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Katalog-106_Galerie_Fach

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FRANZ SERAPH VON LENBACH<br />

1836 Schrobenhausen – München 1904<br />

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Am Felshang rastender Hirte mit Ziegen vor der Ruine eines Wehrturms und weiter Ebene.<br />

Öl, auf Leinwand, auf Blendrahmen, rechts unten Ligatur des Monogramms „FSL“. 37:34,3 cm.<br />

Vergleichsliteratur: S. Wichmann: Franz von Lenbach und<br />

seine Zeit. Köln 1973, „Hirtenknabe um 1860“, Farbabb. S. 49;<br />

Ausst. <strong>Katalog</strong>: Franz von Lenbach 1836 – 1904. München, Lenbachhaus<br />

1986/87, Nr. 46, 47, 53, 56, 58, 59 und 61.<br />

Dieses frühe Meisterwerk gehört zu einer ganzen Reihe kleinformatiger<br />

Ölbilder, die zwischen 1855 – 1860 entstanden sind.<br />

Mehrere darunter haben Bauernjungen oder Hirtenknaben zum<br />

Bildinhalt. Im vorliegenden Gemälde ist der Hirtenknabe eher<br />

als Staffage zu betrachten, während des Malers Hauptinteresse<br />

dem Wiesenstück gilt, mit dem der Felsen bewachsen ist. Blüten<br />

und Blätter der einzelnen Pflanzen sind liebevoll beobachtet<br />

und werden detailgenau auf die Leinwand übertragen.<br />

Lenbach, Sohn eines erfolgreichen Baumeisters, besuchte seit<br />

1848 die Landwirtschafts- und Gewerbeschule in Landshut,<br />

ehe er auf Wunsch des Vaters im Familienbetrieb eine Maurerlehre<br />

absolvierte. Während der Wintermonate machte er eine<br />

Bildhauerlehre bei Anselm Sickinger (1807-1873) in München .<br />

Erst nach dem Tod des Vaters im Frühjahr 1852 widmete sich<br />

Lenbach ganz der Malerei; zusammen mit dem Tiermaler<br />

Johann Baptist Hofner (1832-1913) verbrachte er von nun an<br />

die Sommer monate in Aresing bei Schrobenhausen. Seit Herbst<br />

1852 besuchte er die Polytechnische Schule in Augsburg, ein Jahr<br />

später die Münchner Kunstakademie bei Hermann Anschütz<br />

(1802-1880) und ab 1857 bei Karl Theodor von Piloty (1824-<br />

1886). Eine erste Italienreise 1858 gemeinsam mit Piloty und<br />

Studienkollegen schloß sich an. Nach seiner Rückkehr begann<br />

Lenbach 1860 auf Vermittlung Pilotys eine Lehrtätigkeit an<br />

der in Weimar neugegründeten Kunstschule. Schon zwei Jahre<br />

später kehrte er nach München zurück und erhielt von dem<br />

Kunstmäzen A.F. Graf von Schack (1815-1894) ein Stipendium<br />

und Kopieraufträge in Italien und Spanien. Seit Beginn der 70er<br />

Jahre ist die Spezia li sierung auf das Porträtfach zu beobachten,<br />

was ihm großen Ruhm und zahlreiche Aufträge von bekannten<br />

Persönlichkeiten einbrachte.<br />

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