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Hessischer Mittelstandsbericht 2006 - HA Hessen Agentur GmbH

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<strong>Hessischer</strong> <strong>Mittelstandsbericht</strong> <strong>2006</strong> – Familienunternehmen<br />

8 Zusammenfassung<br />

66<br />

Die Landschaft der hessischen Familienunternehmen – hier verstanden als mittelständische<br />

Unternehmen, in denen sich Mitglieder der Eigentümerfamilie in der Unternehmensführung<br />

befinden – zeichnet sich durch eine vielfältige Mischung aus<br />

jungen und alteingesessenen Unternehmen aus. So wurde ein Viertel der heute<br />

noch tätigen Familienunternehmen erst nach der Wiedervereinigung gegründet,<br />

während ebenfalls rund ein Viertel der Unternehmen bereits älter als <strong>Hessen</strong> selbst,<br />

d.h. älter als 60 Jahre ist. Einige können sogar auf eine mehr als 200 Jahre alte<br />

Tradition zurückblicken. Eine derart lange Unternehmensvita steht in besonderem<br />

Maße für familiäre wie ökonomische Beständigkeit und eine hohe Flexibilität – und<br />

somit keineswegs für ein Relikt aus der Vergangenheit. Nichtsdestotrotz ist eine permanente<br />

„Auffrischung“ des Unternehmensbestandes durch neu gegründete Familienunternehmen<br />

erforderlich, um eine „gesunde“ Altersstruktur und die Leistungsfähigkeit<br />

der Wirtschaft zu erhalten, wobei die Wirtschaftspolitik z.B. durch Existenzgründungsprogramme<br />

wertvolle Hilfestellung leisten kann.<br />

Ein wesentlicher Grund für die Leistungsfähigkeit von Familienunternehmen ist die<br />

von der Eigentumsbindung ausgehende besondere Motivation der Unternehmer.<br />

89 % der befragten hessischen Unternehmen befinden sich denn auch vollständig in<br />

Familienbesitz. Dass nur in 11 % der Fälle Familienfremde – in der Regel in Form<br />

von Minderheitsbeteiligungen – Miteigentümer sind, beweist den großen Wunsch<br />

der Familienunternehmen nach Autonomie. Dies wird noch deutlicher anhand der<br />

Unternehmensführung: Lediglich in 5 % der befragten hessischen Familienunternehmen<br />

sind Fremdmanager Mitglied der Geschäftsführung bzw. des Vorstands.<br />

Über ein Drittel der sich ausschließlich im Familienbesitz befindlichen befragten Unternehmen<br />

ist noch in Gründerhand bzw. im Besitz der 1. Generation, knapp 20 % in<br />

der 2. Generation und etwa ein Viertel in der 3. oder höheren Generation. In rund<br />

20 % der Fälle teilen sich mehrere Generationen den Besitz. Hierbei handelt es sich<br />

häufig um Unternehmen im Nachfolgeprozess, bei denen Übergeber (noch) und<br />

Nachfolger (schon) Geschäftsführer sind.<br />

Die Untersuchung belegt die ausgeprägte Bindung der Familienunternehmen bzw.<br />

der -unternehmer an den heimischen Standort: Knapp die Hälfte der Befragten gibt<br />

eine sehr starke „Verwurzelung“ mit ihrem Unternehmensstandort an. Lediglich 2 %<br />

bezeichnen sich als überhaupt nicht mit dem Standort verwurzelt. Deutlich loser fällt<br />

die Bindung bei Unternehmen mit intensiven Wirtschaftsbeziehungen zum Ausland<br />

aus. Hierbei handelt es sich vornehmlich um größere Unternehmen aus dem Verarbeitenden<br />

Gewerbe.

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