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JOHANN WILHELM SCHIRMER<br />
1807 Jülich – Karlsruhe 1863<br />
Blick zum Monte Guadagnolo und S. Vito, rechts ein Teil von Olevano.<br />
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Bleistift, auf beigefarbenem Bütten. 32:40,3 cm.<br />
Vergleichsliteratur: Ausst. <strong>Katalog</strong>: Johann Wilhelm Schirmer.<br />
Vom Rheinland in die Welt. Bd. I. Neuss/Düsseldorf/Bonn/<br />
Jülich /Königswinter/Bergisch Gladbach, 2010, Ss. 174ff. Hier<br />
heißt es: „Verbürgt ist, dass Schirmer Rom keine zwei Wochen<br />
nach seiner Ankunft, schon am 22. August 1839, Richtung<br />
Tivoli wieder verließ, um ab dem 23. August genau einen Monat<br />
lang die Aequerberge mit Civitella und Olevano aufzusuchen. In<br />
Begleitung des Landschaftsmalers Ernst Willers (1803-1880) ritt<br />
er auf einem Esel zum hochgelegenen Dorf Civitella, wo beide<br />
in einem bescheidenen Zimmer ihren festen Wohnsitz nahmen.<br />
Zwischendurch machte Schirmer laut Tagebuch mit Willers,<br />
dem Dresdener Malerradierer Wilhelm Moritz Sonntag (1816-<br />
1842) und seinem Studienkollegen Gustav Friedrich Papperitz<br />
(1813-1861) sowie dem Berliner Bildhauer Karl Johann Steinhäuser<br />
(1813-1879) einen Abstecher nach Olevano und kehrte<br />
am 23. September über Subiaco und die Klöster St. Scolastica<br />
und S. Benedetto , wo soeben der Trierer Maler Johann Anton<br />
Ramboux (1790-1866) Aquarellkopien italienischer Fresken<br />
vollendete, am 6. Oktober nach Rom zurück.“ In diesen Wochen<br />
entstanden eine größere Zahl Ölstudien und viele Zeichnungen.<br />
Zur Landschaft vgl.: Domenico Riccardi, Olevano e i suoi Pittori.<br />
Gli Artisti di lingua tedesca. Roma, Pieraldo Editore, 2004, Nr. 176,<br />
Abb. S. 149, Nr. 178, Abb. S. 150, S. 212, Tav. 36 und S. 217, Tav. 45.<br />
Zuerst absolvierte Schirmer 1821-1824 eine Buchbinderlehre<br />
in der Werkstatt seines Vaters. Im darauffolgenden Jahr ging<br />
er nach Düsseldorf und studierte 1825-1827 an der dortigen<br />
Kunst akademie bei Joseph Wintergerst (1783-1867), Karl Joseph<br />
Ignaz Mosler (1788-1862), Heinrich Christoph Kolbe (1771-<br />
1836) und Wilhelm von Schadow (1788-1862). 1827 gründete er<br />
gemeinsam mit dem bekannten Landschafts- und Historienmaler<br />
Carl Friedrich Lessing (1808-1880) den „Landschaftlicher<br />
Componir verein“. Bereits im Alter von 24 Jahren übernahm er<br />
die Leitung der Landschafterklasse an der Düsseldorfer Kunstakademie,<br />
1839 wurde er zum Professor ernannt. Zahlreiche<br />
Studienfahrten führten ihn u.a. in die Nordeifel und das Bergische<br />
Land, in den Hunsrück, nach Darmstadt und Frankfurt am<br />
Main, in den Schwarzwald und in die Schweiz, nach Holland<br />
und in die Normandie, 1839-1840 nach Italien, dann Heidelberg,<br />
Kassel, Paris, Südfrankreich und Belgien. 1852 wurde er<br />
zum Ehren mitglied der Kunstakademie Dresden ernannt. 1854<br />
erfolgte die Ernennung zum Lehrer an der in diesem Jahr gegründeten<br />
Kunstschule Karlsruhe, ein Jahr später wurde er<br />
deren Direktor.<br />
Schirmer war einer der bedeutendsten Landschaftsmaler des<br />
19. Jahrhunderts. Zahlreiche Museen besitzen Beispiele seiner<br />
Malerei.<br />
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