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Hessischer Mittelstandsbericht 2006 - HA Hessen Agentur GmbH

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<strong>Hessischer</strong> <strong>Mittelstandsbericht</strong> <strong>2006</strong> – Familienunternehmen<br />

32<br />

Aufgrund der Komplexität des Nachfolgeprozesses sowie des großen gesellschaftlichen<br />

und politischen Interesses an einer erfolgreichen Übergabe existieren zahlreiche<br />

unterstützende Angebote, um die Erfolgschancen zu erhöhen. Der Nutzen dieser<br />

externen Leistungen aus Sicht der befragten Familienunternehmen ist Gegenstand<br />

von Kapitel 6.6.<br />

Der speziellen Problematik der Erbschaftsteuer, die zurzeit besonders intensiv diskutiert<br />

wird, ist das abschließende Kapitel 6.7 gewidmet.<br />

6.2 Unternehmensnachfolge – Bedeutung für <strong>Hessen</strong><br />

Welche Bedeutung hat die Thematik der Unternehmensnachfolge für <strong>Hessen</strong>, d. h.<br />

ist in den nächsten Jahren möglicherweise jedes fünfte hessische Familienunternehmen<br />

betroffen? Oder ist es gar jedes Zweite? Stellt sich die Frage des Generationenwechsels<br />

je nach Wirtschaftszweig in unterschiedlichem Ausmaß?<br />

Unter Nachfolge wird im Folgenden – wie in der Literatur weitestgehend einheitlich –<br />

im Wesentlichen sowohl die Übertragung der Führungsfunktion als auch des Eigentums<br />

verstanden, wobei die Übergabe des Eigentums unentgeltlich durch Schenkung<br />

oder Vererbung bzw. entgeltlich erfolgen kann. Der Zeitpunkt des Eigentumsübergangs<br />

kann vor, während oder nach der Übernahme der Unternehmensleitung<br />

stattfinden. Auch die Schließung des Unternehmens ist im weiteren Sinne eine der<br />

Möglichkeiten, das Nachfrageproblem (negativ) zu lösen.<br />

Zunächst wurden die Familienunternehmen befragt, zu welchem Zeitpunkt die Übergabe<br />

von Leitung und Eigentum erfolgt sein soll. Damit liegen auf breiter Basis stehende<br />

Ergebnisse über das Ausmaß der Unternehmensnachfolge in <strong>Hessen</strong> vor,<br />

die auf den Aussagen der Unternehmer selbst beruhen – und damit sozusagen „aus<br />

erster Hand“ sind. 41 Dass sich die Absichten der betreffenden Familienunternehmer<br />

nicht immer in der geplanten Form und zum intendierten Zeitpunkt realisieren lassen,<br />

liegt in der Natur der Sache. Hierbei sind zwei gegenläufige Effekte zu beachten:<br />

Zum einen können Schwierigkeiten die Unternehmensnachfolge verzögern,<br />

zum anderen können unvorhersehbare Ereignisse wie z. B. Tod, Streit in der Familie,<br />

Krankheit oder Ehescheidung ein Vorziehen der Nachfolge erfordern.<br />

41 Den Berechnungen zur Unternehmensnachfolge des Instituts für Mittelstandsforschung Bonn (IfM) – vgl. Freund, W.<br />

(2004), S. 57ff – liegt ein abweichender Ansatz zugrunde. Hier werden insbesondere Angaben der amtlichen Statistik herangezogen<br />

und diese mit empirischen Befunden aus unterschiedlichen Befragungen verknüpft. Aktuelle hessenspezifische<br />

Informationen fließen in die Ergebnisse des Instituts für Mittelstandsforschung Bonn allerdings nicht ein.

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