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Katalog-106_Galerie_Fach

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JOHANN CHRISTIAN REINHART<br />

1761 Hof – Rom 1847<br />

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Bewaldete hügelige Landschaft mit einem Hirten, der drei Rinder und eine Ziege vor sich hertreibt.<br />

Feder in Braun, grau und braun laviert, auf Bütten mit undeutlichem Wasserzeichen,<br />

verso mit brauner Feder nummeriert „5.“ sowie Bleistiftskizzen. 25,7:32,8 cm. –<br />

Im oberen Bereich leichte Quetschfalte sowie im oberen Rand sorgfältig restauriertes Löchlein.<br />

Vergleichsliteratur: Ausst. <strong>Katalog</strong>: Johann Christian Reinhart.<br />

Ein deutscher Landschaftsmaler in Rom. Hamburg/München<br />

2012/2013, Kat.-Nr. 15, Abb. S. 120 (die hier genannte Zeichnung<br />

ist in der Größe: 25,1:32,2 cm, mit unserer nahezu identisch).<br />

Die Authentizität der Zeichnung wurde mündlich bestätigt<br />

von Dr. Carlo Schmid, Düsseldorf (Feb. 2017), dem wir für die<br />

freundliche Unterstützung danken.<br />

Reinhart studierte in Leipzig Theologie und nahm bei Adam<br />

Friedrich Oeser (1717-1799) Kunstunterricht. 1783 lernte er<br />

in Dresden Johann Christian Klengel (1751-1824) kennen, der<br />

ihn in seiner künstlerischen Arbeit beeinflußte. 1785 begegnete<br />

er Friedrich Schiller, mit dem er Freundschaft schloß.<br />

In Meininge n, wo er von 1786-1789 lebte und sich sein Landschaftsstil<br />

schon voll entfaltete, wurde er engster Vertrauter<br />

Georg I. Herzog von Sachsen-Meiningen. Im Jahr 1789 ging er<br />

für immer nach Rom.<br />

Dort arbeitete er zuerst noch in der realistischen Naturauffassung<br />

seiner Jugend, ging dann aber unter dem Einfluß von<br />

Joseph Anton Koch (1768-1839) und Jakob Asmus Carstens<br />

(1754-1798) zum heroischen Landschaftsstil über. Seit 1782<br />

begleiteten Radierungen sein Schaffen. Die bedeutendsten<br />

entstanden in Rom, wie etwa eine Reihe von Tierdarstellungen<br />

sowie 24 Ansichten zu den „Malerisch radierte Prospekte<br />

aus Italien“ für den Nürnberger Verleger Frauenholz. Unter<br />

der Künstlerschaft in Rom nahm Reinhart eine hoch geachtete<br />

Stellung ein. Seit 1826 verfaßte er mehrere kritische Artikel<br />

gegen deutsche Kunst kritiker, die über das römische Kunstleben<br />

berichtet hatten. 1825 wurde ihm durch König Ludwig I.<br />

von Bayern eine Pension ausgesetzt. 1839 folgte die Ernennung<br />

zum Ehrenmitglied der Münchener Akademie und zum<br />

Bayerische n Hofmaler. Er liegt auf dem deutschen Friedhof<br />

neben St. Peter in Rom begraben.<br />

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