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Einflussgrößen auf die Entwicklung empathischen Erlebens und ...

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10. Methode<br />

Um <strong>die</strong> komplexere Struktur der Skala Relationalität mit ihren Subskalen prosoziales<br />

Verhalten <strong>und</strong> Gehorsam zu überprüfen, wurde mit Amos 5.0 (Arbuckle, 2003) ein 2-Gruppen<br />

Strukturgleichungsmodell formuliert. Dieses Modell stützt sich <strong>auf</strong> <strong>die</strong> Daten des zweiten<br />

Erhebungszeitpunktes, da hier von den meisten Müttern ein vollständiger Datensatz vorliegt<br />

(Berlin N = 38 <strong>und</strong> Delhi N = 37). In <strong>die</strong>sem Modell wurden <strong>die</strong> latenten Konstrukte<br />

prosoziales Verhalten <strong>und</strong> Gehorsam durch <strong>die</strong> entsprechenden Items modelliert. Außerdem<br />

wurde eine Korrelation der beiden latenten Konstrukte modelliert, da es sich theoretisch um<br />

Subskalen des Konstrukts Relationalität handelt (siehe Abbildung 3). 3 Um zu überprüfen, bis<br />

zu welchem Grad das angenommene Mess- <strong>und</strong> Strukturmodell für beide Stichproben<br />

identisch ist, wurden zunehmend restringierte Modelle durch Modellvergleichstests<br />

miteinander verglichen. In dem ersten Modell (measurement weights) wurden <strong>die</strong> Ladungen<br />

der Einzelitems <strong>auf</strong> <strong>die</strong> Faktoren prosoziales Verhalten <strong>und</strong> Gehorsam für beide Stichproben<br />

gleichgesetzt. In dem zweiten Modell (structural covariance) wurden zusätzlich <strong>die</strong><br />

Varianzen der beiden Faktoren, sowie deren Kovarianz über <strong>die</strong> beiden Gruppen hinweg<br />

gleichgesetzt. In dem dritten <strong>und</strong> strengsten Modell (measurement residuals) wurde zusätzlich<br />

<strong>die</strong> Fehlervarianzhomogenität über das Gleichsetzen der Fehlervarianzen modelliert. Bei<br />

relativ kleinen Stichproben mit wenigen Items pro latentem Konstrukt kann es zu so<br />

genannten Heywood-cases kommen, bei denen <strong>die</strong> Schätzung einzelner Fehlervarianzen über<br />

den Maximum-Likelihood-Algorithmus negativ ausfällt. In <strong>die</strong>sem Fall kann <strong>die</strong><br />

entsprechende Fehlervarianz, in <strong>die</strong>sem Modell ist das <strong>die</strong> Fehlervarianz ε5 (siehe Abbildung<br />

3) in der Stichprobe aus Delhi, <strong>auf</strong> Null gesetzt werden (Chen, Bollen, Paxton, Curran, &<br />

Kirby, 2001). 4 Dementsprechend beträgt <strong>die</strong> Anzahl der zu schätzenden Parameter 21 beim<br />

unrestringierten (unconstrained) Modell 5 , 18 beim ersten (measurement weights), 15 beim<br />

zweiten (structural covariance) <strong>und</strong> zehn beim dritten Modell (measurement residuals).<br />

Die Modellvergleichtests (χ 2 -Differenz-Tests) sprechen für das zweite Modell<br />

(structural covariance). Dieses Modell passt weder schlechter als das unrestringierte, χ 2 (6) =<br />

3,42, p = ,76, noch passt es schlechter als das erste Modell, χ 2 (3) = 3,14, p = ,37. Genauso<br />

3 Die Entscheidung ist zugunsten des Modells mit korrelierten Faktoren gefallen, da hier weniger Parameter<br />

geschätzt werden müssen als in dem alternativen Modell mit einem übergeordneten Faktor, jedoch <strong>die</strong> gleichen<br />

Schlüsse gezogen werden können, was <strong>die</strong> Dimensionalität <strong>und</strong> <strong>die</strong> kulturelle Invarianz betrifft.<br />

4 Um den Einfluss der Fehlervarianzrestriktion (ε5 = 0) <strong>auf</strong> <strong>die</strong> Passungsgüte des Modells 2 zu testen, wurde das<br />

Modell 2 mit dem gleichen Modell ohne <strong>die</strong>se Restriktion verglichen. Der Modellvergleichstest wurde nicht<br />

signifikant, χ 2 (1) = ,25, p = ,61. Das bedeutet, dass <strong>die</strong> Fehlervarianzrestriktion <strong>die</strong> Passungsgüte des Modells<br />

nicht beeinträchtigt.<br />

5 Die Anzahl der zu schätzenden Parameter beim unrestringierten Modell setzt sich wie folgt zusammen: (5<br />

Fehlervarianzen, 2 Varianzen der latenten Konstrukte, 3 Ladungen <strong>und</strong> 1 Kovarianz der latenten Konstrukte) * 2<br />

(da <strong>die</strong> Parameter im unrestringierten Modell getrennt für jede Kultur geschätzt werden) – 1 (wegen der<br />

Fehlervarianzrestriktion (ε5 = 0) in der Stichprobe aus Delhi) = 21.<br />

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