15.12.2012 Aufrufe

Einflussgrößen auf die Entwicklung empathischen Erlebens und ...

Einflussgrößen auf die Entwicklung empathischen Erlebens und ...

Einflussgrößen auf die Entwicklung empathischen Erlebens und ...

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

104<br />

11. Ergebnisse<br />

Neben <strong>die</strong>sem Haupteffekt gab es eine signifikante Interaktion zwischen den Faktoren<br />

angesprochener Sinn <strong>und</strong> soziokultureller Kontext, FGG(2, 142) = 3,79, p < ,05, η 2 = ,05.<br />

Diese Interaktion deutet dar<strong>auf</strong> hin, dass sich <strong>die</strong> Kontingenzmuster in den beiden<br />

Stichproben unterscheiden. Um <strong>die</strong> Interaktion <strong>auf</strong>zuklären, wurden einfaktorielle<br />

Varianzanalysen mit dem Messwiederholungsfaktor angesprochener Sinn (Hören, Fühlen,<br />

Sehen) getrennt für <strong>die</strong> beiden Stichproben berechnet. In beiden Analysen war der<br />

Haupteffekt für den Faktor angesprochener Sinn hochsignifikant, Berlin: FGG(2, 74) = 38,28,<br />

p < ,001, η 2 = ,51, Delhi: FGG(2, 68) = 81,93, p < ,001, η 2 = ,71. Die paarweisen Vergleiche<br />

der geschätzten Randmittel mit Bonferroni-Korrektur ergaben, dass <strong>die</strong> oben beschriebene<br />

Reihenfolge (Hören > Fühlen > Sehen) in der Stichprobe aus Delhi bestätigt wurde. In der<br />

Stichprobe aus Berlin ergab sich jedoch eine Abweichung: Hier wurde der Sehsinn des<br />

Kindes häufiger angesprochen, so dass sich <strong>die</strong> Kontingenzraten für Reaktionen, <strong>die</strong> das Kind<br />

fühlen oder sehen konnte, nicht signifikant voneinander unterschieden. Das führte dazu, dass<br />

<strong>die</strong> Säuglinge aus Berlin mehr als doppelt so häufig als <strong>die</strong> Säuglinge aus Delhi<br />

Kontingenzerfahrungen machten, <strong>die</strong> sie sehen konnten (siehe Tabelle 8). Die mittleren<br />

Differenzen aller signifikanten Paarvergleiche liegen zwischen ∆M = 18,32 <strong>und</strong> ∆M = 42,03, ps<br />

< ,001.<br />

Zusammenfassend lassen sich <strong>die</strong> Gemeinsamkeiten <strong>und</strong> Unterschiede in den<br />

Kontingenzmustern folgendermaßen beschreiben: Wie erwartet reagierten <strong>die</strong> primären<br />

Bezugspersonen in beiden Stichproben mit einer ähnlichen Gesamtkontingenzrate <strong>auf</strong> <strong>die</strong><br />

Signale des Kindes. Die Unterschiede in den Kontingenzmustern zeigten sich in der<br />

Häufigkeit, mit der <strong>die</strong> unterschiedlichen Sinne des Kindes angesprochen wurden. Zwar war<br />

in beiden kulturellen Kontexten <strong>die</strong> Stimme <strong>die</strong> dominante Modalität der primären<br />

Bezugspersonen, allerdings traten in der Stichprobe aus Berlin häufiger Reaktionen <strong>auf</strong>, <strong>die</strong><br />

das Kind sehen konnte. Bei Reaktionen, <strong>die</strong> das Kind fühlen konnte, verhielt es sich<br />

tendenziell gegenläufig. Auf Ebene der Modalitäten führte das dazu, dass <strong>die</strong> Bezugspersonen<br />

in Delhi häufiger solche Reaktionen zeigten, <strong>die</strong> das Kind fühlen konnte als solche, <strong>die</strong> es<br />

sehen konnte, während <strong>die</strong>se beiden Arten von Reaktionen in Berlin gleich häufig vorkamen.

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!