bull_99_04
Credit Suisse bulletin, 1999/04
Credit Suisse bulletin, 1999/04
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«GERADE DIE SCHWEIZ<br />
MUSS ES BRENNEND<br />
INTERESSIEREN, WIE DIE<br />
KÜNFTIGE EUROPAKARTE<br />
AUSSIEHT», GLAUBT<br />
FRITZ STAHEL VOM<br />
ECONOMIC RESEARCH.<br />
OSTEUROPA<br />
DRÄNGT IN<br />
DIE EU – UND<br />
ZWINGT BRÜSSEL<br />
ZU INNEREN<br />
REFORMEN.<br />
DIE EU VERÄNDERT<br />
IHR GESICHT<br />
VON FRITZ STAHEL,<br />
ECONOMIC RESEARCH<br />
Die EU blickt nach Osten. Doch bevor sie<br />
die anstehende Osterweiterung verdauen<br />
kann, muss sie sich zuerst selber reformieren.<br />
«Agenda 2000» heisst das neue Zauberwort.<br />
Es ist ein ambitiöses Projekt –<br />
wie bereits zuvor die Einführung des Euro<br />
und die Schaffung des gemeinsamen Binnenmarktes<br />
(EG 92). Gleichzeitig möchte<br />
die EU den Binnenmarkt gezielt vertiefen:<br />
So hat sie den Verzerrungen durch staatliche<br />
Beihilfen den Kampf angesagt. Auch<br />
das Wettbewerbsrecht – sprich Kartellverbot<br />
– will sie konsequenter anwenden.<br />
Bei der seit 1985 stark ausgeweiteten Gesetzgebung<br />
in Form von Richtlinien und<br />
Verordnungen ist zudem dringend eine<br />
Rechtsvereinfachung nötig. Und schliesslich<br />
will sich die EU auf gewissen Gebieten<br />
stärker engagieren. Insbesondere hat<br />
sie sich zum Ziel gesetzt, zukunftsträchtige<br />
Branchen wie die Informations- und<br />
Biotechnologie zu fördern, den Energiesektor<br />
zu liberalisieren und weitere Teile<br />
der Steuerpolitik zu harmonisieren.<br />
Mit Blick auf die Osterweiterung will die<br />
EU darüber hinaus ganz spezifische<br />
Politikbereiche auf eine solidere Basis<br />
stellen. Sie sind im Programm «Agenda<br />
2000» zusammengefasst und tangieren<br />
vor allem drei Bereiche:<br />
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CREDIT SUISSE BULLETIN 4 |<strong>99</strong>