bull_99_04
Credit Suisse bulletin, 1999/04
Credit Suisse bulletin, 1999/04
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SERVICE<br />
PRÄMIERT<br />
«Internet wird für<br />
Versandhandel wichtig»<br />
Firma: Das Modehaus Spengler hat 20<br />
Filialen in der ganzen Schweiz und betreibt<br />
seit 1952 einen Versandhandel. Heute<br />
sind rund 1500 Mitarbeiter beschäftigt.<br />
Im Netz: Im Internet ist Spengler seit<br />
1<strong>99</strong>8, und seit Mai 1<strong>99</strong>9 lässt sich bei<br />
Spengler auch via Internet einkaufen. Zur<br />
Auswahl steht ein Teil der Katalogware.<br />
Der neue Online-Shop von Spengler<br />
gehört zu den besten Webauftritten in der<br />
Schweiz. Zusammen mit vier anderen<br />
Websites wurde er nominiert für das Finale<br />
des Schweizer Multimedia-Award 1<strong>99</strong>9.<br />
Kosten: Rund 250 000 Franken und<br />
«viel Zeit und gute Nerven».<br />
Erfahrungen: Der Umsatz könne noch<br />
keine Zielgrösse sein. Rund 10 Bestellungen<br />
pro Tag werden im Online-Shop<br />
getätigt. Reger werden hingegen Artikel<br />
aus dem Versandkatalog via E-Mail bestellt.<br />
Zwei Prozent der Bestellungen<br />
kommen auf diesem Weg herein, zehn<br />
Prozent werden in nächster Zeit angepeilt.<br />
Der Internet-Auftritt dient Spengler auch<br />
dazu, sich bei einem jüngeren Publikum<br />
als modernes Unternehmen zu profilieren.<br />
Prognosen: «Internet wird den klassischen<br />
Versandhandel nicht aufheben»,<br />
sagt Firmenchef Christian Spengler (Bild<br />
rechts). Aber er ist überzeugt, dass der<br />
Handel übers Netz ein wichtiger Teil des<br />
Versandgeschäftes werden wird, vor allem<br />
wenn die Internet-Technik weitere Fortschritte<br />
macht. Er denkt zum Beispiel an<br />
die Betrachtung von Internet-Seiten am<br />
Fernsehbildschirm.<br />
WWW.SPENGLER.CH<br />
Bossart, Buchautor und Intra-/Extranet-<br />
Spezialist bei der Swisscom. Dabei wird<br />
zwar die Technologie des Internets genutzt,<br />
aber mit geschlossenen Kommunikationszirkeln<br />
gearbeitet: zwischen Lieferanten<br />
und Unternehmung, zwischen<br />
Mitgliedern derselben Unternehmung oder<br />
zwischen virtuellen Unternehmungen, die<br />
sich für einzelne Projekte zusammenfinden.<br />
Extranet heissen diese geschlossenen<br />
Netze. «Langsam merken viele Firmen,<br />
welche Einsparungen und Effizienzsteigerungen<br />
damit möglich sind», sagt<br />
Bossart und nennt ein Beispiel: Eine<br />
Firma rechnet, dass sie allein für Briefversand<br />
an ihre Händler eine Viertelmillion<br />
Franken pro Jahr fürs Porto ausgibt. Dieselben<br />
Infos bräuchten jeweils nur ins<br />
Netz gesetzt zu werden – man rechne.<br />
So entscheidet jedes Unternehmen für<br />
sich, wie es das Internet am besten einsetzt.<br />
Die optimale Lösung mag nicht auf<br />
Anhieb gelingen. Alle zahlen Lehrgeld.<br />
Doch die schlechten Erfahrungen von<br />
heute sind das Kapital von morgen.<br />
FOLGENDE TÜREN KÖNNTE IHNEN EIN INTERNETAUFTRITT ÖFFNEN<br />
Kunden gewinnen Eine gute Website ist die beste Werbung. Ein Unternehmen<br />
kann neue Produkte vorstellen oder ganz allgemein die Site zur Imagepflege<br />
nutzen. Besonders geeignet ist das Internet, um ausführliche Produkteinformationen<br />
zur Verfügung zu stellen.<br />
Kunden halten Übers Internet kann ein Unternehmen seinen Kunden besseren<br />
Service bieten: Die Site steht rund um die Uhr als erste Anlaufstelle zur<br />
Verfügung. Hier holen sich die Kunden die Informationen selber. Erst dann<br />
greifen sie zum Telefon. Ausserdem vereinfachen E-Mails den Kontakt<br />
zwischen Kunden und Firma. Rückmeldungen, Reklamationen erfolgen<br />
schnell und ohne grossen Aufwand.<br />
Informieren Pressemeldungen, Newsletter, aber auch Jahresberichte können<br />
via Internet publiziert werden – ein guter Dienst für alle, die sich über<br />
ein Unternehmen informieren wollen. Via E-Mails können Kunden, Lieferanten<br />
oder auch die Medien gezielt und schnell kontaktiert werden.<br />
Verkaufen Über das Internet lassen sich Produkte und Dienstleistungen<br />
verkaufen. Einkaufen per Mausklick ist rund um die Uhr möglich. Es gibt<br />
bereits heute Läden, die nur im Internet verkaufen.<br />
Business to Business Das grösste Potenzial wird dem Internet im sogenannten<br />
«Business to Business» vorausgesagt, das heisst im Verkehr zwischen<br />
Firmen oder zwischen Firmen und Lieferanten. Zulieferungen können<br />
automatisiert, Informationen vernetzt werden.<br />
Personal suchen Stellenausschreibungen in Printmedien können durch<br />
spezielle Seiten im Webauftritt ergänzt werden. Das Internet ist ein guter<br />
Ort, um laufend auf vakante Stellen im Unternehmen hinzuweisen.<br />
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CREDIT SUISSE BULLETIN 4 |<strong>99</strong>