />

die Erarbeitung von Konzepten zur Erleichterung von Unternehmensübergaben anstoßen.<br />

Hierzu gehört nicht allein, bestehende Fördermöglichkeiten auch auf Unternehmensübergaben<br />

hin auszurichten (was die meisten bereits sind), sondern auch<br />

– etwa im Rahmen der Finanzplatzinitiative – zusätzliches Engagement der Kreditwirtschaft<br />

zu mobilisieren.<br />

Der Hessische <strong>Mittelstandsbericht</strong> <strong>2006</strong> wird auch im Internet veröffentlicht (Adresse:<br />

www.wirtschaft.hessen.de).<br />

Dr. Alois Rhiel<br />

<strong>Hessischer</strong> Minister für Wirtschaft, Verkehr und Landesentwicklung

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