Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
FERDINAND VON OLIVIER<br />
1785 Dessau – München 1861<br />
Donnerstag. Berchtesgaden und der Watzmann.<br />
34<br />
Lithographie, 1822/23, auf Velin. Darstellungsgröße 20,7:27,8 cm, Blattgröße 34,8:40 cm. –<br />
Gering fleckig, Papierabrieb an der Oberkante verso.<br />
Aus: „Sieben Gegenden aus Salzburg und Berchtesgaden nach<br />
den sieben Tagen der Woche, verbunden durch zwey allegorische<br />
Blätter“. Verlegt in Wien bei A. Kunike. Klar zeichnender, differenzierender<br />
Abdruck des seltenen Blattes. Olivier hatte zunächst<br />
vor, die Folge in Radierungen auszuführen. Bei den Probe abzügen<br />
der Motive „Montag“ und „Dienstag“ stellte er aber fest, daß die<br />
Zartheit und Lichtigkeit der Zeichnung dabei verlorenging. So<br />
entschied er sich für die noch junge Drucktechnik der Lithographie,<br />
wobei er selbst das Ausdrucken jedes Blattes überwachte,<br />
um genau die gewünschte duftige Wirkung zu erzielen.<br />
Die Folge und jedes einzelne Blatt daraus, gilt als Pionierleistung<br />
der Lithographie und ist selten!<br />
Provenienz: Familiennachlaß der Brüder Olivier, München.<br />
Literatur: L. Grote, Die Brüder Olivier und die deutsche<br />
Romantik . Berlin, 1938, S. 224, Abb. 134; <strong>Katalog</strong> der Olivier-<br />
Gedächtnis ausstellung. Dessau, 1930, S. 33, Nr. 251; Ausst.<br />
Katalo g: Romantik in Österreich. Malerei und Graphik. Salzburg,<br />
Residenz-<strong>Galerie</strong> 1959, S. 58, Nr. 140; H. Schwarz, Salzburg und<br />
das Salzkammergut. Die künstlerische Entdeckung der Stadt und<br />
der Landschaft im 19. Jahrhundert. 1. Aufl. Wien, 1926, Abb.<br />
21; Derselbe, Dasselbe. 4. Aufl. Salzburg, <strong>Galerie</strong> Welz, 1977,<br />
S. 293/294, Abb. 47-55; Esther Straub-Fischer, Der Salzburger<br />
Friedhof zu St. Peter in den Zeichnungen deutscher Romantiker.<br />
In: Mitteilungen der Gesellschaft für Salzburger Landeskunde,<br />
<strong>106</strong>, 1966, S. 349; Ausst. <strong>Katalog</strong>: Die Brüder Olivier . Gemälde,<br />
Zeichnungen und Druckgraphik aus der Staatlichen <strong>Galerie</strong><br />
Dessau. Ludwigshafen a. Rh., Wilhelm-Hack-Museum 1990/91,<br />
Nr. 58, Abb. S. 60/61; Ausst. <strong>Katalog</strong>: German Printmaking in the<br />
Age of Goethe. London, British Museum, 1994, Nr. 135 f; Ausst.<br />
<strong>Katalog</strong>: German Romantik prints and drawings. London, British<br />
Museum, 2011/12, Nr. 69 F, Abb. S. 242.<br />
Nach einer Ausbildung bei Carl Wilhelm Kolbe d.Ä. (1757-<br />
1835) und Christian Haldenwang (1770-1831) in Dessau, folgte<br />
ein Studium an der Dresdener Akademie von 1804-1806 und<br />
bei Jacob Wilhelm Mechau (1745-1808) und Karl Ludwig Kaaz<br />
(1773-1810). Beeinflußt wurde Ferdinand von Olivier durch den<br />
Romantiker-Kreis um Caspar David Friedrich (1774-1840) und<br />
durch eigene Schulung an den Werken von Claude Lorrain und<br />
Jacob van Ruisdael. Nach zwei kurzen Aufenthalten 1807 und<br />
1811 in Dresden und einer dazwischenliegenden Tätigkeit im<br />
diplomatischen Dienst in Paris ging er mit seinem Bruder Friedrich<br />
(1791-1859) nach Wien, wo er Joseph Anton Koch (1768-<br />
1839) begegnete. Die Sommer der Jahre 1815 und 1817 verbrachte<br />
er mit seinem Bruder in Salzburg, dem Salzkammergut und im<br />
Berchtesgadener Land, auch 1829 ist ein Aufenthalt dort nachweisbar.<br />
1816 erfolgte die Aufnahme in die Lukasbrüderschaft.<br />
Ab 1830 lebte er in München und wurde hier zum Professor der<br />
Kunstgeschichte an der Universität ernannt.<br />
70