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Einflussgrößen auf die Entwicklung empathischen Erlebens und ...

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12. Diskussion<br />

Unterschiede im Elternverhalten zustande kam durch andere, im weiteren<br />

<strong>Entwicklung</strong>sverl<strong>auf</strong> relevante Interaktionserfahrungen vermittelt, <strong>die</strong> ebenfalls Einfluss <strong>auf</strong><br />

<strong>die</strong> Autonomieentwicklung nehmen. Wie unter Abschnitt 5.3 ausgeführt, wären nach Barresi<br />

<strong>und</strong> Moore (1996) das Ausmaß triadischer Interaktionen <strong>und</strong> objektbezogenen Imitierens<br />

gegen Ende des ersten Lebensjahres mögliche <strong>Einflussgrößen</strong>. Eine dritte Möglichkeit, <strong>die</strong><br />

erklären könnte, wieso sich der erwartete Zusammenhang nicht bestätigen ließ, wäre, dass der<br />

Zusammenhang zwischen der Kontingenzerfahrung <strong>und</strong> der späteren Autonomieentwicklung<br />

ein anderer ist als angenommen. Möglicherweise ist <strong>die</strong> Idee eines linearen Zusammenhangs<br />

nicht angemessen. Eventuell ist es eher so, dass eine kritische Schwelle überschritten sein<br />

muss, ab der sich <strong>die</strong> Selbstwirksamkeitsüberzeugung des Säuglings als Vorläufer des<br />

Autonomieempfindens unabhängig von der absoluten Höhe der Kontingenzerfahrung<br />

ausbildet. Ähnlich dem Konzept der good-enough mother von Winnicott (1958) gibt es<br />

möglicherweise <strong>die</strong> contingent-enough mother, <strong>die</strong> ab Überschreitung eines kritischen Wertes<br />

<strong>die</strong> Autonomieentwicklung des Kindes gleichermaßen fördert. Bevor man sich also <strong>auf</strong>gr<strong>und</strong><br />

der Ergebnisse <strong>die</strong>ser Arbeit von der Kontingenzerfahrung als wichtigem Faktor für <strong>die</strong><br />

folgende <strong>Entwicklung</strong> abwendet, wäre ein Ansatzpunkt zukünftiger Forschung, <strong>auf</strong> Gr<strong>und</strong>lage<br />

der bestehenden sozialkognitiven <strong>und</strong> kulturvergleichenden <strong>Entwicklung</strong>smodelle weitere<br />

<strong>Einflussgrößen</strong> <strong>auf</strong> <strong>die</strong> Autonomieentwicklung während der ersten Lebensjahre zu<br />

identifizieren <strong>und</strong> deren Zusammenwirken insbesondere hinsichtlich der späteren<br />

Autonomieentwicklung empirisch zu überprüfen.

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