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Einflussgrößen auf die Entwicklung empathischen Erlebens und ...

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78<br />

10. Methode<br />

ko<strong>die</strong>rt, wenn eine Pause von mindestens einer Sek<strong>und</strong>e zwischen zwei Geräuschen <strong>auf</strong>trat.<br />

Der Identifikation folgte <strong>die</strong> Evaluation der Kindgeräusche anhand mehrerer exklusiver <strong>und</strong><br />

umfassender Kategorien. Diese <strong>und</strong> alle weiteren Ko<strong>die</strong>rschritte erfolgten mit Interact 7.0<br />

(Mangold, 2005). Zuerst wurde bewertet, ob es sich bei dem Geräusch um eine<br />

Vokalisationen (jede stimmliche Lautäußerung), ein vegetatives Geräusch (z.B. Niesen,<br />

Husten, Schluck<strong>auf</strong>) oder ein Anstrengungsgeräusch handelt. Letzteres sind Geräusche, <strong>die</strong><br />

vor allem Bewegungen begleiten <strong>und</strong> gewisse Ähnlichkeit mit geräuschvollem Atmen<br />

<strong>auf</strong>weisen. Danach wurde <strong>die</strong> Intensität der Geräusche (gering, mittel oder hoch) beurteilt<br />

<strong>und</strong>, im Falle der Vokalisationen, <strong>die</strong> Qualität (negativ, neutral oder positiv). Die folgenden<br />

Analysen konzentrieren sich <strong>auf</strong> <strong>die</strong> Klasse der neutralen Vokalisationen (in der Literatur oft<br />

als nondistress vocalizations bezeichnet), <strong>die</strong> als Vokalisationen mit neutraler Valenz <strong>und</strong><br />

geringer bis mittlerer Intensität definiert werden. Alle anderen Geräusche wurden aus den<br />

folgenden Analysen ausgeschlossen. Die vegetativen <strong>und</strong> Anstrengungsgeräusche wurden<br />

ausgeschlossen, da <strong>die</strong>sen Geräuschen keine Initiative von Seiten des Kindes unterstellt<br />

werden kann. Da der entwicklungsrelevante Aspekt der Kontingenzerfahrung vor allem in der<br />

Wahrnehmung der eigenen Person als kausales Agens zu sehen ist, sind <strong>die</strong>se Geräusche<br />

irrelevant. Die negativen, positiven <strong>und</strong> sehr intensiven Vokalisationen wurde ausgeschlossen,<br />

da ihr Auftreten <strong>die</strong> Gesamtkontingenzrate beeinflusst: Die kontingente Reaktion durch eine<br />

primäre Bezugsperson wird wahrscheinlicher, wenn es sich um eine affektiv getönte oder sehr<br />

laute Vokalisation des Kindes handelt. Eine hohe Kontingenzrate könnte dann nicht nur als<br />

Eigenschaft der kindspezifischen Umwelt interpretiert werden, sondern möglicherweise auch<br />

<strong>auf</strong> einen höheren Anteil <strong>die</strong>ser Ereignisklasse zurückzuführen sein. Das zweite<br />

Auswerterpaar identifizierte <strong>die</strong> nonverbalen Signale des Kindes in den Sequenzen der<br />

zehnminütigen Episode, in denen <strong>die</strong> Mutter dem Kind zugewandt war, während <strong>die</strong>ses sich<br />

in einem neutralen oder positiven Zustand befand. 7 Zusätzlich wurden <strong>die</strong>jenigen Sequenzen,<br />

in denen entweder das Kind oder <strong>die</strong> Mutter nicht deutlich zu sehen waren, nicht in der<br />

Auswertung berücksichtigt. Die spätere Analyse konzentrierte sich <strong>auf</strong> <strong>die</strong> nonverbalen<br />

Signale Blick (Beginn) <strong>und</strong> Lächeln (Beginn). Als Blick zur Mutter wurde dabei jeder Blick in<br />

Richtung des Kopfes beziehungsweise dessen unmittelbarer Umgebung definiert.<br />

Schwenkblicke in beide Richtungen (hin zum <strong>und</strong> weg vom Kopf), <strong>die</strong> weniger als eine<br />

Sek<strong>und</strong>e dauerten, wurden in der Auswertung ignoriert. Der Beginn eines Lächelns wurde<br />

ko<strong>die</strong>rt, wenn der Säugling anfing zu lächeln (Hochziehen der M<strong>und</strong>winkel) während er <strong>die</strong><br />

Mutter anblickte.<br />

7 Diese Ko<strong>die</strong>rungen wurden aus einem anderen Teilprojekt übernommen. Für eine genaue Beschreibung der<br />

Ko<strong>die</strong>rungen <strong>und</strong> Reliabilitäten siehe Keller (2007) oder Keller et al. (2004).

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