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Einflussgrößen auf die Entwicklung empathischen Erlebens und ...

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12. Diskussion<br />

12.5. Alternativen zum gewählten methodischen Vorgehen<br />

Alle zuvor genannten Argumentationsstränge, <strong>die</strong> es erlauben, <strong>die</strong> zum Teil<br />

unerwarteten Bef<strong>und</strong>e <strong>die</strong>ser Arbeit theoretisch einzubetten <strong>und</strong> vor deren Hintergr<strong>und</strong><br />

Ansatzpunkte für zukünftige Forschung abgeleitet werden können, basieren <strong>auf</strong> der Annahme,<br />

dass <strong>die</strong> Daten <strong>die</strong>ser Arbeit reliabel <strong>und</strong> valide gewonnen wurden. Im Folgenden sollen<br />

jedoch auch das Design der Stu<strong>die</strong> <strong>und</strong> <strong>die</strong> zur Datengewinnung eingesetzten Methoden<br />

kritisch betrachtet <strong>und</strong> <strong>auf</strong> Verbesserungsmöglichkeiten hin überprüft werden. Dabei liegt der<br />

Schwerpunkt <strong>auf</strong> den beiden zentralen verhaltensgeb<strong>und</strong>enen Maßen, dem Selbsterkennen im<br />

Spiegel <strong>und</strong> dem Verhalten der Kinder während des Teddy-Tests. Vor allem soll <strong>auf</strong> <strong>die</strong> drei<br />

folgenden Punkte näher eingegangen werden: <strong>die</strong> Wahl des Erhebungszeitpunkts, <strong>die</strong><br />

Reliabilität des Rouge-Tests <strong>und</strong> <strong>die</strong> Validität des Teddy-Tests.<br />

Da <strong>die</strong> Kinder <strong>auf</strong>gr<strong>und</strong> des längsschnittlichen Designs zu den beiden<br />

Erhebungszeitpunkten ungefähr gleich alt sein sollten, stellt sich im Nachhinein <strong>die</strong> Frage, ob<br />

das gewählte Alter zum zweiten Erhebungszeitpunkt tatsächlich das Günstigste war. Die<br />

Kinder hatten fast alle ein Alter von 19 Monaten ± 2 Wochen. Dieses Alter wurde vor dem<br />

Hintergr<strong>und</strong> gewählt, dass sich zu <strong>die</strong>sem Zeitpunkt ungefähr <strong>die</strong> Hälfte der Kinder im<br />

Spiegel erkennen sollte (Lewis & Ramsay, 2004; Nielsen & Dissanayake, 2004). Da andere<br />

Untersuchungen zeigen konnten, dass <strong>die</strong>se <strong>Entwicklung</strong> in autonom-relationalen <strong>und</strong> vor<br />

allem in interdependenten soziokulturellen Kontexten später einsetzt (Keller et al., 2005;<br />

Keller et al., 2004), sollten <strong>die</strong> Daten eher etwas später als zu früh erhoben werden. Diese<br />

Entscheidung hatte allerdings zur Konsequenz, dass sich in der vorliegenden Arbeit mehr als<br />

<strong>die</strong> Hälfte, nämlich circa 70% der Kinder der Gesamtstichprobe, im Spiegel erkannten. Das<br />

bedeutete für <strong>die</strong> Analysen des konstruktiven Verhaltens im Teddy-Test, dass das<br />

entscheidende Kriterium nicht gleichverteilt war. Unter <strong>die</strong>sen Umständen sind <strong>die</strong><br />

Voraussetzungen weniger günstig, um signifikante Unterschiede zu finden. Da <strong>die</strong> Fallzahlen<br />

<strong>auf</strong>gr<strong>und</strong> der <strong>auf</strong>wändigen Auswertungsverfahren sowieso eher gering sind, genügen schon<br />

wenige falsch klassifizierte Fälle beim Rouge-Test, um möglicherweise existierende<br />

Zusammenhänge zu übersehen. Insofern kommt der Reliabilität des Rouge-Tests eine<br />

entscheidende Rolle für <strong>die</strong> Analyse der Daten zu.<br />

Generell kann gesagt werden, dass das Verhaltenskriterium, das zur Klassifikation<br />

„Selbsterkenner“ führt, sehr distinkt ist. Es ist sehr unwahrscheinlich, bestimmte<br />

Verhaltensweisen als fleckbezogenes Verhalten fehl zu interpretieren. Ein größeres Problem<br />

stellen <strong>die</strong> so genannten false negatives dar. Dieser, der Signalentdeckungsanalyse entliehene

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