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Katalog-106_Galerie_Fach

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MORITZ VON SCHWIND<br />

1804 Wien – Pöcking/Starnberger See 1871<br />

46<br />

Vier Männer im Kampf um eine junge Frau.<br />

Bleistift und Feder in Dunkelgrau, mit Bleistiftlinie umrandet,<br />

auf chamoisfarbenem Velin, rechts unten signiert „Schwind“. 20,7:17,9 cm.<br />

Möglicherweise schildert die Zeichnung ein Motiv aus der<br />

deutsche n Dichtung der Romantik. Zu denken wäre da besonders<br />

an „Phantasus“ von Ludwig Tieck, eine Sammlung von<br />

Märchen, Erzählungen, Schauspielen und Novellen.<br />

Zur Beamtenlaufbahn bestimmt, studierte Moritz von Schwind<br />

zunächst an der Universität in Wien. 1821 begann er jedoch<br />

ein Studium an der örtlichen Kunstakademie und war bis 1822<br />

Schüler des Historien- und Porträtmalers Johann Peter Krafft<br />

(1780-1856) und des Nazareners Ludwig Ferdinand Schnorr<br />

von Carolsfeld (1788-1853). In Wien unterhielt er auch freundschaftlichen<br />

Kontakt zu Franz Schubert, Franz von Schober,<br />

Franz Grillparzer und dem Maler Leopold Kupelwieser (1796-<br />

1862). Auf Anraten von Peter Cornelius (1783-1867) zog er 1828<br />

nach München, wo er durch Vermittlung von Cornelius die<br />

Ausmalung des Bibliothekszimmers der bayerischen Königin<br />

mit Szenen aus Ludwig Tiecks Dichtung vornahm. 1835 reiste<br />

er nach Italien. Nach seiner Rückkehr schuf er Entwürfe für die<br />

Münchner Residenz und in der Burg Hohenschwangau. 1840<br />

ging Schwind nach Karlsruhe und schuf für den Sitzungssaal<br />

des Karlsruher Ständehauses acht Rundmedaillons sowie Fresken<br />

für das Treppenhaus und die Erdgeschoß-Säle der Staatlichen<br />

Kunsthalle. 1844 zog er nach Frankfurt am Main, wurde<br />

jedoch drei Jahre später als Professor an die Kunstakademie<br />

München berufen, 1855 folgte die Erhebung in den Ritterstand.<br />

1857 besuchte er London. 1866-1867 arbeitete er an der Ausmalung<br />

der neuerbauten Wiener Hofoper, für die Loggia und<br />

das Foyer.<br />

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