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Einflussgrößen auf die Entwicklung empathischen Erlebens und ...

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4. Empirische Belege für empathisch motiviertes Hilfeverhalten<br />

Mutter mindestens drei Mal <strong>auf</strong> das Geschehen <strong>auf</strong>merksam <strong>und</strong> <strong>die</strong> Gruppe der Ratlosen<br />

erfüllte keine <strong>die</strong>ser Bedingungen. Auch in <strong>die</strong>ser Untersuchung ergab sich nach Kontrolle<br />

des Alters ein hoher Zusammenhang zwischen dem Selbsterkennen im Spiegel (60%<br />

Erkenner) <strong>und</strong> einem ordinalen (empathisch: Helfer vs. eher empathisch: Ratlose vs. nichtempathisch:<br />

Unbeteiligte) beziehungsweise dichotomisierten (empathisch: Helfer <strong>und</strong> Ratlose<br />

vs. nicht-empathisch: Unbeteiligte) Empathiewert. Auch in der zweiten Stu<strong>die</strong> erscheint <strong>die</strong><br />

Gruppierung <strong>auf</strong>gr<strong>und</strong> der objektiven Maße plausibel, allerdings lässt sich auch hier<br />

kritisieren, dass <strong>die</strong> Autorin einen post-hoc Ansatz verfolgte <strong>und</strong> <strong>die</strong> Kriterien, was Dauer<br />

oder Häufigkeit betrifft, in ihrer Höhe willkürlich erscheinen. Es wäre interessant gewesen, zu<br />

erfahren, welcher Zusammenhang zwischen dem Selbsterkennen im Spiegel <strong>und</strong> den<br />

verschiedenen objektiven Maßen, insbesondere der prosozialen Intervention, bestand.<br />

Insgesamt sprechen <strong>die</strong> Ergebnisse der hier angeführten Untersuchungen für den von<br />

Hoffman postulierten Zusammenhang zwischen empathisch motiviertem Hilfeverhalten <strong>und</strong><br />

der sich entwickelnden Ich-Andere-Unterscheidung. Die Daten können als Beleg für <strong>die</strong><br />

qualitative Veränderung angesehen werden, von der Hoffman im Zusammenhang mit dem<br />

Übergang zur quasi-egozentrischen Empathie spricht. Diese Bef<strong>und</strong>lage entkräftet allerdings<br />

nicht <strong>die</strong> gr<strong>und</strong>sätzliche Kritik an Hoffman, dass <strong>die</strong> Abgrenzung der einzelnen Stufen vor der<br />

<strong>Entwicklung</strong>sstufe der quasi-egozentrischen Empathie unscharf ist <strong>und</strong> <strong>die</strong> zugr<strong>und</strong>e<br />

liegenden Mechanismen für <strong>die</strong> beschriebene <strong>Entwicklung</strong> unklar bleiben. In der Folge haben<br />

sich einige Theorien entwickelt, <strong>die</strong> <strong>die</strong>se Defizite zu beheben versuchen <strong>und</strong> im folgenden<br />

Kapitel vorgestellt werden.<br />

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