15.12.2012 Aufrufe

Einflussgrößen auf die Entwicklung empathischen Erlebens und ...

Einflussgrößen auf die Entwicklung empathischen Erlebens und ...

Einflussgrößen auf die Entwicklung empathischen Erlebens und ...

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

9. Theoretisches Modell <strong>und</strong> Hypothesen<br />

<strong>die</strong>se Faktoren als Alternativerklärung aus. Zweitens, sind <strong>die</strong> Daten aus <strong>die</strong>sen beiden<br />

kulturellen Kontexten gut vergleichbar, da <strong>die</strong> Validität der Erhebung nicht dadurch<br />

beeinträchtigt wird, dass <strong>die</strong> Kinder in den beiden kulturellen Kontexten in unterschiedlichem<br />

Maße mit der geplanten Untersuchungssituation vertraut sind. Drittens, besteht ein weiterer<br />

Vorteil des Vergleichs von Müttern aus Berlin <strong>und</strong> Delhi darin, dass in beiden<br />

soziokulturellen Kontexten, dem independenten <strong>und</strong> dem autonom-relationalen, Mütter der<br />

Autonomieentwicklung ihrer Kinder einen ähnlichen Stellenwert geben sollten, so dass in<br />

beiden Stichproben <strong>die</strong> sozialkognitiven Voraussetzungen <strong>empathischen</strong> <strong>Erlebens</strong> <strong>und</strong><br />

Helfens gleichermaßen erfüllt sein sollten. Viertens, sollten <strong>die</strong> Mütter aus Delhi, <strong>die</strong><br />

mehrheitlich eine autonom-relationale Orientierung haben sollten, relationalen<br />

Sozialisationszielen einen höheren Stellenwert zuschreiben als <strong>die</strong> Mütter aus Berlin, <strong>die</strong><br />

mehrheitlich eine independente Orientierung haben sollten.<br />

In <strong>die</strong>ser Arbeit werden <strong>die</strong> folgenden Haupthypothesen empirisch überprüft:<br />

1. Die Hypothese zu den sozialkognitiven Voraussetzungen empathisch motivierten<br />

Hifeverhaltens lautet:<br />

Die sozialkognitive <strong>Entwicklung</strong> der Selbst-Andere-Unterscheidung ist notwendige<br />

Voraussetzung für empathisches Erleben <strong>und</strong> dadurch motiviertes Hilfeverhalten.<br />

Als Maß für <strong>die</strong> Selbst-Andere-Unterscheidung <strong>die</strong>nt das Selbsterkennen im Spiegel.<br />

Empathisches Erleben wird durch Verhalten in einer quasi-experimentellen Situation<br />

erhoben, in der <strong>die</strong> Versuchsleiterin Trauer simuliert.<br />

2. Die Hypothesen bezüglich der normativen Orientierung der Mütter aus den beiden<br />

soziokulturellen Kontexten lauten:<br />

a. Die Bedeutung, <strong>die</strong> <strong>die</strong> Mütter den autonomen Sozialisationszielen beimessen,<br />

unterscheidet sich nicht zwischen den Stichproben aus Berlin <strong>und</strong> Delhi.<br />

b. Die Mütter aus Delhi messen den relationalen Sozialisationszielen eine höhere<br />

Bedeutung bei als <strong>die</strong> Mütter aus Berlin.<br />

Der Stellenwert, der autonomen <strong>und</strong> relationalen Sozialisationszielen zukommt, wird<br />

per Fragebogen erhoben.<br />

3. Die Hypothesen bezüglich der sozialen <strong>und</strong> soziokulturellen Einflüsse <strong>auf</strong> <strong>die</strong><br />

<strong>Entwicklung</strong> der autonomen Anteile des Selbst lauten:<br />

a. Auf Personenebene lässt sich <strong>die</strong> Hypothese <strong>auf</strong>stellen, dass der Wert, den eine<br />

Person der Autonomieentwicklung zuschreibt, mit der Kontingenzerfahrung des<br />

65

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!